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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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die noch kleineren Gleaner nicht ängstlich? Anscheinend hatten sie Strategien entwickelt, die prächtig funktionierten. Einige der Gleaner spielten mit den Kindern, während andere Erwachsene Grasriesen striegelten. Trotz ihrer kurzsichtigen Augen hatten sie ein untrügliches Gespür für Parasiten.
    Der Thurl befreite sich aus einer Traube von zehn Frauen. Ohne jede Bosheit in der Stimme fragte er Vala höflich: »Und? Habt ihr in unserem Misthaufen gefunden, wonach ihr gesucht habt?«
    Also war es an der Zeit, ein Geheimnis zu enthüllen. »Ja, wir danken dir. Wenn wir die Kristalle aus dem Haufen mit dem Schwefel und der Holzkohle mischen, die wir von den Roten bekommen, dann erhalten wir den Stoff, der unsere Kugeln antreibt.«
    »Ah!« sagte der Thurl, bemüht, seine Überraschung zu verbergen.
    Er kann kein Schießpulver herstellen: Er kennt noch immer nicht das Mischungsverhältnis, sagte sich Valavirgilin. Aber jetzt weiß er wenigstens, daß wir Maschinenleute nicht einfach pervers sind.
    Durch die Stille klang schmeichelnder Vampirgesang, und aus der Stille wurde Totenstille.
    Dann gesellte sich instrumentale Begleitung zum Gesang der Vampire. Zuerst spielten die Instrumente die gleiche Melodie. Valavirgilin hatte gelernt, die Instrumente Harfners und Trauriges Rohrs unter den Flöten und anderen Instrumenten herauszuhören. Jetzt entfernte sich die Musik der Ghoule vom Gesang der Vampire, trällerte davon, ertränkte sie, während das Trommeln im Hintergrund schneller und schneller wurde und ganze Takte vorauseilte. Und dann verstummte der Vampirgesang völlig.
     
    In der Morgendämmerung des nächsten Tages brachen sie auf. Am Abend kampierten sie auf einer Klippe oberhalb eines Flusses. Die Vampire ließen sie in Ruhe.
     
    Früh am zweiten Tag erreichten sie die Herden des Volkes von Ginjerofer. Die Roten hatten Treibstoff hergestellt. Sie hatten Holzkohle und Schwefel von weither herangeschafft und ihre eigenen Reichtümer dafür eingetauscht. Sie hatten nur wenig als Gegenleistung erhalten.
    Die Nacht schob sich vor die Sonne, bevor die Schoner beladen waren. Die Roten schlugen ihr Lager rings um die Fahrzeuge auf. Als die Vampire kamen, feuerten die Kanonen über die Köpfe der Scharfschützen hinweg. In der Morgendämmerung lagen mehr als vierzig tote Vampire im Feld.
    Die Prärieschoner führten Handelsgüter mit sich, und Valavirgilin verteilte Geschenke; doch vierzig tote Vampire verbanden die beiden Spezies viel enger, als es Geschenke vermocht hätten.
     
    Der dritte Tag führte sie durch den Schneerennerpaß. Die Strecke, die sie an einem Tag zurücklegten, variierte abhängig von der Schwierigkeit des Geländes, von der Steilheit der Steigungen und Gefälle und vom Grad der Erschöpfung der einzelnen Spezies, doch am Abend des dritten Tages hatten sie sicherlich zwei echte Tagesmärsche hinter sich gebracht. Sie konnten den Unterschlupf der Vampire gegen Mittag des nächsten Tages erreichen, falls sie verrückt genug waren, auf direktem Weg anzugreifen.
     
    Am nächsten Morgen kam Schoner Zwo herunter. Warvia saß auf dem Kanonenturm unter einem Sonnensegel.
    Fröhlich rief Twuk: »Waast, stimmt es, daß der Schneerennerpaß der leichteste Übergang über die Berge ist?«
    »Wenn Rote und Ghoule darin übereinstimmen, wer soll es dann bezweifeln?«
    »Die Vampire sind der gleichen Meinung!«
    Schoner Zwo befand sich in Siegesstimmung. Selbst Trauriges Rohrs dunkler Kopf kam zum Vorschein. Sie blinzelte in das helle Licht und grinste grotesk, bevor sie sich wieder zurückzog. Valavirgilin fiel nicht auf, daß Warvia still blieb. Rote Herder waren nur selten fröhlich.
    Der Lärm rief weitere Hominiden auf den Plan. Valavirgilin sah nasse schwarze Köpfe in einer Linie am Flußufer auftauchen. Die Flußleute kamen nicht näher, und Vala ließ sie in Ruhe, während Kay, Chit, Twuk, Paroom, Perilack und Silack ihre ineinander verwobene Geschichte erzählten.
     
    Kaywerbrimmis parkte Schoner Zwo auf einem Felsplateau oberhalb des Passes. Die Sicht war durch eine geschlossene Wolkendecke behindert: nicht das, was Kaywerbrimmis erhofft hatte, doch er konnte warten. Alle hatten in den Bächen gebadet, die sie überquert hatten, zweimal in drei Tagen. Wenn sie nicht ganz geruchlos waren, dann hatten sie sich zumindest Mühe gegeben.
    (Jetzt waren sie ganz sicher nicht geruchlos, während sie grinsten und sich auf die Schultern schlugen und nicht abwarten konnten, ihren Teil der Geschichte zum

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