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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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ich gar nichts erreicht. Wenn ich … wenn ich nichts … Großes … erreiche, dann …«
    »Für deine Ehre?«
    »Ja. Was Warvia getan hat … ich bin jetzt nichts mehr. Ich muß wieder etwas werden.«
    »Wünsch es dir.«
    »Ich will das Schattennest zerstören.«
    »Das wirst du.«
    »Ich will, daß die Plattform stürzt. Sie soll die Vampire unter sich begraben.«
    »Das könnte schwierig werden.«
    »Schwierig?« Tegger schulterte seinen Rucksack. Er bemerkte drei nackte Maschinenmenschen, die Schoner Zwo bestiegen. Das hatte nichts zu bedeuten. Aber vielleicht würden sie als nächstes Schoner Eins durchsuchen. Tegger stahl sich in das Gebüsch davon.
    Er redete mit sich selbst, oder mit der Luft ringsum.
    »Schwierig, pah! Es ist unmöglich! Ich kann kein Vampirnest erobern. Wenn ich über die Vampire gelangen könnte, auf diese schwebende Fabrik, dann … aber dazu müßte ich fliegen.«
    »Was verbirgt Valavirgilin?« fragte Wisper.
    Was? »Maschinenleute haben ihre Geheimnisse.«
    Wisper: »Sie wußte, daß du und Warvia dem Vampirgeruch erliegen würdet. Trotzdem hofft sie, daß ihre kleine Armee gewinnen kann. Weiß sie vielleicht etwas, das sonst niemand weiß?«
    Teggers Bewußtsein drohte zu schwinden. Ein Stöhnen stieg durch seine Kehle empor. Sie werden mich hören. Mich finden. Sein Verstand. Er durfte nicht die Nerven verlieren und der aufkeimenden Hysterie nachgeben. Denk nach, Tegger!
    Sein erster klarer Gedanke nach längerer Zeit war, daß er eben Wispers erste eindeutige Anweisungen vernommen hatte, wie auch immer formuliert.
    Louis Wu vom Kugelvolk hatte Ginjerofers Stamm besucht. Valavirgilin kannte ihn ebenfalls … Sie kannte ihn sogar besser, denn sie beherrschte die Kunst des Rishathra. Hatte Louis Wu ihr ein Geheimnis anvertraut?
    Und er hatte sie nackt gesehen, Augenblicke zuvor.
    »Sie muß ihren Rucksack bei ihren Kleidern zurückgelassen haben. Wisper, wo liegen Valavirgilins Kleider?«
    »Sieh am Ufer nach … dort. Valavirgilins Bündel liegt offen auf dem Boden, aber du könntest es mit einem Stock erreichen.«
    »Wisper, ich bin kein Dieb. Ich will nur einen Blick in ihren Rucksack werfen.«
    Die Stimme flüsterte: »Was, wenn Valavirgilin Wissen für sich behält, das ihren Kameraden nützlich sein könnte?«
    »Informationen sind Eigentum.«
    Schweigen antwortete.
    »Bin ich verrückt?« fragte er sich leise. Dieser Wegegeist hatte nichts getan, wozu Teggers eigener Verstand nicht allein in der Lage gewesen wäre. Was ihm passiert war, konnte jeden in den Wahnsinn treiben. Hörte er da ein Flüstern?
    Warvia hatte einen vernichtenden Schock erlitten. Wie fühlte sie sich jetzt? Die grauenvolle Wahrheit lautete, daß sie vielleicht genauso wahnsinnig geworden war wie Tegger selbst.
    Tegger schlich durch das Gestrüpp wie ein Raubtier, die Beute ein Rucksack, der ihm nicht gehörte.
    Anhalten, auf Rascheln im Gebüsch lauschen, auf die Stimme Wispers oder eines meiner Kameraden. Nichts.
    Wahrscheinlich war er inzwischen wirklich verrückt geworden, daß er die Maschinenfrau verdächtigte. Das hier war Valavirgilins Krieg. Sie hatte die Ghoule überredet, wo ein Größenwahnsinniger selbst das Kommando behalten hätte. Und Valavirgilins Waffen waren allein für sich genommen von unschätzbarem Wert …
    Aber hier lagen ihre Kleider, gewaschen und über Büsche ausgebreitet, und ihr Rucksack hing auch dort. Er würde nachsehen.
    Er mußte seine Deckung nicht verlassen. Seine Klinge war lang genug. Tegger schob die Spitze unter einen Träger und angelte den Rucksack vom Busch. Dann rutschte er bäuchlings rückwärts tiefer in das Gestrüpp.
    Der Rucksack ließ sich ohne Probleme öffnen, wie viele andere, die Tegger gesehen hatte. Aber unähnlich anderen Rucksäcken besaß Valavirgilins Rucksack jede Menge Fächer. Leder auf der Außenseite; innen ein sehr feiner Stoff als Futter. Ihr Feuerstarter war so gut wie der seine, eingekauft in einer entfernten Region. Eine Decke, eine bunte Trinkflasche (leer), eine Schachtel mit feuchter Seife darin, Kugeln, eine ungeladene Handfeuerwaffe.
    Die Pistole: Für Tegger konnte es den Unterschied bedeuten zwischen Leben und Tod. Zwischen Dieb und – es gab kein Wort für das, was er und Warvia jetzt waren, doch jeder denkende Hominide kannte das Wort Dieb.
    »Wahnsinnig«, sagte er, während er versuchte, die Dinge so zurückzulegen, wie er sie vorgefunden hatte. Konnte er den Rucksack wieder an den Ast hängen, ohne daß man ihn

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