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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Alien.«
    »Das sollte eigentlich geheim sein!«
    »Ich war bei der ARM, der Polizei der Vereinten Nationen. Sie haben mich erst vor zwei Jahren in den Ruhestand versetzt, und ich besitze immer noch meine Kontakte.«
    »Genau das hat mir Lit Shaeffer auch gesagt.« Nick öffnete die Augen. »Verzeihen Sie mein Benehmen. Ich kann Ihre irrsinnige Gravitation ertragen, wenn ich auf einer Beschleunigungsliege bin, aber ich vertrage es nicht gut, darin zu laufen.«
    »Entspannen Sie sich.«
    »Danke sehr. Garner, niemand in der UN scheint zu erkennen, wie dringlich diese Angelegenheit ist.
    Herrgott, ein Alien ist in unser System gekommen! Er hat einen feindlichen Akt begangen und einen Belter gekidnappt. Er hat seinen interstellaren Antrieb abgestoßen, und wir wissen beide, was das zu bedeuten haben muß!«
    »Er hat vor zu bleiben. Würden Sie mir bitte mehr darüber erzählen?«
    »Kein Problem. Sie wissen, daß das Outsiderschiff aus drei leicht voneinander trennbaren Sektionen besteht?«
    »Soweit bin ich mit meinen Nachforschungen auch gekommen.«
    »Die Hecksektion scheint eine Wiedereintrittskapsel gewesen zu sein. Wir hätten wissen müssen, daß es eine gibt. Zweieinhalb Stunden, nachdem der Outsider und Brennan den Erstkontakt hergestellt hatten, verschwand diese Sektion ganz plötzlich.«
    »Teleportation?«
    »Nein, Finagle sei Dank! Wir haben einen Film, auf dem ein verschwommener Streifen zu erkennen ist. Die Beschleunigung war gewaltig.«
    »Ich verstehe. Und warum kommen Sie zu uns?«
    »Bitte? Garner, diese Sache geht die gesamte Menschheit an!«
    »Ihr Spiel gefällt mir nicht, Nick. Der Outsider war in der Sekunde Sache der gesamten Menschheit, in der Sie ihn entdeckt haben. Aber Sie kamen erst zu uns, nachdem er sein Zauberkunststück vorgeführt hat und verschwunden ist. Dachten Sie, die Aliens würden besser von der Menschheit denken, wenn sie zuerst auf euch Belter treffen?«
    »Kein Kommentar.«
    »Warum kommen Sie jetzt zu uns? Wenn die Teleskope im Belt ihn nicht finden können, dann niemand.«
    Nick schaltete den Massagestuhl ab und setzte sich auf, um den alten Mann zu mustern. Garners Gesicht war von der Zeit gezeichnet, eine lose Maske, hinter der sich lebenslange Boshaftigkeit verbarg. Lediglich Augen und Zähne wirkten jung; die Zähne waren neu: weiß und scharf und merkwürdig unpassend in diesem Gesicht.
    Doch er redete klar und unmißverständlich wie ein Belter. Er verschwendete keine Worte, und er trieb keine Spielchen.
    »Lit hat gesagt, Sie wären ein intelligenter Mann. Das ist genau das Problem, Garner. Wir haben den Alien gefunden.«
    »Ich sehe immer noch nicht, welches Problem Sie meinen, Nick.«
    »Er ist gegen Ende seiner Flucht durch eine Schmugglerfalle gerast. Wir waren auf der Suche nach einem Vogel, der die Angewohnheit hat, bevölkerte Regionen mit ausgeschalteten Antrieben zu durchqueren. Ein Wärmesensor hat den Outsider entdeckt, und eine Kamera fing einen Ausschnitt von seiner Flugbahn auf. Sie blieb lange genug auf ihm, um uns Geschwindigkeit, Position und gegenwärtige Beschleunigung zu verraten. Die Beschleunigung war gewaltig, Garner. Dutzende von g. Es steht so gut wie fest, daß er auf dem Weg zum Mars ist.«
    »Zum Mars?«
    »Zum Mars. Oder in einen Orbit um den Mars oder zu seinen Monden. Wäre es allerdings ein Orbit, hätten wir ihn längst entdeckt. Das gleiche gilt für die beiden Monde; auf beiden befinden sich Beobachtungsstationen. Allerdings unterstehen sie den Vereinten Nationen …«
    Luke brach in Gelächter aus. Nick schloß mit gequältem Gesicht die Augen.
     
    Der Mars war die Müllhalde des Systems.
    In Wahrheit gab es nur wenige wirklich nützliche Planeten im Sonnensystem; die Erde, der Merkur und die Atmosphäre Jupiters füllten die Liste aus. Wichtig waren vor allem die Asteroiden.
    Der Mars hingegen hatte sich als bittere Enttäuschung erwiesen, als nahezu luftleere Wüste, bedeckt mit Kratern und Meeren aus ultrafeinem Staub.
    Die Atmosphäre war so dünn, daß man sie nicht einmal als giftig betrachten konnte. Irgendwo im Solis Lacus befand sich eine verlassene Basis: die Überreste des dritten und letzten Versuchs der Menschheit, auf dem rostigen Planeten Fuß zu fassen. Niemand wollte den Mars.
    Als die Charta des Freien Belt unterzeichnet worden war, nachdem der Belt durch Embargo und Propaganda bewiesen hatte, daß die Erde mehr auf den Belt angewiesen war als der Belt auf die Erde, hatte man den Vereinten Nationen erlaubt, die

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