Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Stasisfeldprojektor, und das Ding in seinem Innern war unglaublich gefährlich.
    Einmal war es ausgebrochen.
    Der Pak war eine alte, müde Mumie. Sein Gesicht war hart und nicht menschlich, ausdruckslos. Sein Kopf war schief und saß in einem merkwürdigen Winkel auf dem Hals, und die Arme hingen schlaff an den Seiten herab, nicht abwehrend erhoben gegen das, was ihm die Kehle zerquetscht hatte. Truesdale las seine Geschichte im Museumsführer nach und empfand Mitleid für den Fremdling. Er war von so weit gekommen, um die Menschheit zu retten …
    Also: Dort draußen existierte Leben. Punktum. Das Universum war groß genug, um Raum für alles Mögliche zu bieten. Falls irgendetwas die Menschheit studierte, dann lautete die einzige Frage: Warum zerbrach es sich überhaupt den Kopf über die Menschheit? Und warum machte es sich die Mühe, sie wieder zurückzubringen?
    Nein, das konnte noch nicht alles sein, da steckte mehr dahinter. Unbequeme Fragen: Wo sollte es auf der Erde landen, um Flatlander einzusammeln? Paare mit genügend finanziellen Mitteln verbrachten ihre Flitterwochen auf dem Titan, unter dem riesigen beringten Naturschauspiel des Saturn. Sicherlich war es viel einfacher, Flitterwöchner zu kidnappen. Und warum sollte der Outsider denn Belter aus dem Hauptbelt entführen? Schließlich waren noch immer genügend von ihnen draußen und beuteten weiter abgelegene Asteroiden aus.
    Truesdale stand dicht vor einer Antwort, doch sie wollte nicht auftauchen. Er drängte den Gedanken wieder zurück …
    Er wanderte den Mississippi entlang und kletterte in den Rocky Mountains. Er brach sich ein Bein und mußte zu der in der Nähe gelegenen Arcology geflogen werden, die man in einen tiefen Cañon gebaut hatte. Ein Arzt richtete das Bein und versorgte ihn mit Wachstumsstimulanzien. Im Anschluß daran flog Truesdale zurück nach Hause. Er hatte genug.
    Die Polizei von San Diego hatte noch immer keine neuen Informationen über Lawrence St. John McGee. Die Beamten waren inzwischen daran gewöhnt, daß Truesdale bei ihnen vorbeischaute, und genau genommen wurden sie seiner allmählich ein wenig überdrüssig. Ihm wurde klar, daß sie nicht mehr damit rechneten, McGee oder Truesdales Geld jemals wiederzufinden.
    »Er hat mehr als genug Geld, um sich ein neues Gesicht und neue Fingerabdrücke zu kaufen«, hatte einer der Polizisten einmal zu ihm gesagt. Nun gaben sie nur noch beruhigende Phrasen von sich und warteten, bis er wieder ging. Es war über ein Jahr her, daß er das letzte Mal dort gewesen war.
    Truesdale begab sich zum Hauptquartier der ARM. Er zog ein Taxi den Rollsteigen vor; sein Bein bereitete ihm noch immer Schmerzen.
    »Wir arbeiten dran«, informierte ihn Robinson. »Ein so merkwürdiger Fall wie Ihrer gerät so rasch nicht in Vergessenheit. Genau genommen … ach, vergessen Sie’s.«
    »Was?«
    Unvermittelt grinste der ARM. »Wahrscheinlich besteht kein Zusammenhang. Ich fragte den Hauptrechner nach weiteren ungelösten Fällen, bei denen offensichtlich fortgeschrittene Technik zum Einsatz kam, ohne zeitliche Beschränkung. Und wissen Sie was? Ich fand ein paar merkwürdige Dinge heraus. Haben Sie je von dem Doppelgänger von Stonehenge gehört?«
    »Sicher. Ich war selbst dort, vor anderthalb Monaten erst.«
    »Finden Sie das nicht auch höchst erstaunlich? Irgendein Spaßvogel hat dieses Duplikat in einer einzigen Nacht aufgestellt. Am nächsten Morgen gab es zwei Stonehenges, und man erkennt keinen Unterschied, mit Ausnahme der Position. Das Duplikat steht ein paar hundert Meter weiter nördlich. Sogar die eingravierten Initialen und Sprüche sind identisch.«
    Truesdale nickte. »Ich weiß, ich weiß. Das ist wahrscheinlich der kostspieligste Streich, der je gespielt wurde.«
    »Wir wissen nicht einmal mit Sicherheit, welches das echte Stonehenge ist. Angenommen, der Witzbold hat das alte versetzt und das falsche an seiner Stelle errichtet? Er besaß die Fähigkeit, die Felsbrocken des Duplikats zu bewegen. Er mußte nichts weiter tun, als die echten Felsen umzusetzen und anschließend das Duplikat an seiner Stelle zu errichten.«
    »Sagen Sie das nicht zu laut!«
    Der ARM lachte.
    »Haben Sie etwas aus dem Belt in Erfahrung bringen können?«
    Robinsons Lachen verging. »Allerdings. Ein halbes Dutzend bekannter Fälle. Kidnapping und Gedächtnisverlust. Allesamt ungelöst. Ich denke noch immer, daß unser Verdächtiger ein Struldbrug ist.«
    Allesamt ungelöst. Schlechte Aussichten für Truesdales

Weitere Kostenlose Bücher