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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sich als Mensch erweisen würde?«
    »Ich schätze, da haben Sie recht.«
    »Sie verwenden viel Mühe darauf, ihn zu finden.« Sie dachte über die Möglichkeit nach, daß Truesdale gekommen war, um hinter einer bestimmten Belterin herzujagen. Welch schmeichelhafte Idee …
    »Das Gesetz scheint überhaupt keine Fortschritte zu machen«, erboste er sich. »Schlimmer noch! Es sieht ganz danach aus, als wären die Behörden schon seit hundertzwanzig Jahren erfolglos hinter diesem Vandervecken oder jemandem wie ihm her. Ich wurde wütend und habe mir ein Ticket nach Vesta gekauft. Das ist vielleicht eine umständliche Angelegenheit, wissen Sie das?«
    »Ich weiß. Zu viele Flatlander wollen unbedingt die Asteroiden besuchen. Wir mußten uns etwas einfallen lassen, um den Besucherstrom zu dämpfen.«
    »Ich mußte drei Monate auf einen Platz an Bord einer Fähre warten! Ich war immer noch nicht sicher, ob ich überhaupt loswollte … aber schließlich sagte ich mir, daß ich die Buchung bis zum letzten Augenblick stornieren konnte. Aber dann ist etwas anderes passiert.« Truesdales Kiefer trat deutlich hervor, als er sich an seine Wut zurückerinnerte.
    »Lawrence St. John McGee. Vor zehn Jahren hat er mir so gut wie alles genommen, was ich besaß. Ein Schwindler.«
    »So etwas passiert. Tut mir leid für Sie.«
    »Jedenfalls hat man ihn geschnappt! Er nannte sich Ellery Jones aus St. Louis. Er hatte einen ganz neuen Schwindel aufgezogen, unten in Topeka, Kansas, aber jemand hat ihn verpfiffen, und er wurde gefaßt. Selbstverständlich besaß er neue Fingerabdrücke, eine neue Retina, ein neues Gesicht. Sie mußten eine Hirnwellenanalyse durchführen, bevor sie sicher sein konnten, daß er es war. Vielleicht kriege ich sogar einen Teil meines Geldes zurück!«
    Sie lächelte. »Das ist ja wunderbar!«
    »Vandervecken zahlt ihm eine Rente. Auch McGee ist eines seiner Opfer.«
    »Roy, sind Sie absolut sicher? Hat er diesen Namen benutzt?«
    »Nein, verdammt! Verdammter Mistkerl. Er spielt mit mir! Er muß dahinter gekommen sein, daß ich ihn jage, weil er mir Zeit gestohlen hat. Er hat mir vier Monate meines Lebens genommen. Also warf er mir Lawrence St. John McGee zum Fraß vor, damit ich aufhöre, mir wegen meiner fehlenden vier Monate den Kopf zu zerbrechen.«
    »Es gefällt Ihnen nicht, daß er Sie so gut durchschaut hat.«
    »Nein, verdammt!« Er blickte sie nicht an. Seine Hände umklammerten die Armlehnen des Besucherstuhls, bis die Knöchel weiß hervortraten. Die Muskeln in seinen Armen schwollen und wölbten sich hervor. Manche Belter gaben vor, nichts für Flatlandermuskeln übrig zu haben …
    »Vandervecken ist vielleicht eine Nummer zu groß für uns«, gab sie zu bedenken.
    Seine Antwort war interessant. »Jetzt reden Sie. Was haben Sie herausgefunden?«
    »Nun ja, ich gestehe, daß auch ich hinter Vandervecken hergewesen bin … Sie wissen ja, daß es noch andere Fälle von Entführung gegeben hat.«
    »Allerdings.«
    In ihren Schreibtisch war ein Computerterminal eingelassen, genau wie in den Robinsons. Jetzt zog sie die Tastatur zu sich heran. »Ein halbes Dutzend Namen und Daten: 2150, 2191, 2230, 2250, 2270, 2331. Wie Sie sehen, reichen unsere Aufzeichnungen sogar noch weiter zurück als die Ihren. Ich habe mit Lawrence Jannifer gesprochen, dem letzten Opfer, doch er kann sich genauso wenig an irgendetwas erinnern wie Sie. Er war auf einem schnellen Orbit zu den vorauslaufenden Trojanern mit einer eiligen Ladung an Ersatzteilen, als er … Blackout. Als er die Augen das nächste Mal aufschlug, umkreiste er Hektor.« Sie lächelte. »Er hat es nicht so tragisch genommen wie Sie. Er ist froh, daß er überhaupt zurückgekommen ist.«
    »Lebt von den anderen noch jemand?«
    »Dandridge Sukarno und Norma Stier. Sie verschwanden 2270 respektive 2230. Sie wollten mir nicht einmal die jeweilige Tageszeit nennen … Sie erhalten ihre Rente und damit fertig. Wir verfolgten die Kontobewegungen zurück zu zwei verschiedenen Namen – George Olduvai und G. Heimmeister. Wir fanden keine Gesichter, die zu den Namen paßten.«
    »Sie waren sehr fleißig.«
    Sie zuckte die Schultern. »Von Zeit zu Zeit gibt es immer wieder eine Goldhaut, die sich für den merkwürdigen Entführer interessiert. Vinnie hat gelernt, damit zurechtzukommen.«
    »Wie es aussieht, nimmt er alle zehn Jahre eine neue Probe. Und zwar abwechselnd zwischen Erde und Belt.« Truesdale pfiff unruhig durch die Zähne. Er erinnerte sich an die Daten.

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