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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Fall.
    »Ein alter Struldbrug«, wiederholte der ARM. »Jemand, der bereits vor hundertzwanzig Jahren alt genug war, um zu glauben, er wüßte die Lösungen aller Probleme der Menschheit. Oder um das definitive Buch über den menschlichen Fortschritt zu schreiben. Also begann er, Untersuchungsexemplare einzufangen.«
    »Und er ist noch immer dabei?«
    »Vielleicht hat ein Enkel das Geschäft übernommen.« Robinson seufzte. »Machen Sie sich keine Gedanken, Truesdale. Wir kriegen ihn.«
    »Sicher. Sie sind schließlich schon seit hundertzwanzig Jahren hinter ihm her.«
    »Fangen Sie jetzt nur nicht an zu nörgeln«, ermahnte ihn Robinson.
    Truesdale verabschiedete sich.
     
    Das Zentrum polizeilicher Aktivitäten der Goldhäute war zugleich auch das Regierungszentrum des Belt: Ceres. Die Polizeihauptquartiere auf Pallas, Juno, Vesta und Astraea waren in einer gewissen Weise zwar redundant, aber gleichzeitig unentbehrlich. Fünf Asteroiden reichten aus, um den Hauptbelt abzudecken.
    Rein zufällig befanden sie sich gegenwärtig allesamt auf der gleichen Seite der Sonne; eine seltene Konstellation.
    Vesta war der kleinste der fünf. Die Städte lagen auf der Oberfläche und unter vier großen doppelwandigen Kuppeln. Dreimal in der Geschichte des Belts war eine Kuppel durchschlagen worden. Es war nicht die Art von Ereignis, die ein Belter vergaß. Sämtliche Gebäude auf Vesta waren luftdicht und über mit Luftschleusen gesicherte Röhrengänge miteinander verbunden, die durch die gesamte Kuppel führten.
    Alice Jordan betrat das Gebäude der Polizei von Waring City nach einer routinemäßigen Schmugglerpatrouille. Die Luftschleuse besaß zwei Kammern. Dahinter gab es einen Gang, an dessen Wänden sich Druckanzüge reihten. Alice schälte sich aus ihrem und hängte ihn dazu. Auf der Brust war ein leuchtendes Drachenweibchen zu sehen, das gerade Feuer spuckte.
    Sie meldete sich bei ihrer Vorgesetzten, Vinnie Garcia: »Kein Glück heute.«
    Vinnie grinste sie an. Sie war dunkelhäutig und elfenhaft, mit langen, schlanken Fingern – der typischen Belterin viel ähnlicher als Alice Jordan. »Dafür hatten Sie auf der Erde Glück.«
    »Bei Finagles Humor, das hatte ich. Mein Bericht liegt auf Ihrem Schreibtisch.« Alice war zur Erde geflogen in der Hoffnung, ein ständig wachsendes soziales Problem zu lösen. Eine schlechte Flatlanderangewohnheit – Stromsucht, die Praxis, das Lustzentrum des Gehirns mit elektrischen Strömen zu stimulieren – hatte sich im Belt ausgebreitet. Unglücklicherweise hatte die Lösung der Erde darin bestanden, einfach abzuwarten, bis sich das Problem von selbst löste. In dreihundert Jahren waren die genetisch Anfälligen ausgestorben … doch das war für Alice Jordan keineswegs eine befriedigende Lösung.
    »Das habe ich nicht gemeint. Sie haben eine Eroberung gemacht.« Vinnie machte eine Kunstpause. »In Ihrem Büro wartet ein Flatlander auf Sie«, erklärte sie endlich.
    »Ein Flatlander?« Alice hatte mit einem Flatlander das Bett geteilt, als sie auf der Erde gewesen war – und keiner von beiden war zufrieden gewesen. Gravitation und fehlende Übung … Er war höflich geblieben, doch sie hatten sich nicht mehr wiedergesehen.
    Sie stand auf. »Brauchen Sie mich noch, Vinnie?«
    »Nein. Viel Spaß.«
     
    Er wollte aufstehen, als sie eintrat. Aufgrund der niedrigen Gravitation hätte er es fast verpatzt, doch er schaffte es immerhin, die Füße auf den Boden zu bekommen und sich halbwegs aufrecht zu halten. »Hallo. Roy Truesdale«, beeilte er sich zu sagen, bevor sie sich an den Namen erinnern konnte.
    »Willkommen auf Vesta«, entgegnete sie. »Also haben Sie doch den Weg in den Belt gefunden. Suchen Sie noch immer nach dem unbekannten Kidnapper?«
    »Jawohl.«
    Sie nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. »Erzählen Sie mir mehr darüber. Haben Sie Ihren Wandertrip beendet?«
    Er nickte. »Ich denke, die Rocky Mountains waren das Beste, und es ist gar nicht schwierig hineinzukommen. Sie sollten das auch einmal probieren. Die Rockies sind kein Nationalpark, aber trotzdem gibt es dort kaum Menschen. Niemand will sich in den Bergen ein Haus bauen.«
    »Ich werde hinfahren, falls ich je wieder auf die Erde komme«, versprach sie.
    »Ich habe mir die beiden anderen Outsider angesehen – ich weiß, es sind nicht wirklich Outsider, aber sie sind fremdartig, das steht schon mal fest. Wenn der richtige Outsider ist wie sie …«
    »Ihnen wäre es wohl lieber, wenn der richtige Vandervecken

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