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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Nummer zu groß für uns.«
    »Stimmt.« Seit Truesdale die aufgezeichnete Stimme von einer selbstzerstörenden Datendisk gehört hatte, war Vandervecken in sämtlichen Dimensionen größer und größer geworden. Jetzt war er seit zweihundertzwanzig Jahren am Werk, und seine Aktivitäten erstreckten sich über das gesamte Sonnensystem. Seine physische Kraft war ebenfalls gewaltig. Das Brennan-Monster hätte sich ohne Mühe einen bewußtlosen Elroy Truesdale über die Schulter werfen und mit ihm die Pinnacles hinunterspazieren können. »Er ist mächtig, einverstanden. Und wir beide sind die einzigen, die es wissen. Was machen wir jetzt?«
    »Wir gehen zum Abendessen«, sagte sie.
    »Sie wissen genau, was ich meine.«
    »Ich weiß, was Sie meinen«, stimmte Alice sanft zu. »Lassen Sie uns trotzdem zum Essen gehen.«
     
    Das Obergeschoß des Palace-Hotels war eine vierseitige Kuppel, die zwei verschiedene Aussichten bot: Nach Osten und Westen blickte man auf Vesta, während der Norden und Süden holografische Projektionen von Bergregionen auf der Erde zeigten. »Die Projektionen sind Endlosschleifen«, verriet ihm Alice. »Sie sind mehrere Tage lang und aus einem Wagen heraus aufgenommen, der in Bodennähe über die Landschaft geflogen ist. Das dort sieht aus wie ein Morgen in der Schweiz.«
    »Tatsächlich«, stimmte Truesdale zu. Der Wodka Martini machte ihm schwer zu schaffen. Er hatte das Mittagessen ausgelassen, und jetzt war sein Magen ein gähnendes Vakuum. »Erzählen Sie mir, wovon Belter sich so ernähren.«
    »Nun, im Palace gibt es hauptsächlich französische Flatlanderküche.«
    »Ich würde aber gerne die Belterküche kennen lernen. Morgen?«
    »Ehrlich, Roy, ich wurde auf der Erde verdorben. Ich führe Sie morgen in ein echtes Belter-Restaurant, aber ich denke nicht, daß Sie überwältigende neue Geschmackserlebnisse haben werden. Im Belt ist das Essen viel zu teuer, um damit herumzuexperimentieren.«
    »Schade.« Er überflog die Speisekarte auf der Brust eines Robotkellners und zuckte zusammen. »Ihr Götter! Was sind denn das für Preise?«
    »Das ist das Teuerste, was Sie kriegen können. Am anderen Ende finden Sie Hefekulturen. Die kosten Sie nichts …«
    »Nichts?«
    »Und selbst das ist noch zu viel. Wenn Sie völlig abgebrannt sind, erhält Hefe Sie eine Zeit lang am Leben, und sie wächst praktisch von allein. Normale Belterküche ist größtenteils vegetarisch, mit Ausnahme von Hühnerfleisch und Eiern. Wir züchten in den meisten der größeren Kuppeln Hühner. Schweine- und Rindfleisch kommt aus den großen aufgeblasenen Asteroidenwelten, und Meeresfrüchte oder Fisch … wir schaffen sie von der Erde herauf. Ein Teil kommt gefriergetrocknet; das spart Gewicht und ist billiger.«
    Sie tippten ihre Bestellungen in die Tastatur eines Roboters. Auf der Erde hätte man bei diesen Preisen zumindest menschliche Kellner erwarten dürfen … andererseits konnte sich Roy beim besten Willen nicht vorstellen, wie ein Belter in die Rolle des Kellners passen sollte.
    Die Dianasteaks waren zu klein, dafür war das Gemüse reichhaltig und abwechslungsreich. Alice aß mit einem Appetit, der Truesdale Bewunderung abnötigte.
    »Das habe ich wirklich vermißt«, gestand sie. »Auf der Erde mußte ich wandern gehen, um all das abzuarbeiten, was ich mir an Speck angefuttert hatte.«
    Roy legte seine Gabel ab. »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wovon er sich ernährt haben soll.«
    »Denken Sie eine Weile nicht dran.«
    »In Ordnung. Erzählen Sie mir von sich selbst.«
    Sie erzählte ihm von einer Kindheit auf dem Internatsasteroiden, von den dicken Fenstern im Erdgeschoß, von dem aus sie die Sterne beobachtet hatte; Sterne, die ihr nichts bedeutet hatten – bis zu dem Tag, an dem sie zum ersten Mal nach draußen gekommen war. Die Jahre der Ausbildung im Steuern von Raumschiffen – keineswegs obligatorisch, doch die Freunde hielten einen für nicht ganz bei Trost, wenn man nicht mitmachte. Ihre ersten Erfahrungen als Schmugglerin, die Goldhaut, die wie ein Blutegel auf ihrer Fährte gehangen hatte und sie vom Kom-Schirm herab ausgelacht hatte … Drei Jahre lang hatte sie Nahrungsmittel und Hydroponikerzeugnisse zu den Trojanern verfrachtet, bevor sie es erneut riskiert hatte … und das gleiche lachende Gesicht auf dem Schirm aufgetaucht war. Als sie angefangen hatte zu schimpfen, hatte er ihr den ganzen Weg bis zum Hektor Vorträge über Ökonomie gehalten.
    Sie waren beim Kaffee angelangt

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