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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Brennan rein logisch denkt, muß er davon ausgehen, daß er uns damit nur längst Bekanntes erzählen würde. Als hätten wir das alles bereits durchgesprochen.«
    Hinter dem Garten erblickten sie den höchsten Turm einer mittelalterlichen Burg, der durch die Verzerrung der Perspektive fast auf der Seite zu liegen schien. Brennans Werk, ganz ohne Zweifel. Sie sahen sich das Gebäude an, dann gingen sie weiter.
    Das Land wurde wilder, und vor ihnen erstreckte sich ein Streifen von kalifornischem Chapparal. Sie entdeckten einen Fuchs, Erdhörnchen, sogar eine Wildkatze. Die Gegend wimmelte nur so vor Leben, und wenn man von der Krümmung des Horizonts absah, entstand der Eindruck, sich in einem Tierpark zu befinden.
    Auf der Innenkurve des Toroid blieben sie unter der grasbewachsenen Kugel stehen und blickten zu ihrem Schiff hinauf. Der riesige Baum zeigte mit seiner Krone auf die beiden Menschen. »Ich kann die Äste fast erreichen«, sagte Roy. »Ich könnte daran nach unten klettern. Oder nach oben, je nachdem.«
    »Laß es«, entgegnete Alice. »Sieh mal, dort!« Sie zeigte um die Kurve des Kringel-Asteroiden herum.
    Dort floß ein Bach, und ein Wasserfall entsprang aus der Mitte. Er fiel nach oben, aus der Hauptsektion Kobolds auf die Graskugel.
    »Also könnten wir zu unserem Schiff gelangen, indem wir diesen Wasserfall benutzen.«
    »Brennan muß einen Weg kennen, wie man von hier nach dort kommt.«
    »Hat er nicht gesagt, wir könnten in jedem Gewässer schwimmen, das wir finden?«
    »Aber ich kann nicht schwimmen«, erwiderte Alice. »Du müßtest es tun.«
    »In Ordnung. Komm.«
    Das Wasser war im ersten Augenblick eisig kalt. Sonnenlicht glitzerte blendend auf der Oberfläche … und Roy wunderte sich einmal mehr. Die Sonne am Himmel leuchtete hell und heiß, doch sie hatten nirgendwo einen Fusionsgenerator von derartiger Größe gesehen.
    Alice blickte vom Ufer zu ihm herab. »Bist du sicher, daß du das tun willst?«
    »Ziemlich, ja.« Er lachte bibbernd. »Falls ich in Schwierigkeiten gerate, ruf Brennan. Was willst du aus dem Schiff?«
    »Kleidung.« Unter dem transparenten Druckanzug war sie nackt. »Andauernd möchte ich mich am liebsten mit den Händen bedecken.«
    »Wegen Brennan?«
    »Ich weiß, Brennan ist ein Neutrum. Trotzdem.«
    »Waffen?« schlug er vor.
    »Sinnlos.« Sie zögerte. »Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie wir überprüfen könnten, was Brennan uns mitgeteilt hat. Wir haben keine Instrumente an Bord, die dazu geeignet wären. Vielleicht … versuch doch mal, das Sonnensturm-Frühwarngerät auf den Sagittarius zu richten.«
    Roy schwamm zum Wasserfall. Kein Geräusch deutete auf Wildwasser hin … es konnte nicht so gefährlich sein, wie es aussah.
    Etwas streifte seinen Knöchel. Er zuckte zusammen und blickte nach unten. Etwas Silbriges jagte durch das Wasser davon. Ein Fisch hatte ihn am Bein gestreift. Das war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht passiert.
    Er erreichte die Stelle, wo das Wasser nach oben fiel. Wasser tretend ruhte er sich aus und ließ sich von der Strömung in den Wasserfall ziehen. Ein Augenblick der Desorientierung, und dann …
    … fand er sich in einem sanft dahinströmenden Bach wieder. Alice … Alice stand horizontal auf einer senkrechten Steilwand und sah zu ihm nach oben. Sie schien besorgt.
    Strömungen rings um seine Beine machten ihn neugierig. Er tauchte unter, in die Turbulenzen hinein, und kam an der anderen Seite des Wasserfalls wieder zum Vorschein – auf dem Weg zurück zu der Stelle, wo er hergekommen war. Er tauchte erneut und ließ sich von der Strömung zu der Stelle tragen, wo der Wasserfall in einem nierenförmigen Teich auf der Graskugel endete. Das Schiff ruhte nur wenige Meter von ihm entfernt.
    Roy zog sich lachend und prustend aus dem Wasser. Ein Bach, der durch die Luft floß, und das in zwei Richtungen zugleich!
    Das Frühwarnsystem des Schiffs zeigte keinerlei Anzeichen einer Störung im Sternbild des Schützen. Es zeigte überhaupt nichts an. Roy hatte keine Ahnung, wie stark die Störungen sein mußten, um das Warnsystem auszulösen.
    Er verstaute Kleidung für sie beide in einem weiteren Druckanzug, dann fügte er noch ein paar Notrationen hinzu, weil er Hunger verspürte. Er brachte alles zusammen in dem verschlossenen Anzug zurück. Den Waffen hatte er keinen einzigen Blick gegönnt.

Sie entdeckten ein Möbiusband, vierzig Fuß im Durchmesser und sechs Fuß breit, aus einem silbrigen Metall, das fast waagerecht in

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