Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
dort unten suche?«
    »Vergessen Sie’s!« krächzte Carlos. »Bringen Sie uns weg von hier. Schnell!«
    Ausfaller runzelte die Stirn. »Was …?«
    »Keine Zeit. Bringen Sie uns hier weg!«
    Ausfaller schnitt eine säuerliche Grimasse. »Also schön. Zuerst die Autodocs.« Er wandte sich ab, doch Carlos’ kraftlose Hand hielt ihn fest.
    »Futz, nein! Ich will sehen, was jetzt geschieht!« flüsterte Carlos.
    Erneut gab Ausfaller nach. Er trottete zum Kontrollraum davon. Carlos wankte hinter ihm und ich hinter den beiden her, während ich mir das Blut von der Nase wischte und mich halb tot fühlte. Doch ich konnte mir denken, was Carlos zu sehen erwartete, und auch ich wollte mir dieses Schauspiel nicht entgehen lassen.
    Wir schnallten uns an. Ausfaller feuerte das Haupttriebwerk. Der Felsen blieb unter uns zurück.
    »Das ist weit genug«, flüsterte Carlos schließlich. »Drehen Sie uns herum.«
    Ausfaller tat, wie ihm geheißen. »Worauf warten wir?« fragte er.
    »Sie werden es gleich sehen.«
    »Carlos, war es richtig, daß ich auf die Schlepper geschossen habe?«
    »O ja, das war es!«
    »Gut. Ich habe mir Gedanken gemacht. Dann war also Forward der Schiffsfresser?«
    »Ja.«
    »Ich habe ihn nirgendwo gesehen, als ich zu Ihnen kam. Wo steckt er?«
    Ausfaller wurde wütend, als Carlos nur lachte, und noch wütender, als ich mich hinzugesellte. Es schmerzte in meiner Kehle.
    »Trotzdem hat er uns das Leben gerettet«, sagte ich. »Er muß den Luftdruck heraufgeregelt haben, unmittelbar bevor er sprang. Ich frage mich, warum er das getan hat.«
    »Vielleicht wollte er, daß man sich an ihn erinnert«, mutmaßte Carlos. »Niemand außer uns weiß, was er getan hat. Ahhh …«
    Ich sah gerade noch, wie ein Teil des Asteroiden in sich selbst zusammenbrach und einen tiefen Krater zurückließ.
    »Er bewegt sich langsamer, sobald er im Apogäum angelangt ist«, sagte Carlos.
    »Wovon zur Hölle reden Sie da?«
    »Später, Sigmund. Wenn ich meine Stimme wiedergefunden habe.«
    »Forward hatte ein Loch in der Tasche«, sagte ich hilfsbereit. »Er …«
    Die Oberfläche des Asteroiden kollabierte. Einen Augenblick lang schienen Blitze in seinem Inneren aufzuleuchten.
    Dann fing der gesamte schmutzige Schneeball an zu schrumpfen.
    Mir fiel etwas ein, das Carlos möglicherweise übersehen hatte. »Sigmund, verfügt dieses Schiff über automatische Sonnenfilter?«
    »Selbstverständlich hat …«
    Es gab einen alles verzehrenden Lichtblitz, und dann wurde der Schirm schwarz. Als er sich wieder klärte, war ringsum nichts mehr zu sehen außer Sternen.

 
GHOSTWRITER: SECHS
(GHOST: SIX)
     
     
    »Sigmund Ausfaller tötete drei Schürfer ohne zu zögern«, schloß ich.
    »Aber er hatte recht.«
    »Dieses Waffenlager, das er sich an Bord der Hobo Kelly eingerichtet hatte – er war richtiggehend darin verliebt. Kein gesunder Mensch spielt mit derartigen Dingen.«
    »Es hat Ihnen das Leben gerettet.«
    »Als ich ihn zum ersten Mal sah, trug er einen asymmetrischen Bart. Er ist zu klein und zu stämmig, um als Wunderländer durchzugehen. Ich denke jetzt seit mehr als zwölf Jahren darüber nach.«
    »Das geht weder mich noch Sie etwas an«, sagte Ander Smittarasheed. »Vielleicht sollte ihn irgendjemand für einen leichtgläubigen Touristen halten oder einen Trottel oder für verrückt.«
    »Man kann ihm jedenfalls nicht vertrauen, Ander.«
    Smittarasheed lachte auf. Er starrte mir ins Gesicht und lachte noch lauter. »Das ist es! Er mußte verrückt aussehen! Er mußte verrückt genug aussehen, um eine Bombe an Bord eines Raumschiffs zu schmuggeln, das ein Crashlander zu stehlen im Begriff stand!«
    Mir fiel keine Antwort ein, und so stieß ich ein wortloses Schnauben aus. Tanj, wahrscheinlich hatte Smittarasheed sogar recht! Unser Abendessen traf ein, und Anders Kichern erstarb. Er starrte auf das, was ich auf meinem Teller liegen hatte. Crew-Snapper ist ein Meerestier so groß wie das Bein eines kurz gewachsenen Mannes. Flossenreihen ziehen sich zu beiden Seiten hin, und die Kiefer sind stark genug, um Knochen zu zermalmen. Der Fisch nahm den größten Teil des Tisches ein, und er sah bösartig aus.
    »Bedienen Sie sich«, sagte ich. »Es ist eine Portion für zwei.«
    Wir aßen schweigend. Anders Augen schweiften immer wieder zu dem Crew-Snapper. Er rührte ihn nicht an; und erwähnte ihn mit keinem weiteren Wort. Schließlich sagte er: »Nur für die Akten: Hatten Sie noch weitere Kontakte mit

Weitere Kostenlose Bücher