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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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langsamer und hielt schließlich inne.
    »Sie haben es!« krähte Angel wie ein Hahn, während er mit einer Hand auf die Stuhllehne klopfte und sich mit der anderen festhielt. Er bedachte uns mit einem hämischen Blick und drehte sich genauso plötzlich wieder um. »Das Schiff! Es flieht!«
    »Nein.« Forward saß über die Konsole gebeugt. »Ich kann es sehen. Gut so, es hat gewendet und kommt auf geradem Weg zurück. Diesmal wird es keine Schlepper geben, die den Piloten warnen könnten.«
    Der Haken schwang schwerfällig in Richtung der Stelle, an der ich die Hobo Kelly hatte verschwinden sehen. Er bewegte sich zentimeterweise unter der Last eines gewaltigen, unsichtbaren Gewichts.
    Und Ausfaller war auf dem Weg zurück, um uns zu retten. Er war ahnungslos wie eine sitzende Ente, es sei denn …
    Ich griff mit den Zehen nach oben (unten) und bekam den ersten und vierten Knopf meines weiten Overalls zu fassen.
    Die Bewaffnung meines wunderbaren Anzugs hatte mir nicht gegen die Kraft und Schnelligkeit eines Jinxianers geholfen, doch Flatlander sind so schrecklich ungelenkig, und Jinxianer bilden da keine Ausnahme. Forward hatte lediglich meine Hände gefesselt und es dabei belassen.
    Ich bekam die Knöpfe mit den Zehen zu packen und zerrte daran.
    Meine Beine waren wie eine Brezel gebogen. Ich hatte keinen Hebel. Doch der erste Knopf löste sich, dann der Faden. Eine unsichtbare Waffe, um gegen Forwards unsichtbares tragbares Schwarzes Loch zu kämpfen. Wie passend.
    Der Faden riß den vierten Knopf los. Ich brachte meine Füße wieder nach unten, wo sie hingehörten, hielt den Faden straff gespannt und drückte nach hinten. Ich spürte, wie die Sinclair-Monofaser in den Pfeiler sank.
    Der Haken schwenkte immer noch herum.
    Sobald der Faden durch den Pfeiler war, konnte ich ihn hinter meinem Rücken nach oben bringen und versuchen, damit meine Handfesseln zu durchtrennen. Wahrscheinlicher würde ich mir die Hände abschneiden und verbluten, doch ich mußte es wenigstens versuchen. Ich fragte mich, ob ich etwas unternehmen konnte, bevor Forward sein Schwarzes Loch auf Ausfaller schleuderte.
    Ein kalter Lufthauch erfaßte meine Füße.
    Ich sah nach unten. Dichte Nebelschwaden quollen aus dem Pfeiler.
    Ein sehr kaltes Gas mußte durch den molekülfeinen Schnitt nach draußen dringen.
    Ich drückte mit erneuerter Anstrengung weiter. Noch mehr Nebel entstand. Die Kälte ließ rasch das Gefühl aus meinen Füßen schwinden. Ich spürte einen Ruck, als der magische Faden durch war. Jetzt die Hände …
    Flüssiges Helium?
    Forward hatte uns tatsächlich an das Hauptenergiekabel gebunden!
    Das war ein Fehler gewesen. Vorsichtig, langsam zog ich meine Füße wieder nach vorn, zu mir heran, und spürte, wie sich der Faden auf dem Rückweg durch das Material fraß. Der Haken hatte aufgehört, sich zu drehen. Jetzt bewegte er sich auf seinem Arm wie ein blinder, tastender Wurm, während Forward letzte Feinjustierungen vornahm. Angel zeigte erste Folgen der Anstrengung, sich mit dem Kopf nach unten festhalten zu müssen. Ein leichter Ruck an meinen Füßen. Ich war durch. Meine Füße waren eiskalt und fast gefühllos. Ich ließ die Knöpfe los, ließ sie nach oben (unten) in Richtung Kuppel schweben, und trat heftig mit den Fersen nach hinten aus.
    Irgendetwas verrutschte. Ich trat erneut.
    Blitze zuckten unter meinen Füßen, und elektrische Entladungen knisterten.
    Ich riß die Beine bis ans Kinn hinauf. Die Blitze knisterten und zuckten weiß durch den hervorquellenden Nebel. Angel und Forward drehten sich voller Erstaunen zu uns um. Ich lachte sie aus, ließ sie sehen, was ich getan hatte. Jawohl, Gentlemen. Es war volle Absicht.
    Die Blitze hörten auf. In die plötzliche Stille hinein kreischte Forward: »… was zur Hölle haben Sie nur angestellt?«
    Es gab ein knirschendes Geräusch, und der Pfeiler in meinem Rücken erzitterte. Ich blickte nach oben.
    Es sah aus, als hätte jemand ein Stück aus dem Haken herausgebissen.
    Ich hing mit dem Kopf nach unten an meinem Pfeiler und wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer. Angel wurde plötzlich von seinem Platz an Forwards Rückenlehne fortgerissen. Er hing über der Kuppel. Über dem Himmel. Er schrie.
    Ich klammerte mich mit den Beinen am Pfeiler fest. Carlos bemühte sich verzweifelt um einen Halt für seine Füße, während er lauthals lachte.
    In der Nähe des Kuppelrands schob sich ein Speer aus Licht in mein Blickfeld. Der Antrieb der Hobo Kelly. Das Schiff

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