Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Karnivoren allein ums Fressen. Sie erobern, weil Untertanen ihnen Nahrung liefern. Sie sind außerstande, untergeordnete Arbeiten zu verrichten. Viehzucht ist ihnen fremd. Sie brauchen Sklaven, oder sie streifen als Barbaren durch die Wälder auf der Suche nach Fleisch. Warum sollten sie sich für etwas interessieren, das Sie als abstraktes Wissen einordnen? Warum sollte sich irgendein denkendes Wesen dafür interessieren, wenn dieses Wissen keinerlei Aussicht auf Profit birgt. Genau genommen würde Ihre Beschreibung des Zentrums nur einen Omnivoren interessieren.«
    »Das wäre ein guter Punkt, wenn dem nicht die Tatsache entgegenstünde, daß die meisten intelligenten Spezies Omnivoren sind.«
    »Wir haben lange und breit darüber nachgedacht.«
    Ihr Katzen! Darüber mußte ich lange und breit nachdenken!
    »Warum haben Sie angerufen, Beowulf Shaeffer?«
    Ach ja. »Sehen Sie, ich weiß ja, daß es Sie nicht interessiert, wie das Zentrum aussieht, doch ich habe etwas entdeckt, das vielleicht eine persönliche Gefahr darstellen könnte. Sie besitzen Zugang zu Informationen, die mir verborgen sind. Kann ich jetzt fortfahren?«
    »Bitte sehr.«
    Hah! Allmählich lernte ich, wie ein Puppenspieler zu denken. War das gut oder nicht? Ich berichtete meinem Boß von dem strahlend hellen, merkwürdig geformten weißen Fleck, den ich im Zentrum entdeckt hatte. »Als ich das Teleskop darauf richtete, bin ich fast erblindet. Selbst Filter der Stärke #2 enthüllen keinerlei Details. Es ist nichts weiter als ein formloser weißer Fleck, so hell, daß selbst die davor liegenden Sterne wie dunkle Punkte mit farbigen Rändern aussehen. Ich würde zu gerne wissen, was die Ursache dafür ist.«
    »Das klingt zumindest äußerst ungewöhnlich.« Pause. Dann: »Die weiße Farbe … ist sie einheitlich? Ist die Helligkeit überall gleich?«
    »Eine Sekunde.« Ich benutzte erneut das Teleskop. »Die Farbe ist einheitlich, ja. Die Helligkeit nicht. Im Innern des Flecks kann ich dunklere Stellen entdecken. Ich denke, das Zentrum verblaßt nach und nach.«
    »Benutzen Sie das Teleskop, um nach einer Nova zu suchen. In einer derart großen Ansammlung von Sternen müßte sich die eine oder andere finden lassen.«
    Ich versuchte es. Schließlich fand ich etwas: eine strahlende Scheibe von einer merkwürdig blau-weißen Farbe mit einer dunkleren, ein wenig kleineren roten Scheibe davor. Das mußte eine Nova sein. Im Zentrum der Andromedagalaxis und nach dem, was ich vom Zentrum unserer Milchstraße gesehen hatte, waren die roten Sterne die größten und hellsten.
    »Ich habe eine gefunden.«
    »Kommentieren Sie.«
    Einen Augenblick länger, und ich erkannte, was er meinte. »Die gleiche Farbe wie der Fleck. Helligkeit in etwa von der gleichen Größenordnung. Aber … was kann dafür verantwortlich sein, daß eine solche Masse Supernovae gleichzeitig hochgeht?«
    »Sie haben das Zentrum studiert, Beowulf Shaeffer. Die Sterne dort sind im Schnitt nicht weiter als ein halbes Lichtjahr voneinander entfernt. Ganz in der Mitte stehen sie sogar noch dichter beieinander, und keinerlei interstellarer Staub dämpft ihre Strahlung. Wenn Sterne so nah beieinander stehen, dann werfen sie genug Licht aufeinander, um die Temperaturen gegenseitig spürbar zu erhöhen. Im Zentrum brennen die Sterne schneller ab und altern rasch.«
    »Ich verstehe.«
    »Und da die Sterne im Zentrum rascher altern, gibt es eine ganze Reihe von ihnen, die näher am Stadium der Supernova angelangt sind als in den Seitenarmen. Außerdem sind alle heißer, wenn man ihr respektives Alter bedenkt. Wenn ein Stern nur noch wenige Jahrtausende vom Supernova-Stadium entfernt ist, und in einer Entfernung von einem halben Lichtjahr bricht eine Supernova aus … rechnen Sie selbst.«
    »Wahrscheinlich gehen beide hoch. Dann könnten diese beiden eine dritte in Gang setzen, diese drei ein paar weitere …«
    »Genau. Da eine Supernova in etwa ein menschliches Standardjahr lang brennt, muß die Kettenreaktion bald zu Ende gehen. Ihr merkwürdiger Lichtfleck scheint genau auf diese Weise zustande gekommen zusein.«
    »Das erleichtert mich. Zu wissen, was für den Fleck verantwortlich ist, meine ich. Ich fertige Aufnahmen, sobald ich näher dran bin.«
    »Wie Sie meinen.« Klick.
    Der Fleck wurde größer, je weiter ich mich näherte. Noch immer war keinerlei Form zu erkennen, außer einem nebligen Schleier, der heller und heller wurde. Was ich tat, schien irgendwie nicht fair. Ich legte

Weitere Kostenlose Bücher