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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Wenn der Niederlassungspräsident von We Made It Ihnen meinen Namen gegeben hat – erwähnte er da auch, daß ich herausfand, daß Ihre Spezies von einer mondlosen Welt stammt?«
    »Ja, er sprach kurz über diese Angelegenheit. Sie erhielten ein Schweigegeld von einer Million Kredits, nicht wahr? Selbstverständlich ist er im Besitz einer Aufzeichnung dieser Vereinbarung.«
    »Ich verstehe.« Das war also der Grund, aus dem sie sich Beowulf Shaeffer herausgesucht hatten, den allseits bekannten Autor. »Die Reise wird ganz sicher weitaus mehr Zeit in Anspruch nehmen, als ich ursprünglich geglaubt habe.«
    »Sie müssen für jeden Tag, den Sie über vier Monate hinaus benötigen, eine Konventionalstrafe zahlen. Zweitausend Kredits.«
    »Ihre Stimme hat einen unangenehmen, irritierenden Unterton angenommen. Auf Wiedersehen.«
    Ich ging wieder in den Hyperraum. Jede Stunde kehrte ich für zehn Minuten und eine Kaffeepause in den Normalraum zurück. Ich verließ den Hyperraum für meine Mahlzeiten, und ich verließ ihn zum Schlafen. Zwölf Stunden am Tag verbrachte ich im Hyperraum, und zwölf Stunden lang versuchte ich, mich zu erholen. Es war eine verlorene Schlacht. Am Ende des zweiten Tages wußte ich, daß ich es nicht in dem gesetzten Zeitrahmen schaffen konnte. Vielleicht nach weiteren sechs Monaten, was mich hundertzwanzigtausend Kredits Strafe gekostet hätte. Womit ich fast so blank gewesen wäre wie zu Beginn. Das geschah mir nur recht. Warum mußte ich auch einem Puppenspieler vertrauen?
    Ringsum leuchteten Sterne, durch den Boden und zwischen den Instrumentenbänken hindurch. Ich trank Kaffee und versuchte, nicht nachzudenken. Die Milchstraße schimmerte geisterhaft bleich unter meinen Füßen. Die Sterne standen dicht beieinander, und sie würden immer dichter stehen, je weiter ich mich dem Zentrum näherte. Bis mich irgendwann einer erwischte hätte.
    Mir kam eine Idee! Das war aber auch Zeit.
    Die zuckersüße Stimme antwortete augenblicklich. »Beowulf Shaeffer?«
    »Wer sollte denn sonst hier draußen sein, Süße? Sehen Sie, ich habe nachgedacht. Könnten Sie mir vielleicht …«
    »Hat etwa eines Ihrer Instrumente versagt, Beowulf Shaeffer?«
    »Nein, sie arbeiten allesamt einwandfrei, soweit ich es beurteilen kann. Hören Sie …«
    »Was, so frage ich, könnten Sie dann zu sagen haben, das meine Aufmerksamkeit erfordert?«
    »Süßeste, es ist an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Wollen Sie sich an mir rächen, oder wollen Sie Ihr Schiff heil zurück?«
    Eine kurze Pause. Dann: »Sprechen Sie, Beowulf Shaeffer.«
    »Ich könnte das Zentrum viel schneller erreichen, wenn ich in die leeren Räume zwischen den Spiralarmen vorstoßen könnte. Besitzen wir genug Daten über unsere Galaxis, um zu wissen, wo die Spiralarme enden?«
    »Ich werde beim Institut für Wissenschaften anfragen lassen.«
    »Gut.«
    Vier Stunden später wurde ich aus einem todesähnlichen Schlaf gerissen, als das Hyperfon klingelte. Es war nicht der Präsident, sondern ein Lakai. Ich erinnerte mich, daß ich den Puppenspieler nur Stunden zuvor als »Süße« tituliert hatte. Meine eigene Erschöpfung und diese verführerische Stimme hatten mich dazu hingerissen, und jetzt fragte ich mich, ob ich möglicherweise seine Gefühle verletzt hatte. »Er« war vielleicht ein Männchen; das Geschlecht eines Puppenspielers gehört zu seinen kleinen Geheimnissen. Der Lakai lieferte mir sowohl Richtung als auch Entfernung bis zur nächstgelegenen Lücke zwischen den Spiralarmen.
    Es dauerte einen weiteren Tag, bis ich sie erreicht hatte. Als die Sterne spärlicher und spärlicher wurden, konnte ich mein Glück im ersten Augenblick kaum fassen. Ich verließ den Hyperraum, und es war kein Traum. Die Sterne standen Dutzende und Hunderte von Lichtjahren weit voneinander entfernt. Ich erkannte sogar einen Teil des Zentrums als hellen Saum über einer dunklen, flachen Wolke aus Staub und Sternen.

 
4
     
    Von da an ging es besser.
    Es reichte aus, wenn ich alle zehn Minuten oder so auf den Massedetektor blickte. Ich konnte mir sogar erlauben, während der Pausen für meine Mahlzeiten und Gymnastikübungen im Hyperraum zu bleiben, während ich den Detektor im Auge behielt. Acht Stunden am Tag schlief ich, doch während der restlichen Zeit raste ich durch den Hyperraum. Die Lücke verlief spiralig auf das Zentrum zu, wurde dabei enger, und ich folgte ihr.
    Als Forschungsreise wäre der Trip ein Fiasko gewesen. Ich sah überhaupt nichts, aber

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