Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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sollen wir gehen? Wann sollten wir anfangen, über dieses Problem nachzudenken? Wenn das Leuchten des explodierenden galaktischen Inneren die Staubwolken überstrahlt?
    Vielleicht sind wir Menschen die wirklichen Feiglinge – in unserem tiefsten Innern.

GHOSTWRITER: DREI
(GHOST: THREE)


    Ich sagte: »Und dann traf ich Sie in Sirius Mater, und Sie waren nur zu bereit, meine Geschichte für mich niederzuschreiben. Ich hatte schon damals den Verdacht, daß Ausfaller Sie beide Male auf mich gehetzt hat.«
    »Und warum haben Sie mich dann überhaupt eingestellt?«
    »Es war mir ziemlich egal. Die große Frage lautete doch: Wie bringe ich der menschlichen Rasse bei, daß das Zentrum unserer Galaxis explodiert? Wie sollte ich sie dazu bringen, mir zu glauben? Ich hoffte förmlich, daß Sie ein ARM wären. Vielleicht konnten Sie ja etwas tun.«
    »Ich hätte Sie damals bereits fragen sollen«, erwiderte Ander. »Angeblich gibt es im Zentrum ein riesiges Schwarzes Loch, Millionen von solaren Massen groß. Konnten Sie etwas davon sehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vielleicht wurde es von den Novae verborgen, falls es überhaupt existiert. Vielleicht ist das Schwarze Loch sogar verantwortlich für die Kettenreaktion. Wenn es fünfzehn Milliarden Jahre lang Gas und Staub und Sterne eingesaugt hat, dann überschritt es vielleicht eine kritische Masse, und Bumm! Vielleicht gelingt es sogar, das Loch zu entdecken, wenn die Aufzeichnungen ausgewertet werden, die ich während meiner Reise gemacht habe. Sie sind im Besitz von General Products, Ander. Holen Sie sich dort, was Sie brauchen.«
    »Ja, aber General Products existiert nicht mehr.« Er grinste wieder dieses selbstgefällige Grinsen. »Was haben Sie im Anschluß daran gemacht?«
    »Ich ging zur Erde. Was könnte sich sonst mit dem galaktischen Zentrum messen?«
    Ander lachte.
    Fünf Mannschaften kämpften um zwei Beuteschildkröten, die immer wieder im Gewimmel der Leiber aufblitzten. Die Menge hatte sich von den Sitzen erhoben und brüllte sich die Seele aus dem Leib. Ander zog ein flaches Notebook aus seinem Rucksack und legte es in meinen Schoß. Er bediente in rascher Folge die Tastatur.
    Über meinem Schoß entstand ein Hologramm. Fünf blau-weiße Punkte, die vor einem schwarzen Hintergrund rotierten. Sie glitten auseinander, wurden dabei allmählich heller und kamen auf mich zu. Plötzlich erblühten sie zu blau-weißen Globen; die Sternenlandschaft wirbelte durcheinander, die blau-weißen Kugeln verblaßten zu einem schmutzigen Rot und zogen sich wieder zurück. Ander drückte eine Taste, und das Bild erstarrte.
    Vier der Globen wurden von winzigen Sonnen umringt. Der fünfte leuchtete aus sich selbst heraus, als hätten die Kontinente einer Welt Feuer gefangen. Fliegende Planeten! dachte ich, und niemand rings um uns interessierte sich für irgendetwas anderes als den Krieg vor der großen Stadtkuppel.
    »Die Puppenspieler befinden sich noch immer im Bekannten Weltraum«, sagte Ander. »Sie fliehen mit relativistischen Geschwindigkeiten, und sie haben ihre Planeten mit sich genommen.« Er klappte sein Notebook zu. »Fünf Welten, alle von ungefähr der gleichen Größe, die in einer Keplerer-Rosette um einen Mittelpunkt kreisen. Rechnen Sie selbst, Beowulf. Sie werden feststellen, daß Sie eine Sonne in den Mittelpunkt setzen können oder auch nicht – die Orbits sind in jedem Fall stabil. Die Puppenspieler verstehen ganz genau, was es mit Gravitationsgezeiten auf sich hat. Das ist es, was sie vor Ihnen verheimlichen wollten.«
    Mein Verstand machte einen Satz. Feiglinge oder nicht, friedlich oder nicht – ich konnte genau sehen, wie die traditionell paranoide ARM auf eine Demonstration derartiger Macht reagieren würde. »Was sind das für Welten? Besitzen sie Sauerstoffatmosphären? Natürlich oder terraformiert? Wie …«
    »Sigmund sagt, wir hätten Kameras auf ihre Bahn gesetzt, nicht zu dicht dran. Das gesamte System bewegt sich mit null Komma achtfacher Lichtgeschwindigkeit. Wir konnten nicht viel in Erfahrung bringen. Freier Sauerstoff, flüssiges Wasser, Fusionslichtquellen mit einem Spektrum, das röter ist als das von Sol – wir wissen nicht, warum die fünfte Welt so merkwürdig aussieht. Sonst gibt es nichts im System, weder Asteroiden noch Kometen, nichts außer ganzen Schlangen von interplanetaren Raumfahrzeugen, die zwischen den fünf Welten verkehren.«
    »Wohin fliehen sie?«
    »Direkt nach Norden entlang der galaktischen