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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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gegen mich zu wenden.«
    »Wer? Shaeffer?«
    Ich sah vier in der Höhle. Bellamy stand über mir; Warren befand sich in der Nähe des Eingangs. Die beiden anderen waren im hinteren Teil der künstlichen Höhle zugange, bei einem Stapel von Plastikkisten. Einen von ihnen, einen Mann, hatte ich noch nie zuvor gesehen. Der andere – riesig groß und von beeindruckender Statur im Halbdunkel der Höhle, wie ein Monster aus der finstersten Vorgeschichte der Menschheit, als noch Dämonen und übernatürliche Wesen über den Boden der Heimatwelt gewandert waren – war Llobee. Sie saßen sich schweigend gegenüber und starrten sich an, als warteten sie auf etwas.
    »Ja«, sagte Bellamy. »Beowulf Shaeffer. Er schien so ein netter Bursche zu sein. Warum unternimmt er plötzlich derartige Anstrengungen, um mich in Schwierigkeiten zu bringen?«
    »Vergiß nicht, Larch«, entgegnete Warren mit geduldigem Verständnis, »sie sind die Guten, wir sind die Bösen. Es ist einfach eine Frage von Recht und Gesetz …«
    »Für meinen Geschmack gibt es zu viel Recht und Gesetz, Warren. Es gibt keine wirklichen Grenzen mehr. Wir sitzen in unserer kleinen Kugel des Universums, die wir Bekannten Weltraum nennen, sechzig Lichtjahre im Durchmesser, und verfaulen langsam, aber sicher. Zu viel Sicherheit. Alles denkt nur noch an Sicherheit.«
    »Genau das ist Shaeffers Motiv. Er hat Recht und Gesetz vertreten.«
    »Das glaube ich weniger. Beo ist nicht der Typ dazu.«
    »Was für ein Typ ist er denn?«
    »Faul. Ein Überlebenstyp, aber unglaublich faul. Er benutzt sein Gehirn nicht, bevor er nicht in offensichtliche, unübersehbare Gefahr gerät. Aber er hat seinen Stolz.«
    »Könnte ihn der andere zu dieser Aktion überredet haben?«
    »Ich vermute es jedenfalls.«
    Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus.
    »Nun, zu dumm«, sagte Warren. »Was sollen wir jetzt mit ihnen anfangen?«
    Bellamy starrte unglücklich auf mich herab. Er konnte meine Augen hinter der Brille nicht erkennen, jedenfalls nicht in dem gedämpften Licht der Höhle. »Vielleicht werden sie halb aufgefressen gefunden? Beispielsweise von einem dieser großen, hüpfenden Biester? Ich meine die, die auch die grauen Pflanzenfresser der Steppe jagen.«
    »Der Fleischfresser, der die beiden anrührt, würde sich vergiften! Man müßte ihn ganz in der Nähe finden.«
    »Stimmt«, überlegte Bellamy. »Es ist von allergrößter Bedeutung, daß keine Beweise gegen uns zurückbleiben. Falls wir versuchen, im Kontrakt einer Mordanklage aus dem Weg zu gehen, würden sie unseren Preis auf nichts herunterhandeln. Du warst schlau genug, den Sonarstunner einzusetzen. Eine Betäubungsnadel würde Spuren von Chemikalien zurückgelassen haben.«
    Ein kleiner, scharfkantiger Stein drückte gegen die Seite meines Halses. Ein lästiges Gefühl. Falls ich vorhatte, aus dieser unmöglichen Position aufzuspringen, durfte ich nicht mehr allzu lang warten.
    Früher oder später würde ich unwillkürlich die Hand bewegen, um mich zu kratzen. Früher oder später würden Bellamy oder Warren die Griffstücke von Emils modifizierten Duellpistolen entdecken und wissen, daß sie nicht mehr die Leistung von echten Polizeistunnern besaßen.
    »Zuerst einmal brauchen wir einen geeigneten Karnivoren«, sagte Warren. »Meint ihr, wir können ihn so lange hungern lassen … heh!«
    Llobee sprang.
    Er hatte sich fünf Yards von dem Mann entfernt befunden, der ihn im hinteren Teil der Höhle bewachte. Der Mann schoß augenblicklich, dann kreischte er und versuchte auszuweichen. Der Kdatlyno krachte gegen ihn, und zusammen rutschten sie über den Boden.
    Mehr sah ich nicht. Ich sprang auf und rannte. Ich hörte panische Schreie und dann Bellamys Brüllen: »Entspann dich endlich, du Idiot! Der Kdatlyno war bewußtlos, bevor er zu Boden ging!« Und dann Warrens Stimme: »Entspannen! Zur Hölle! Wo ist Shaeffer?«
    Fast hätte ich vergessen, die Schnur neben dem Eingang zu betätigen, um Bellamys Falle auszuschalten. Der Höhleneingang war lang gezogen und niedrig und stieg nach oben an. Ich rannte geduckt hindurch. Hinter mir entstand weitere Verwirrung. Hatte der erste meiner Verfolger vielleicht erneut an der Schnur gezogen? Das würde mir den Vorsprung verschaffen, den ich nötig hatte!
    Draußen vor der Höhle wandte ich mich scharf nach rechts. Die gewundene Wurzel war ungefähr so hoch wie Emil. Ich kletterte darüber hinweg wie ein Spinnenaffe, ließ mich auf der anderen Seite vorsichtig herab und war

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