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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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… Nein, das trifft es eigentlich nicht. Vor einigen Jahren hat er sich einige unserer besten Streiche ausgesucht, echte Klassiker, hat sie auf seine Läuferverhältnisse übertragen; doch bevor er sie durchführen konnte, entschied er sich dagegen, weil er fürchtete, deswegen ins Gefängnis gesperrt zu werden. Wenn er nicht länger Angst vor dem Gefängnis hat, könnte er sich entscheiden, die Streiche durchzuführen.«
    »Hm-hmmm.«
    »So wie etwas, das ich bis jetzt noch nicht einmal bei einem Schwimmer versucht habe. Ich muß das englische Wort benutzten: Hypnosiss smus.«
    »Das verstehe ich nicht ganz«, bemerkte Torrance.
    »Definiert als ein durch Suggestion herbeigeführter schlafähnlicher Bewußtseinszustand.«
    »Ah, Hypnose.«
    »Larry hat das eingehend studiert und sogar ausprobiert, und bei ihm funktioniert es. Auf einen Schwimmer zeigt es vermutlich keine Wirkung.«
    »Er hat es bereits angewandt«, sagte Garner. »Sonst noch etwas?«
    »Garrrnerrr, du mußt verstehen, daß das Glucks-Surrr-Krieee der Delphine nicht wirklich das ist, was ihr als ›Streiche‹ bezeichnet. Es ist eine Art, das Leben zu betrachten. Einen Mechanismus zu sabotieren, ist oft die einzige Möglichkeit, jemanden dazu zu bewegen, ihn zu reparieren oder umzubauen – besonders legale und soziale Mechanismen. Jemandes Flosse zur rechten Zeit abzubeißen, kann die Lebenseinstellung des Betreffenden vollkommen verändern, oft sogar zum Besseren. Larry versteht das.«
    »Ich wünschte, das könnte ich auch behaupten. Danke, daß du dir Zeit für mich genommen hast, Charley.«
    »Negativ! Negativ! Ich danke dir für deine Zeit!«
     
    Eine Stunde bis zum langen Sprung. Lukes Kehle war wie ausgetrocknet. Vielleicht konnte er sich doch noch fünfzehn Minuten aufs Ohr hauen, aber wenn er dann wieder aufwachte, würde er sich vermutlich sogar noch schlechter fühlen als jetzt. Er saß im Lesesaal des Clubs und dachte über Greenberg nach. Warum war Greenberg zu einem Alien geworden? Nun, das war einfach. Da er zwei Gruppen von Erinnerungen zur Auswahl gehabt hatte, suchte er sich selbstverständlich diejenige aus, die ihm am besten dabei helfen würde, sich von anderen zu isolieren. Aber warum hielt er daran fest? Er mußte doch inzwischen wissen, daß er nicht die Seestatue war. Und als Larry Greenberg hatte er ein glückliches Leben geführt. Er hatte eine Frau, um die ihn jeder beneidete – und sie liebte ihn. Laut Dr. Snyder besaß er eine gefestigte, gut angepaßte Persönlichkeit. Er mochte seine Arbeit. Er hielt sich für etwas Besonderes.
    Doch die Seestatue war vollkommen allein im Universum, das letzte Mitglied ihrer Spezies, umgeben von Feinden. Außerdem hatte die Greenberg/Seestatue ihre Fähigkeit zu … nun, telepathische Hypnose kam dem wohl sehr nahe.
    Jedes einigermaßen vernünftige Wesen hätte es vorgezogen, Greenberg zu sein.
    Garner dachte: Ich muß davon ausgehen, daß Greenberg im wörtlichen Sinne nicht wie Greenberg denken kann, solange sich die Erinnerungen der Seestatue in seinem Kopf befinden. Er muß die Seestatue bleiben, wenn er denn überhaupt funktionieren will. Ansonsten hätte er bestimmt schon versucht, sich zurückzuverwandeln.
    Aber da war diese seltsame Arroganz, die er während des Verhörs an den Tag gelegt hatte. Kein Sklave. Kein Mensch.
    Ein Roboter klopfte an die Stuhllehne. Garner drehte sich um und las auf der Brust des Kellners: »Sie werden gebeten, sofort Mr. Charles Watson anzurufen.«

 
KAPITEL FÜNFZEHN
     
     
    Charles ›Chick‹ Watson war fett. Er besaß dicke Lippen und eine formlose Nase. Sein schwarzes Haar war kurz geschoren, und im Augenblick hatte er graue Puderschatten auf Kinn und Wangen geschmiert. Er wirkte harmlos. Mitten auf seinem Tisch stand ein großer Bildschirm, der einen Film in abnormer Geschwindigkeit zeigte. Nicht einer unter Tausend konnte so schnell lesen.
    Ein Summton ertönte. Chick schaltete den Bildschirm aus und das Com an. Für einen so fetten Mann bewegte er sich erstaunlich flink und geschickt.
    »Ja, bitte.«
    »Lucas Garner am Apparat, Sir. Wollen Sie ihn sehen?«
    »Aber ja doch. Schnell bitte.« Chick Watsons Stimme strafte sein Aussehen Lügen. Es war eine befehlsgewohnte Stimme, ein tiefer, widerhallender Baß.
    Luke sah müde aus. »Sie wollten mich sprechen, Chick?«
    »Ja, Garner. Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht ein paar Fragen beantworten.«
    »Gut, aber mir rennt ein wenig die Zeit davon.«
    »Ich werde mich beeilen.

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