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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Sprachbarriere zwischen Delphinen und Menschen überwunden worden war, hatten sich die Meeressäuger als äußerst geschickte Händler erwiesen. Glücklicherweise hatte sich der rigide Moralkodex der Delphine leicht den Maßstäben menschlichen Handelns anpassen lassen.
    »Er möchte mit Ihnen über die Möglichkeit diskutieren, Delphine am interstellaren Raumfahrtprogramm teilnehmen zu lassen.«
    Von den drei Gesprächsteilnehmern verstand Torrance, der Meeresbiologe, als einziger beide Sprachen, die gesprochen wurden. Charley redete langsam und deutlich und vermied es, im ultrasonaren Bereich zu sprechen; dennoch hatte Torrance bisweilen Schwierigkeiten mit der Übersetzung. Für ihn hörte sich die bilinguale Konversation wie folgt an:
    »Da will ich doch verdammt sein«, sagte Garner. »Charley, ist das eine neue Idee? Ich habe noch nie gehört, daß ein Delphin Sternenhüpfer werden will.«
    »Nicht … brandneu. Auf abstrakter Ebene ist die Frage bereits diskutiert worden, und viele sind dafür, wenn auch nur aus Furcht, daß die Schwimmer bei irgendetwas außen vor gelassen werden könnten. Ich persönlich habe bis vor drei Tagen nie einen solchen Drang verspürt.«
    »Greenberg. Er war vom Raumfieber befallen, nicht wahr?«
    »Bitte, rede im Präsens. Ja, er ist vom Raumfieber befallen. Es hat einige Tage gedauert, bis ich mich an Larry in meinem Kopf gewöhnt hatte. Ich kann nicht gerade behaupten, daß ich sein Verlangen verstehe, nach Jinx zu gehen, aber teilweise kann ich es zumindest erklären.
    Ich mag es nicht, Termini zu verwenden, die außer Mode gekommen sind; doch ein Grund dafür ist, daß er glaubt, es hätte etwas mit …« Charley wechselte kurz ins Englische »… etwasss mit Schicksssal zu tun.« Und wieder Delphinisch: »Ein anderer Grund ist, daß er auf Jinx so viele Kinder haben kann, wie er will, vier oder sogar fünf, und niemand würde sich beschweren. Wieder ein anderer Grund entspricht einem Gefühl, das ich hier manchmal im Tank verspüre: Kein Raum zum Schwimmen. Larry will eine Straße hinuntergehen können, ohne ständig fürchten zu müssen, jemandem auf die Zehen zu treten, ausgeraubt zu werden oder in einen Fußgängerstau zu geraten und sechs Blocks in die falsche Richtung geschoben zu werden. Wie du bemerken wirst, habe ich mehr Energie darauf verschwendet, dieses Verhalten zu analysieren als Larry selbst.«
    »Und wie denkst du darüber? Du bist ein Delphin. Vermutlich hast du den Sternenhimmel nie genau betrachtet und …«
    »Missster Garrrner, ich versichere dir, daß wir Schwimmer durchaus wissen, wie die Sterne aussehen. Unter den illustrierten Texten, die eure Agenten uns verkauft haben, befinden sich viele astronomische und astrophysikalische Aufzeichnungen. Und außerdem kommen wir ab und zu mal an die Oberfläche, um Luft zu holen!«
    »Tut mir leid. Aber die Frage bleibt bestehen: Ihr habt jede Menge Ellbogenfreiheit, müßt nie fürchten, irgendjemandem auf die Zehen zu treten, und außer vielleicht einem Killerwal hätte niemand ein Interesse daran, euch auszurauben. Also was versprecht ihr euch davon?«
    »Vielleicht Abenteuer. Vielleicht die Gründung einer neuen Zivilisation. Du weißt doch, daß es über viele Jahrtausende hinweg nur eine Schwimmerzivilisation gegeben hat. Die Meere sind nicht so isoliert wie die Kontinente. Wenn wir andere Möglichkeiten des Zusammenlebens erproben wollen, geht das nur, wenn wir Gemeinschaften auf anderen Welten gründen. Das ist doch logisch, oder?«
    »Ja!« Der Nachdruck in Garners Stimme war nicht zu überhören. »Aber es dürfte nicht so leicht sein, wie ihr euch das vorstellt. Auf jeden Fall müßten wir einen neuen Schiffstyp entwerfen, um Schwimmwasser mitnehmen zu können. Und Wasser ist verdammt schwer. Ich wette, einen Delphin hinaufzuschicken, kostet zehnmal soviel wie einen Menschen raufzubefördern.«
    »Ihr verwendet Wasser in den Reaktoren für die Landetriebwerke. Könntet ihr nicht einfach Lichter in den Wassertanks anbringen?«
    »Ja, und wir könnten sie nur zu zwei Dritteln füllen und Filter anbringen, um den Fisch, die Algen und so weiter herauszufiltern, bevor das Wasser den Reaktor erreicht. Wir könnten sogar irgendwo kleinere Tanks installieren, wo ihr euch aufhalten könntet, während die anderen bei der Landung geleert werden. Charley, verstehst du langsam, wie viel Geld das alles kosten würde?«
    »Langsam, ja. ›Geld‹ ist ein komplexer Begriff.«
    »Du weißt, was er bedeutet, und du

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