Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Fusionsröhre geleckt, nachdem der Pilot die Treibstoffzufuhr abgestellt hatte. Der Rumpf war leicht geknickt, doch nicht zerstört. Die Vorderflügel waren fast abgerissen; sie hingen nur noch an wenigen Kabeln. Eine Spitze des dreieckigen Hauptflügels hatte sich verbogen, da sie auf felsenhartes Eis getroffen war.
    Das Schiff war am Ende, vollkommen nutzlos. Kzanol ging weiter.
    Ein Thrintraumanzug barg eine bemerkenswerte Werkzeugsammlung. Seit Jahrhunderten vor Kzanols Geburt hatte man nichts mehr am Design verändert, denn es war perfekt. Die Temperatur innerhalb des Anzugs war ideal: ein wenig wärmer als im Schiff.
    Die Fantasie des Trägers konnte der Anzug allerdings nicht kompensieren. Mehr und mehr spürte Kzanol die Kälte seiner Umgebung, je weiter er sich vom Schiff entfernte. Die kilometerdicken Schichten aus Stickstoff- und Sauerstoffeis waren verbrannt, und darunter war ein Permafrostboden zum Vorschein gekommen, der im Licht der Helmlampe dunkelgrün schimmerte. Kzanol sah auch Nebel, der zwar nicht sonderlich dicht war, sich jedoch geradezu unendlich weit erstreckte, fast bis auf die andere Seite des Planeten, der einst ein Mond gewesen war.
    Indem er sich in der niedrigen Schwerkraft mit großen Sprüngen fortbewegte, erreichte Kzanol nach vierzig Minuten die erste Erhebung der Sichel, die kaum noch über dem Permafrost aufragte; ihre Gipfel waren zerklüftet und zerrissen vom Feuersturm. Kzanols tragbares Radar, das er sich aus der Golden Circle geborgt hatte, zeigte den Gegenstand seiner Suche auf dem kleinen Schirm. Der Anzug befand sich gerade noch in Reichweite des Geräts. Er verbarg sich etwa eine Meile vor ihm und fast tausend Fuß tief im Permafrost.
    Kzanol stieg den ersten Hang empor.
     
    »Wir haben keine Pfeile mehr«, bemerkte der Mann in Nummer Zwei düster. Er meinte natürlich Raketen. »Wie sollen wir uns schützen?«
    Lew antwortete: »Wir werden schon auf dem Nachhauseweg sein, bevor Garner auch nur in die Nähe des Pluto kommt. Das einzige, was er tun kann, ist, im Vorbeiflug auf uns zu feuern. Seine Pfeile sind nicht gut genug, um uns treffen, wenn wir so schnell fliegen – höchstens durch Zufall. Das weiß er auch. Doch abgesehen davon wird er es ohnehin nicht tun; aus Furcht, den Letzten Krieg auszulösen.«
    »Er könnte zu dem Schluß kommen, daß es das Risiko wert ist.«
    »Verdammt noch mal, Tartov, haben wir denn eine andere Wahl? Wir dürfen nicht zulassen, daß Garner sich den Verstärker schnappt! Falls es ihm doch gelingt, erwartet uns eine Ära der Sklaverei, wie sie die Menschheit noch nie zuvor gesehen hat.« Lew atmete tief durch. »Wir müssen runter und das Ding per Hand zerstören. Landet an der Grenze von Nacht und Tag, und stellt eine Expedition zusammen. Hexter, kannst du den Schiffsradar abbauen und dafür sorgen, daß er dann immer noch funktioniert?«
    »Sicher, Lew. Aber ich brauche zwei Männer, um ihn zu tragen.«
    Tartov sagte: »Du verstehst nicht, was ich meine. Natürlich müssen wir den verdammten Verstärker zerstören. Aber wie sollen wir Garner beweisen, daß wir ihn zerstört haben? Warum sollte er uns vertrauen?«
    Lew strich sich mit den Fingern durch sein wollenes Haar. »Entschuldige, Tartov. Das ist wirklich eine gute Frage. Irgendwelche Kommentare?«
     
    Kzanol zielte mit dem Desintegrator dreißig Grad nach unten und schoß.
    Rasch bildete sich ein Tunnel. Kzanol konnte nicht erkennen, wie rasch, denn nach wenigen Sekunden sah er nur noch Dunkelheit. Ein kleiner Sturm wehte aus dem Tunnel. Der Thrint lehnte sich gegen den Wind, wie er sich gegen eine Wand gelehnt hätte. Innerhalb des Desintegratorstrahls war der ›Wind‹ sauber, doch jenseits davon war er ein Staubsturm.
    Nach zehn Minuten entschied Kzanol, daß der Tunnel weiter unten zu breit wurde. Die Öffnung selbst maß im Durchmesser lediglich einen Fuß; mit Hilfe des Desintegrators erweiterte der Thrint die Öffnung. Doch selbst nachdem er das Grabwerkzeug abgeschaltet hatte, konnte er nicht viel weiter hinabblicken.
    Nach kurzem Zögern stieg er in die Dunkelheit hinunter.
     
    Larry streckte die linke Hand aus und schüttelte die Schulter des Piloten. Nichts. Der Mann wirkte wie eine Wachspuppe. Vermutlich galt für Larry das gleiche, doch die Wange des Piloten war kalt. Der Mann war tatsächlich nicht nur gelähmt, sondern tot.
    Irgendwo in Larrys Hinterkopf war Judy. Doch das Gefühl war anders als sonst. Jetzt glaubte er es: Auch wenn sie fast sechs Milliarden

Weitere Kostenlose Bücher