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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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er diesen Kindern erzählen: »Als ich jung war, habe ich eine Welt brennen gesehen …« Er würde nie wieder etwas Vergleichbares zu Gesicht bekommen.
    Pluto war eine schwarze Scheibe, die fast seinen gesamten Frontschirm bedeckte; das kalte Schlaglicht befand sich fast auf der Tagseite. In dieser Scheibe breitete sich der Ring aus Feuer mit erschreckender Geschwindigkeit aus; ein Arm kroch bereits über den Rand der Welt. Auf der anderen Seite würde es eine Explosion geben, wie man sie sich kaum vorstellen konnte. Doch im Zentrum des Rings, dort wo fast alles bereits verbrannt war, breitete sich wieder Schwärze aus.
    Der kälteste Punkt im Ring war jener, wo das Feuer seinen Ausgang genommen hatte.
     
    Die Golden Circle war senkrecht hochgeflogen, bebend von der Wucht der Explosion, und ihr Rumpf und die Flügel waren in Flammen gehüllt. Kzanol/Greenberg hatte Schwierigkeiten zu atmen. Kzanol kam gerade erst wieder zu Bewußtsein. Das Schiff war noch nicht beschädigt, und zumindest die Hitze konnte ihm auch keinen Schaden zufügen; seine Unterseite war dafür ausgelegt, Fusionsfeuer über Wochen zu widerstehen.
    Doch der Pilot war außer Kontrolle. Seine Reflexe hatten in dem Augenblick das Kommando übernommen, als die Druckwelle das Schiff getroffen hatte, und dann war sein Bewußtsein … Zum ersten Mal seit Wochen war er wieder sein eigener Herr, und er traf eine Entscheidung. Er stellte die Treibstoffzufuhr ab. Der Antrieb konnte unmöglich wieder gestartet werden. Kzanol tobte und befahl ihm zu sterben, und das tat er auch, doch es war zu spät. Ohne Antriebsenergie buckelte und tanzte das Schiff im brennenden Wind.
    Kzanol/Greenberg fluchte in fließendem, alten Englisch. Unter ihm zog sich eine kilometerhohe Feuerwand zum Horizont zurück. Das Schiff hatte sich nicht umgedreht; also funktionierten die Gyroskope noch.
    Die Erschütterungen ließen nach, als das Feuer erstarb. Das Schiff verlor an Höhe – und es sank schnell.
     
    Widerwillig löste sich Lew vom Schirm und schüttelte sich. Dann schaltete er das Funkgerät ein. »An alle Schiffe«, sagte er. »Volle Kraft zum Pluto. Das Feuerwerk können wir uns auch auf dem Weg anschauen. Tartov, programmier einen Kurs, damit wir auf der Morgenseite von dem landen können, was auch immer von Cott’s Sichel noch übrig ist. Hexter, du hast in letzter Zeit ohnehin nichts nützliches getan. Find Ceres mit dem Maser, um sie auf dem Laufenden zu halten. Noch irgendwelche Kommentare?«
    »Tartov hier. Lew, um Himmels Willen! Der Planet brennt! Wie sollen wir da landen?«
    »Wir haben noch acht Millionen Kilometer vor uns. Bis wir ankommen, sollte das Feuer erloschen sein. Aber na gut … bring uns auf eine Umlaufbahn, berechne aber trotzdem alles für eine Landung.«
    »Ich denke, ein Schiff sollten wir zumindest im Orbit lassen – nur für den Fall.«
    »Gut, Mabe. Wir spielen darum, wer oben bleibt. Noch etwas?«
    Drei Männer und eine Frau drückten Knöpfe, und verdampftes Uran wurde in Fusionsröhren gepumpt, gefolgt von Wasserstoff. Ein immer stärker werdender Neutronensturm erzeugte Reibung, die wiederum Hitze erzeugte, welche die Fusion in Gang setzte. Vier lange, blau-weiße Sterne bildeten sich. Ihre helleren Enden richteten sich auf den Pluto, und sie setzten sich in Bewegung.
     
    »Das wäre geschafft«, verkündete Masney erschöpft. »Und es ist gut so. Glaubst du, daß es dort je einen Telepathieverstärker gegeben hat?«
    »Ich bin sicher, daß es ihn dort noch gibt. Es ist noch nicht vorbei.« Luke bewegte seine Finger. Er sah besorgt aus. Vor ihm auf dem Schirm war der Pluto zu sehen, und Feuer wanderte von West nach Ost. »Lloyd, warum wollte ich wohl nicht, daß die Belter vor uns am Pluto sind? Warum wollte ich ihnen überhaupt hinterherfliegen? Dieser Verstärker ist eine neue Waffe! Wenn der Belt ihn auseinander nimmt und in ein Gerät verwandelt, das von Menschen benutzt werden kann, könnte uns die schlimmste und längste Diktatur der Menschheitsgeschichte bevorstehen. Vielleicht endet sie niemals.«
    Masney blickte in die Zukunft, die Luke ihm ausgemalt hatte, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gefiel ihm die Vorstellung nicht. Dann grinste er. »Sie können nicht landen. Es ist alles in Ordnung, Luke. Sie können nicht runter, solange dieses Feuer brennt.«
    »Da wo der Flitterwöchler runtergegangen ist, brennt es schon nicht mehr.«
    Masney sah nach. »Stimmt. Ist der Pluto immer noch explosiv?«
    »Ich weiß es

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