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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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würde in meinen alten Trott zurückfallen und wir würden uns trennen. Inzwischen … kamen wir ganz gut miteinander aus. Es war nur vernünftig, sie mein Training auch beenden zu lassen.
    Sie sah mich, rief: »Russel! Hier!« mit einer Stimme, die man an beiden Enden des Parks hätte hören können.
    Zur Antwort hob ich den Arm wie eine Signalflagge langsam über den Kopf und ließ ihn wieder sinken.
    Und alle Monitore im King’s-Freipark fielen tot vom Himmel.
    Till blickte auf all die überraschten Gesichter rings um sie her und auf all die goldenen Bälle auf den Büschen und im Gras. Sie kam etwas unsicher auf mich zu. Sie fragte: »Hast du das gemacht?«
    Ich sagte: »Aber klar! Wenn ich noch mal mit dem Arm winke, gehen sie alle wieder hoch.«
    »Ich finde, das solltest du besser tun«, meinte sie. Jill hat ein bemerkenswertes Pokergesicht. Ich schwenkte meinen Arm mit großer Gebärde über den Kopf und wieder zurück, aber die Monitore blieben, wie nicht anders zu erwarten, dort, wo sie hingefallen waren.
    Jill sagte: »Ich möchte wissen, was mit ihnen passiert ist.«
    »Ron Cole ist dran schuld. Du erinnerst dich an ihn? Er hat diese alten Michelob-Bierflaschen für Steuben graviert …«
    »O ja. Aber wie hat er das gemacht?«
    Wir gingen, um ihn zu fragen.
    Ein muskulöser College-Student rannte unter lautem Kriegsgeheul im Affentempo an uns vorbei. Wir sahen, daß er einen Monitor wie einen Fußball wegkickte. Die goldene Hülle sprang auf, aber der Mann heulte erneut und tanzte auf und nieder, wobei er seinen Fuß hielt.
    Wir gingen an verbeulten goldenen Hüllen, zerbrochenen Schallverstärkern und verbogenen Parabolspiegeln vorbei. Eine Frau zeigte stolz ihre Armbänder aus kupfernen Ringspulen. Ein Junge sammelte Kameras. Vielleicht dachte er, er könne sie draußen verkaufen.
    Nach der ersten Minute sah ich nirgendwo auch nur einen intakten Monitor.
    Alle waren damit zugange, Monitore auseinander zu nehmen.
    Jill starrte auf die konservativ gekleidete Gruppe, die Schilder mit der Aufschrift POPULATION DURCH KOPULATION trug, und wollte wissen, ob das deren Ernst war. Ihr finster blickender Anführer händigte uns Flugblätter aus, die von dem Übel und der Blasphemie aller menschlichen Versuche sprachen, sich selbst durch Genmanipulationen und Experimente mit künstlich gezeugten Babys zu verändern. Wenn es nur Spiegelfechterei war, dann war es gut gemacht.
    Wir kamen an sieben kleinen Männern vorbei, keiner von ihnen größer als einen Meter zwanzig, die von einer einzigen hochgewachsenen, hübschen Brünetten begleitet wurden. Sie trugen mittelalterliche Gewandung. Wir machten beide große Augen; aber ich war derjenige, dem das Make-up und die Spuren von Selbstbleiche auffielen. Afrikanische Pygmäen, vermutlich Teil einer Touristengruppe auf UN-Kosten; und das Mädchen war vermutlich ihre Fremdenführerin.
    Ron Cole war nicht dort, wo ich ihn zurückgelassen hatte.
    »Er muß zu dem Schluß gekommen sein, daß Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit ist. Vielleicht gar nicht zu Unrecht«, vermutete ich. »Niemand hat jemals alle Monitore außer Gefecht gesetzt.«
    »Es ist nicht verboten, oder?«
    »Nicht verboten, aber ein bißchen zu viel des Guten. Das Mindeste, was sie tun können, ist, ihn aus dem Park auszuschließen.«
    Jill rekelte sich in der Sonne. Sie war ganz golden und riesig. »Ich habe Durst«, sagte sie. »Gibt es hier in der Nähe einen Trinkbrunnen?«
    »Sicher, wenn ihn nicht inzwischen jemand verstopft hat. Es ist ein …«
    »… Freipark. Ich weiß. Willst du mir damit sagen, sie schützen nicht einmal die Brunnenanlagen?«
    »Wenn man eine Ausnahme macht, ist es wie ein Keil. Wenn jemand einen Brunnen ruiniert, dann warten sie, bis es Nacht ist, und richten ihn dann wieder her. Und so … Wenn ich jemanden sehe, der einen Trinkbrunnen zu zerstören versucht, gebe ich ihm im allgemeinen eins auf die Nase. Viele von uns tun das so. Nachdem so ein Kerl genug von seiner freien Zeit durch die Lähmstrahlen der Monitore verloren hat, wird er es sich früher oder später schon anders überlegen.«
     
    Der Trinkbrunnen bestand aus einem massiven Betonklotz mit vier Hähnen und einem handgroßen Metallknopf. Er war schwer zu blockieren und noch schwerer zu zerstören. Ron Cole stand daneben und machte einen niedergeschlagenen Eindruck. Er schien froh zu sein, mich zu sehen, wirkte aber immer noch niedergeschlagen.
    Ich stellte ihn vor. »Du erinnerst dich an Jill Hayes.«
    Er

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