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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sagte: »Aber sicher. Hallo Jill«, und nachdem er ihren Namen seinem bestimmten Zweck zugeführt hatte, vergaß er ihn sofort.
    Jill sagte: »Wir dachten, du hättest dich aus dem Staub gemacht.«
    »Ich hab’s versucht.«
    »Oh?«
    »Du weißt, wie kompliziert die Ausgänge sind. Sie müssen so sein, um zu verhindern, daß jemand mit – mit einer Pistole oder sonst was hineinkommt.« Ron fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar, ohne daß es seiner Frisur genützt oder geschadet hätte. »Tja, kein Ausgang funktioniert mehr. Sie hängen anscheinend alle vom selben System ab wie die Monitore. Damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Dann sind wir eingeschlossen«, sagte ich. Das war ärgerlich. Aber unter dem Ärger spürte ich ein komisches Gefühl in der Magengrube. »Wie lange, glaubst du …«
    »Schwer zu sagen. Sie werden erst einmal neue Monitore auftreiben müssen. Und das zerstrahlte Energiesystem reparieren und herausfinden, wie ich es lahm gelegt habe, und es so einrichten, daß so etwas nicht noch mal passieren kann. Ich schätze zwar, daß irgendjemand inzwischen meinen umgebauten Monitor demoliert hat, aber die Polizei weiß das nicht.«
    »Oh, sie werden einfach ein paar Polizisten herschicken, um Ordnung zu halten«, sagte Jill.
    Überall lagen Teile von Monitoren. Nicht einer war ganz geblieben. Ein Polizist mußte schon verrückt sein, um sich in einen Freipark zu wagen.
    Ganz zu schweigen von dem Schaden für die Idee, die eigentlich hinter dem Park steckte.
    »Ich wollte, ich hätte mir etwas zu essen eingepackt«, meinte Ron.
    Zu meiner Linken sah ich den Mantel näher kommen, ein Band aus leuchtend blauem Taft, das etwa anderthalb Meter hoch über dem Boden schwebte wie ein samtbelegter Pfad in der Luft. Ich gab keinen Laut, zeigte nicht hin oder sonst etwas. Ich wollte nicht bei Ron auf die falschen Knöpfe drücken.
    Ron sah ihn nicht.
    »Eigentlich bin ich ganz froh, daß es so gekommen ist«, meinte er angeregt. »Ich habe immer gedacht, daß die Anarchie eine lebensfähige Form der Gesellschaft sein sollte.«
    Jill gab höfliche Laute der Ermunterung von sich.
    »Im Endeffekt ist Anarchie nur das letzte Wort in der freien Marktwirtschaft. Was kann eine Regierung schon für ein Volk tun, was das Volk nicht für sich selbst tun kann? Schutz vor anderen Ländern? Wenn alle anderen Länder auch Anarchien sind, braucht man keine Armeen. Polizei vielleicht, aber was spricht gegen eine private Schutztruppe?«
    »Es gab Feuerwehrtruppen, die so funktionierten«, erinnerte sich Jill. »Sie standen bei Versicherungsgesellschaften unter Vertrag. Sie schützten nur Häuser ihrer Klienten.«
    »Richtig! Also schließt man eine Versicherung gegen Diebstahl und Mord ab, und die Versicherungsgesellschaften mieten eine Polizeitruppe. Der Klient trägt eine Kreditkarte bei sich …«
    »Angenommen, der Dieb stiehlt auch die Kreditkarte?«
    »Er kann sie nicht gebrauchen. Er hat nicht das richtige Retinamuster.«
    »Aber wenn der Klient die Kreditkarte nicht hat, kann er die Polizei nicht hinter dem Dieb herjagen.«
    »Oh.« Eine deutliche Pause. »Nur …«
    Ich hörte nur mit halbem Ohr zu; denn ich kannte das alles schon. Statt dessen suchte ich nach den Endpunkten des Mantels. Ich fand leeren Raum an einem Ende und ein schönes rothaariges Mädchen am anderen. Sie redete mit zwei Männern, die ebenso exotisch aussahen wie sie selbst.
    Man kann den Eindruck bekommen, daß ein Freipark eine einzige riesige Kostümparty sei. Das ist nicht der Fall. Nicht eine Person unter zehn trägt etwas anderes als normale Straßenkleidung; doch sind es stets die Kostüme, die Aufmerksamkeit erregen.
    Die Männer waren zur Hälfte Vögel.
    Ihre Augenbrauen und Augenlider waren winzige Federn, grün bei dem einen, golden bei dem anderen. Größere Federn bedeckten ihre Köpfe in Blau und Grün und Gold und liefen ihnen in einem Kamm den Rücken hinunter. Sie waren nackt bis zu den Hüften, und ihr Körperbau hätte Jill durchaus zufrieden stellen können.
    Ron hielt seinen Vortrag. »Was tut die Regierung überhaupt für jemanden, außer für die Leute, die in der Regierung sitzen? Früher gab es private Postdienste, und sie waren billiger als das, was wir jetzt haben. Alles, was die Regierung übernimmt, wird teuer, und zwar sofort. Es gibt keinen Grund, weshalb private Unternehmen nicht alles tun können, was eine Regierung …«
    Jill schnappte nach Luft. Sie sagte: »Oh! Wie schön.« Ron drehte sich um.
    Wie auf

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