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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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abzufangen.«
    »Sie haben aber auch zwei ankommende Schiffe gefangen. Zwei Schiffe, fünfzig Besatzungsmitglieder und Passagiere. Einfach weg, verschwunden!«
    »Mit uns werden sie jedenfalls nicht so leichtes Spiel haben«, brüstete sich Ausfaller. »Die Hobo Kelly ist nämlich nicht das, was sie zu sein scheint. Sie sieht aus wie ein Fracht- und Passagierschiff, aber sie ist in Wirklichkeit ein ausgewachsenes Kriegsschiff mit entsprechender Bewaffnung und Maschinen, die eine Beschleunigung von dreißig g ermöglichen. Im Normalraum können wir vor allem davonlaufen, das sich nicht bekämpfen läßt. Wir gehen doch davon aus, daß es sich um Piraten handelt, oder nicht? Und Piraten haben nun einmal die Eigenart, ein Schiff erst auszurauben, bevor sie es vernichten.«
    Ich war neugierig geworden. »Warum? Warum ein getarntes Kriegsschiff, Ausfaller? Spekulieren Sie etwa darauf, daß man Sie angreift?«
    »Falls es sich tatsächlich um Piraten handelt, jawohl. In diesem Fall hoffe ich, daß wir angegriffen werden. Aber nicht, wenn wir das Solsystem anfliegen. Wir planen ein Täuschungsmanöver. Ein ganz gewöhnliches Frachtschiff wird auf der Erde landen, wertvolle Ladung an Bord nehmen und auf direktem Kurs Wunderland ansteuern. Mein Schiff wird seine Stelle einnehmen, sobald es im Asteroidengürtel ist. So, verstehen Sie nun, daß keine Gefahr besteht, Mister Wus kostbare Gene zu verlieren?«
    Carlos stand über uns, die Hände flach auf die Tischplatte gestützt, die Arme gestreckt. »Dürfte ich vielleicht zaghaft darauf hinweisen, daß es sich um meine verdammten Gene handelt, und daß ich mit ihnen verdammt noch mal machen kann, was ich will? Beo, ich habe bereits genug Kinder in die Welt gesetzt. Es reicht für mich und für dich!«
    »Friede, Carlos! Ich wollte dich nicht in deinen unveräußerlichen Rechten einschränken.« Ich wandte mich Ausfaller zu. »Ich verstehe immer noch nicht, was das Amt für Alien-Angelegenheiten mit den verschwundenen Schiffen zu schaffen hat.«
    »An Bord einiger dieser Schiffe befanden sich Alienpassagiere.«
    »Oh.«
    »Und wir haben uns die Frage gestellt, ob die Piraten selbst nicht möglicherweise ebenfalls Aliens sind. Mit Sicherheit verfügen sie über eine Technologie, die der Menschheit unbekannt ist. Von sechs startenden Schiffen sind fünf einfach verschwunden, nachdem sie die Meldung abgesetzt hatten, daß sie planmäßig in den Hyperraum übertreten wollten.«
    Ich pfiff. »Wollen Sie damit sagen, sie können ein Schiff aus dem Hyperraum holen? Das ist vollkommen unmöglich. Oder nicht? Carlos?«
    Carlos verzog den Mund. »Offensichtlich nicht, da es ja wohl gemacht wird. Allerdings verstehe ich das Prinzip nicht. Würden die Schiffe einfach verschwinden, wäre das etwas anderes. Das geschieht schließlich mit jedem Schiff, das sich im Hyperraum zu weit in einen Gravitationstrichter vorwagt.«
    »Dann … dann sind es vielleicht ja überhaupt keine Piraten. Carlos, kann es sein, daß im Hyperraum Wesen leben, die unsere Schiffe verschlingen?«
    »Soweit ich weiß, wäre das durchaus möglich. Aber ich weiß nicht alles, Beo, im Gegensatz zur öffentlichen Meinung.« Er dachte kurz nach, und dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube das einfach nicht. Ich könnte vielleicht an eine nicht kartografierte Masse am Rand des Sonnensystems glauben. Schiffe, die sich ihr im Hyperraum zu weit nähern, würden verschwinden.«
    »Nein!« widersprach Ausfaller. »Keine einzelne Masse kann hinter all diesen Zwischenfällen stecken. Kartografiert oder nicht, ein Planet besitzt schließlich eine Massenträgheit und Gravitation. Wir haben Computersimulationen laufen lassen. Es würde zumindest drei große Massen erfordern, die allesamt unbekannt und alle zur gleichen Zeit unseren Handelsrouten in den Weg gekommen sind.«
    »Wie groß? Marsgröße oder mehr?«
    »Also haben Sie auch schon daran gedacht.«
    Carlos lächelte. »Jepp. Vielleicht mag es unmöglich klingen, aber das ist es nicht. Es ist lediglich unwahrscheinlich. Dort draußen jenseits von Neptun treiben unglaubliche Mengen von Dreck durch das All. Allein vier bekannte Planeten plus zahllose Brocken aus Eis und Fels und Nickeleisen.«
    »Trotzdem. Es ist höchst unwahrscheinlich.«
    Carlos nickte. Schweigen breitete sich aus.
    Ich dachte noch immer über Monster aus dem Hyperraum nach. Das schöne an dieser Hypothese war, daß man nicht einmal ansatzweise eine Wahrscheinlichkeit berechnen konnte. Wir wußten zu

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