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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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schon gedacht.«
    Mrs Hancock kehrte in die Küche zurück.
    »Als du versucht hast, dich ans Hospital anzuschleichen«, fuhr Hood fort, »hat man dich sofort entdeckt. Du mußt in das Sicherheitsnetz gelaufen sein und so den Alarm ausgelöst haben. Hast du denn nicht versucht zu fliehen?«
    »Sie hatten mich mit vier Scheinwerfern erfaßt. Ich bin einfach aufgestanden.«
    »Und dann haben sie dich ignoriert? Sie haben dich einfach so davonmarschieren lassen?«
    »Ja. Ich habe immer wieder zurückgeblickt und darauf gewartet, daß irgendwer mir über den Lautsprecher befiehlt stehen zu bleiben. Das geschah aber nicht, und so bin ich irgendwann losgerannt.«
    »Und der Mann, der dich ins Hospital gebracht hat … Ist irgendetwas geschehen, bevor er verrückt geworden und wieder zum Torhaus zurückgerannt ist?«
    »Was soll denn geschehen sein?«
    »Irgendetwas mit Licht.«
    »Nein.«
    Hood wirkte enttäuscht. Laney sagte: »Die Menschen scheinen dich des Öfteren einfach zu vergessen.«
    »Ja. Das war schon immer so. In der Schule haben die Lehrer mich nie aufgerufen, es sei denn, ich kannte die Antwort. Auch die Schulhofschläger haben mich nie belästigt.«
    »Das Glück hätte ich auch gern gehabt«, bemerkte Hood.
    Laneys Gesichtsausdruck nach zu urteilen, verfolgte sie gerade eine abstrakte Idee.
    »Die Augen«, sagte Harry Kane und hielt kurz inne, um nachzudenken. Bis jetzt hatte er schweigend und in typischer Denkerpose einfach nur zugehört, das Kinn auf die Faust und den Ellbogen aufs Knie gestützt. »Du hast gesagt, die Augen des Wachmanns seien irgendwie seltsam gewesen.«
    »Ja. Aber ich weiß nicht warum. Ich habe diesen Blick schon früher gesehen, glaube ich; doch ich kann mich nicht genau daran erinnern …«
    »Was war mit den Augen von dem, der dich schließlich niedergeschossen hat? Waren die auch seltsam?«
    »Nein.«
    Laney schreckte unvermittelt hoch. »Matt, glaubst du, Polly wäre mit dir nach Hause gegangen?«
    »Was bei den Nebeldämonen hat das denn damit zu tun?«
    »Reg dich nicht auf, Matt. Ich frage dich das nicht ohne Grund.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen …«
    »Deshalb hast du dich ja auch an die Experten gewandt.«
    »Also gut … Ja, ich glaube, sie wäre mit mir nach Hause gegangen.«
    »Aber dann hat sie sich plötzlich einfach umgedreht und ist weggegangen, stimmt’s?«
    »Ja. Die kleine Hexe ist einfach …« Matt schluckte den Rest hinunter. Erst jetzt fühlte er wirklich den Schmerz und die Wut ob dieser Demütigung und erkannte, wie sehr Polly ihn durch ihr Verhalten verletzt hatte. »Sie ist weggegangen, als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen – nicht etwas wirklich Wichtiges, aber etwas, das wichtiger war als ich. Laney, könnte das mit ihrem Hörgerät zu tun gehabt haben?«
    »Das Funkgerät? … Nein, nicht so früh. Harry, hast du Polly über Funk etwas gesagt, was du uns anderen verschwiegen hast?«
    »Ich habe ihr gesagt, daß sie um Mitternacht ihren Vortrag halten sollte, wenn alle anderen nach Hause gegangen sind. Das habt ihr aber auch gehört. Sonst habe ich nicht mit ihr geredet.«
    »Also hatte sie keinen Grund, mich einfach stehen zu lassen«, sagte Matt. »Ich verstehe immer noch nicht, warum du jetzt so darauf herumreitest, Laney.«
    »Es war seltsam«, sagte Hood. »Es kann nicht schaden, sich alle seltsamen Ereignisse in deinem jungen Leben einmal genauer anzusehen.«
    Laney fragte: »Hast du dich darüber geärgert?«
    »Und ob ich das habe! Ich hasse es, einfach so stehen gelassen zu werden. Erst spielt sie mit mir, und dann läßt sie mich fallen!«
    »Du hast sie nicht beleidigt?«
    »Ich weiß nicht, wie ich das überhaupt hätte machen sollen. Erst hinterher habe ich mich besoffen.«
    »Du hast mir erzählt, das sei dir mitunter früher schon passiert.«
    »Jedes Mal. Das ist mir jedes verdammte Mal passiert, bis du gekommen bist. Bis Freitag Nacht war ich Jungfrau.« Matt blickte sich streitlustig um. Niemand sagte etwas dazu. »Deshalb verstehe ich auch nicht, aus welchem Grund wir darüber reden sollten. Verdammt noch mal, das ist doch nichts Ungewöhnliches!«
    »Für Polly ist es ungewöhnlich«, erwiderte Hood. »Sie macht niemanden scharf und läßt ihn dann einfach stehen. Stimmt’s, Laney?«
    »Das stimmt. Sie nimmt Sex ziemlich ernst. Sie würde nicht so mit jemandem spielen, den sie nicht will. Ich frage mich …«
    »Ich glaube nicht, daß ich mir das alles nur eingebildet habe, Laney.«
    »Ich auch nicht. Du hast nun schon

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