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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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zurück. Er war noch
keine Zwei Meter weit gekommen als er ein Gefühl der Gefahr bekam.
    "VIBRATIONEN IM BODEN. WERDEN STÄRKER. GEFAHR."
    Etwa zwei Sekunden später fühlte er die Bodenvibrationen ebenfalls.
Seine Kybernetik war darin empfindlicher gewesen. Joy drehte sich um und
rannte, soweit es in dem Schlamm möglich war, von der grünen Insel
davon. Nach wenigen Schritten bewegte sich plötzlich der Boden und warf
ihn in den Schlamm. Während er fiel erhaschte er einen Blick auf das,
was hinter ihm aus dem Boden heraus explodierte.
    Ein immens großer Wurm, dessen Vorderteil ein riesiges geöffnetes
Maul darstellte, war aus dem Boden herausgekommen. Genau dort wo sich
eben noch die Schlange befunden hatte. Jetzt ragte nur noch der Schwanz
des Schlangenkörpers aus dem Wurmmaul heraus.
    "ORIENTIERUNG DURCH ERSCHÜTTERUNGEN DES BODENS."
    Joy lag still und regungslos am Randes des aufgebrochenen Erdkraters
aus deren Mitte der Wurm auch jetzt noch langsam emporglitt. Er erhob
sich jetzt rund Zwölf Meter senkrecht aus dem Boden. Sein längliches
Maul öffnete und schloss sich mehrmals, wobei der herausragende
Schlangenkörper immer kürzer wurde. Der Wurm maß etwa Vier Meter im
Durchmesser und war in Ocker- und Brauntönen gefärbt. Ringsegmente
konnte Joy nicht ausmachen. Dafür aber zwei längliche Anhängsel
direkt unterhalb des Maules. Sie wirkten dunkler, wie auch der
Lippenbereich des Wurmes.
    Joy rührte sich nicht während der Wurm zum stillstand kam und seine
Beute verschluckte. Dann glitt der riesige Wurm wieder in sein Loch
zurück. Das herausspritzende Wasser bedeckte ihn und Joy musste die
Augen schließen. Trotzdem war ihm nicht entgangen, das der Wurm weder
über Augen noch über Zähne verfügte.
    Als die Wasser und Schlammfontänen vorbei waren öffnete Joy wieder
die Augen. Der Wurm war verschwunden. Trotzdem rührte er sich
minutenlang nicht. Der Schock des riesigen Wurmes wirkte noch. Dann erst
richtete er sich langsam und Vorsichtig auf. Die grüne Insel war
verschwunden. Dafür gab es jetzt einen neuen Tümpel an ihrer Stelle.
    Joy säuberte sich erstenmal vom Schlamm. Sogar im Mund hatte er
welchen. Das brachte ihn auf eine Idee.
    "Analyse." Dachte er und fuhr dann mit der Säuberung fort.
    "ANALYSE BEENDET. ZU ACHTZIG PROZENT DURCHNÄSSTES ERDREICH.
KEINE GEFÄHRLICHEN BEIMENGUNGEN."
    Also hatte er jetzt Wasser im Überfluss. Er musste es nur filtern.
Trotz des Schreckens von eben musste er lächeln. Dann trat der Anblick
des Tümpels wieder in sein Bewusstsein und es erstarrte. Es gab also
auch noch andere Lebewesen in dieser Welt. Sehr gefährliche sogar. Sehr
weit von hier lebte ein handtellergroßer Käfer, vor ihm dann eine
große Schlange die nun im Magen eines gigantischen Erdwurms lag, der
sich irgendwo unter ihm im Boden befand und auf neue Beute wartete.
    Erst einige Stunden später wagte Joy es, vorsichtig weiterzugehen.
Immer davon überzeugt, das der Erdwurm unter ihm im Boden ihn sehr
genau orten konnte. Nachdem er mit angespannten Magen, der seine Angst
anzeigte, den neuen Tümpel hinter sich gebracht hatte, viel ihm die
Beobachtung ein. Kurz bevor der Erdwurm aus dem Boden hervorgekommen
war, hatte seine Kybernetik eine Vibration wahrgenommen. Erst Sekunden
später war dann der Erdwurm explosionsartig herausgeschossenen, als ob
unter ihm eine Feder gespannt worden war.
    "Natürlich." Sagte er keuchend zwischen den Atemzügen.
    Um mit solch einer enormen Geschwindigkeit aus der Erde
emporzuschießen benötigte man eine menge Kraft. Je länger Joy
darüber nachdachte umso klarer wurde das Ereignis. Der Erdwurm hatte an
der Oberfläche eine Erschütterung wahrgenommen. Ob jetzt von ihm oder
der Schlange blieb dahingestellt. Jedenfalls hatte er sich
zusammengezogen, was nicht ohne Erschütterungen des Bodens abging.
Diese Erschütterungen hatte seine Kybernetik als Bodenvibrationen
wahrgenommen. Wenige Sekunden später, etwa fünf bis sechs Sekunden
schätzte Joy, war er dann durch die Oberfläche gebrochen. Mit
aufgerissenen Maul um seine Beute auch zu erwischen. Diese zwar kurze
Zeitspanne sollte eigentlich genügen um sich schnell von der Stelle zu
entfernen wo man die Vibrationen verspürte. Der Erdwurm konnte seine
Angriffsrichtung nicht ändern, und wenn man selbst Bewegungslos liegen
blieb war man für ihn unsichtbar.
    Nach diesen Erkenntnissen war seine Angst im Bauch verschwunden.
Trotzdem bewegte er sich weiterhin sehr vorsichtig vorwärts. Am
nächsten Tümpel

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