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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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filterte er etwas Wasser mit Hilfe eines Wattebausches
aus der Medobox. Das Wasser schmeckte zwar etwas erdig aber man konnte
es trinken. Joy füllte auch gleich seine Glasflasche damit.
    Nach insgesamt fünf Schlafpausen deren zeitlichen Abstand er nicht
kannte erreichte Joy den Rand des Moores. Nach dem Erdwurmangriff waren
die Schlafpausen das schlimmste bisher gewesen. Die erste Pause hatte er
kaum schlafen können. Immer wieder war er aufgewacht. Die folgenden
hatte er durchgeschlafen. Sein Körper forderte einfach sein recht.
Passiert war dabei nichts, aber es hatte lange gedauert bis sein
Verstand das begriffen hatte.
    Vor ihm wurde es grüner und grüner. Büsche, Sträucher und auch
Gras tauchte auf. Die Pflanzen wirkten zwar von weitem wie irdische
Gewächse, aber bei näherem hinsehen gab es doch unterschiede. Das
Moorgebiet lag nun endgültig hinter ihm. Jetzt wandte er sich leicht
nach Südosten auf dem Abhang zu. Noch etwa Achtzig Kilometer bis zu der
Stelle wo die Flussschleife lag. Genau dort würde er den Aufstieg zur
Höhle beginnen. Da die Höhle noch etwas weiter östlicher lag hatte er
die Möglichkeit etwas schräg hinaufzuklettern. Das erleichterte den
Aufstieg etwas. Die Hauptsache war nur, das er auch die richtige Höhle
wiederfand.
    Seine Wandergeschwindigkeit in der Tundra war etwa Dreimal so groß
wie im Moorgebiet. Aber auch hier hielt er wachsam nach gefahren
Ausschau. Zwischen seinen Schlafpausen, die so etwa zwanzig Stunden auseinander lagen
wie er schätzte, da seine Uhr nicht mehr
funktionierte, legte er rund Zwanzig Kilometer zurück. Wahrscheinlich
war nur die Batterie seiner Armbanduhr leer. Oder es war Wasser
eingedrungen. Wie dem auch sei, sie funktionierte nicht mehr und langsam
geriet sein Zeitgefühl außer Kontrolle.
    Im laufe seines zweiten Tundratages machte sich sein Hungergefühl
mit schmerzen bemerkbar. Während der bisherigen Wanderung hatte er sich
nur von Wasser ernährt aber nichts Essbares gefunden. Lange würde er
so nicht mehr weitermachen können.
    Wie hatten in früheren Zeiten die Menschen auf der Erde gelebt.
Damals gab es noch keine Versorgungszentren, die einem mit allem
versorgten was man sich wünschte. Joy erinnerte sich an alle uralten
Filme die er irgendwann einmal gesehen hatte. Dort hatten Jäger Tiere
erbeutet. Beeren und Wurzeln gesammelt.
    "Wurzeln." Murmelte Joy begeistert.
    Aber welche Wurzeln? Von Sträuchern oder Büschen? Ihm blieb nur der
Versuch. Das Erdreich war locker genug um es mit den Händen beiseite zu
schaufeln. Sein Schwert wollte er dafür nicht einsetzen, da es dann
sehr schnell stumpf werden würde. Aber die Schwerthülle war ein guter
Ersatz als die Erde etwas fester wurde.
    Erst bei dem vierten Versuch hatte Joy erfolg. Er grub eine
längliche Knollenwurzel aus. Sie ähnelte denen die er in den Filmen
gesehen hatte. Aber konnte sie man auch essen? Joy säuberte sie sehr
sorgfältig und zerteilte sie dann mit seinem kleinen Taschenmesser, das
er ständig bei sich hatte.
    Die Knolle war innen weiß und feucht. Er schnitt sich ein paar
kleine Stücke heraus und steckte dann eines davon in den Mund. Langsam
zerkaute er es.
    "Analyse." Dachte er dann.
    Kurze Zeit später meldete sich dann seine Kybernetik. Währenddessen
hatte er einen Brei im Mund den er aber noch nicht geschluckt hatte.
    "ANALYSE BEENDET. ORGANISCHE VERBINDUNGEN MIT ZWANZIG PROZENT
WASSERGEHALT. BEIMENGUNGEN VON SPURENELEMENTEN. KEINE UNBEKANNTEN
ELEMENTE FESTSTELLBAR."
    Erleichtert schluckte Joy den Brei hinunter. Erst dann viel ihm ein,
das seine Kybernetik ein unbekanntes Element gar nicht erkennen konnte,
eben weil es unbekannt war. Die Kybernetik verglich lediglich seine von
den Geschmacksnerven übermittelten Impulse mit den Informationen die im
Speicher waren.
    Aber da er nun den Brei im Magen hatte blieb ihm nichts anderes
übrig als zu warten. Da er keine Zeit verlieren wollte, packte er die
zerteilte Knolle ein und ging weiter. Stunden später war sein
Hungergefühl verschwunden und Nebenwirkungen waren auch nicht
aufgetreten. Zufrieden verspeiste er auch noch den Rest der Knolle. Mit
einem schluck Wasser beendete er seine erste Mahlzeit.
    Dabei registrierte er, das sein Wasser wieder knapp wurde.
Hoffentlich fand er einen Tümpel oder See hier in der Tundra, sonst musste
er das Moorgebiet wieder aufsuchen. Zum Glück war es nicht weit
entfernt. Es engte den Tundrastreifen immer mehr an den Abhang heran.
Soweit Joy sich noch an die Karte erinnern konnte

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