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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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reichte das Moorgebiet
letztendlich bis an den Abhang heran.
    Als Joy die Schleife des Flusses bereits in Sichtweite hatte,
begegnete er dem nächsten Lebewesen dieser Welt. Eine sechsbeinige
Echse, die etwa Sechs Meter lang und einen halben Meter hoch war,
durchquerte im mäßigen Tempo die Tundra. Joy hatte sie nur durch Zufall
gesehen, als er in Richtung des Zehn Kilometer entfernten Flusses
blickte. Zum Glück noch rechtzeitig, denn diese Echse lief genau auf
ihn zu. Er sah sie immer nur für einige Augenblicke zwischen den
Büschen auftauchen. Jedes Mal näher.
    Kurz darauf rannte sie auf ihn zu. Joy reagierte instinktiv richtig,
als er zur Seite sprang und sein Schwert pfeifend herunterschnellen
ließ. Die Echse lief noch einige Schritte weit bis sie Kopflos zu Boden
fiel. Joy atmete erst einmal tief durch bevor er sich ihr näherte.
    Der Kopf war glatt abgetrennt worden. Ein Beweis dafür, das die
uralte Samuraiklinge noch sehr scharf war. Es war auch das erstemal das
er sie im Kampf eingesetzt hatte. Ihm war auch nichts anderes
übriggeblieben, denn die Echse hatte ihn angegriffen.
    Joy bemerkte ein scharfes Gebiss mit vielen kleinen Zähnen. Die
Augen waren von dunkelroter Farbe während der Rest des Körpers
Grünviolett war. An der Unterseite dunkler als an der Oberseite. Die
Farbe entsprach ganz der Tundraumgebung. Sie war kaum zu sehen. Die
sechs Beine wirkten kurz und sehr kräftig. Jeweils drei Zehen besaß
jedes Bein. Ein langer Schwanz, etwa Eindrittel der gesamten Länge,
vollendete das Bild eines flachen Tundralebewesens.
    In den nächsten Stunden war Joy damit beschäftigt den Schwanz der
Echse in portionsgerechte Stücke zu zerschneiden. Den Rest des Körpers
ließ er zurück. Er konnte nicht mehr mitnehmen als er auch tragen
konnte. Kurz vor seiner Schlafpause endete die Tundra vor ihm und machte
wieder dem Moor platz. Rechts von ihm, nur wenige hundert Meter
entfernt, begann der Hang.
    Zwischen mehreren dichten Büschen geschützt entfachte er sein
erstes Feuer auf dieser Wanderung. Mittels zweier Hölzer und vielen
Versuchen gelang es ihm dann doch noch.
    "Es geht doch nichts über uralte Filme." Sagte er
zufrieden und begann das Echsenfleisch zu grillen.
    Es schmeckte etwas fremdartig aber es bekam ihm gut. Zum ersten mal
war er richtig satt geworden. Aber nun war sein Wasser alle. Bevor er
sich morgen wieder auf den Weg machte, musste er sie wieder füllen.
    "Eine gelungene Mahlzeit. Hoffentlich begegne ich nicht noch
einer."
    Die Schlafpause verging Ereignislos. Nur das Feuer war inzwischen
ausgegangen. Auch wehte jetzt wieder ein frischer Wind und als Joy in
den Himmel blickte, sah er Wolken aufziehen. Der Hangbereich war bereits
von einem Wolkenstreifen verdeckt. Zur Mitte der Nachtregion hin war der
Himmel noch Wolkenfrei. Jedenfalls zum größten Teil.
    "Hoffentlich beginnt es nicht auch noch zu Regnen."
    Bis zum Fluss brauchte Joy fast den halben einer seiner Tage. Dabei
war er nur Drei Kilometer entfernt. Da der Fluss ihm aber
entgegenströmte und zudem auch noch eine Schleife genau vor ihm lag,
wurde mehr Wasser in das Moor hineingedrückt als anderswo. Der Boden war
deshalb sehr Weich und Schwammig. Mit jedem Schritt versank er bis zur
Hüfte im Morast. Aber Joy musste zum Fluss um seinen Wasservorrat zu
füllen.
    Als er damit fertig war erinnerte er sich an die erste
Helikopterlandung nur wenige Tausend Meter weiter Flussaufwärts. Wie
lange war das eigentlich schon her? Was passierte jetzt in dem
Nabenraumhafen, wo sich die Überlebenden versammelt hatten. Und vor
allem, wie hatte seine Freundin Singha Tark sein Verschwinden
verkraftet?
    "Ich werde zu ihnen zurückkommen. Das weiß ich."
    Dann kehrte er dem Fluss seinen Rücken zu und legte die Strecke zum
Hang in Rekordzeit zurück. Der Hang selbst war genauso Bewachsen wie
die Tundra die er bisher durchquert hatte. Sträucher, Büsche und
Gräser. Es sollte keine großen Schwierigkeiten bereiten dort
hinaufzuklettern. Trotz der Fünfundsiebzig Grad Steigung.
    Nach nur einer Stunde revidierte Joy diese Annahme wieder. Es war
eine Tortur für den Rücken. Man konnte nicht Aufrecht klettern sondern
musste buchstäblich auf allen vieren krabbeln. Der Rücken dankte es
ihm mit Schmerzen. Nach einer weiteren Stunde legte er eine Pause ein.
Auf dem Rücken liegend oder fast stehend am Hang blickte er über die
Landschaft unter ihm.
    "Tausend Meter sind es wohl schon."
    "FÜNFHUNDERT ETWA."
    Da hatte er sich aber selbst ganz schön

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