Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
Möglichkeit sich unerkannt
eine neue Heimat, ohne Erdkontrolle, suchen zu können.
    Was aber auch hieß das er, Wolf Kasbow, sich kurz vor Ende der
Mission selbst töten mußte. Denn die Geheimhaltung war
dabei immens wichtig. Alles wäre vorbei wenn die Erdregierung
jemals herausfinden würde das ein Besatzungsmitglied des angeblich
verschollenen Fernerkundungsschiffes SITAE lebend in der Kolonie
auf ARKTUS gesehen wurde. Aber bis zu diesem Zeitpunkt war es noch
weit entfernt. Eventuell würde eine komplette Umwandlung seines
Äußeres auch schon ausreichen. Darum würde er sich
aber erst kümmern können wenn er die SITAE zur Kolonie
ARKTUS im Perseussystem gebracht hatte.
    Und bis dahin war es noch ein weiter Weg. Die Planungen gingen von gleich
vielen Hyperraumsprüngen aus wie sie die SITAE bis zu ihrer
jetzigen Position im Weltall gebracht hatten. Das wären dann
drei wie Wolf wußte. Ein hartes Stück arbeit lag noch
vor ihm. Die SITAE brauchte eigentlich eine Besatzung von zweihundertfünfundzwanzig
Personen. Er war nun aber alleine an Bord. Nicht ganz richtig wie
er am Tag danach sah.
    Überall lagen seine ehemaligen toten Besatzungskameraden herum. Opfer des
Giftgasanschlags mit dem er die Übernahme und Entführung
der SITAE eingeleitet hatte. Als Arzt wußte er das sie so
schnell wie möglich von Bord mußten bevor der Verwesungsgeruch
einsetzte. Das hieß für ihn jetzt alle Toten einzusammeln
und dem Weltall zu übergeben. Es erwies sich als sehr schweißtreibende
Arbeit die nicht sehr angenehm war.
    Viele der Toten kannte er persönlich sehr gut. Mit einigen der weiblichen
Kameradinnen hatte er zeitweise auch mehr als nur Kameradschaft
geteilt. Gerade diese Toten zu finden und in einen Hangar zu bringen
war psychisch sehr schwer für Wolf. Er hatte als Arzt zwar
eine entsprechende Ausbildung hinter sich, um mit schwierigen Situationen
wie es zum Beispiel der natürliche Tod war, umzugehen aber
die Realität war doch immer noch ein wenig härter.
    Es dauerte rund drei Tage bis er alle Toten gefunden hatte. Die letzten
nur indem er dem beginnenden Verwesungsgeruch folgte. Viele der
Toten hatten versucht in abgeschlossenen Räumen Schutz vor
dem Nervengas zu suchen. Selbst denen es gelungen war, hatten aber
vergessen das die Klimaanlage in jedem Raum führte und somit
dem Gas nicht entkommen konnten.
    Im ganzen waren es hunderteinundsechzig Tote die er dem Weltall übergab.
Somit gab es nur siebenundachtzig Überlebende der SITAE die
nun auf der geheimnisvollen Ringweltstation gestrandet waren. Ob
sie dort überleben würden interessierte ihn jedoch nicht.
Er mußte nun die nächste Aufgabe in Angriff nehmen und
das Schiff säubern damit die Filter der Klimaanlage nicht auf
dauer mit Bakterien verunreinigt wurde.
    Wolf widmete sich dieser Aufgabe mit einer Verbissenheit die schon an
Besessenheit grenzte. Es war eine undankbare Aufgabe die er aber
tun mußte wenn er seine Aufgabe erfüllen wollte. Er brauchte
dazu wiederum mehrere Tage währenddessen sich die SITAE auf
einem automatischen Kurs von dem Gasriesen entfernte um den die
geheimnisvolle Ringweltstation kreiste. Nur kurz dachte er an die
ehemaligen Kameraden zurück die nun dort um ihr Überleben
kämpfen durften. Vielleicht hatten sie ja Glück.
    *
    Rückblick 17. Oktober 2104 AD
    Die Anzeigen vor ihm zeigten alle Grünwerte an. Demnach stand dem
Hyperraumsprung nichts mehr entgegen. Trotzdem zögerte Wolf
noch. Theoretisch war die SITAE nur durch den Piloten steuerbar
aber er hatte nur eine reichlich oberflächliche Schulung als
Pilot bekommen. Er war der Arzt an Bord gewesen. Nur nebenbei hatte
er noch einen einigermaßen guten Techniker abgegeben. Zwei
Berufe waren damals Pflicht gewesen um überhaupt für diese
Fernerkundung zugelassen zu werden.
    Da sich nun aber niemand mehr an Bord befand mußte er quasi alle
Berufe können. Die SITAE war ein komplexes technisches System
von denen jedes einzelne kontrolliert und gesteuert werden mußte
damit es überhaupt funktionierte. Für diesen ersten Hyperraumsprung
hatte er gestern den ganzen Tag lang im Navigationsraum verbracht
und die Sprungdatensätze des letzten Hyperraumsprunges des
Schiffes umgerechnet. Die Planungen sahen vor auf genau dem gleichen
Hyperraumsprungsätze zu machen wie auf dem Herflug.
    Wolf hatte einfach nicht die Ausbildung einen komplett neuen Hyperraumsprungsatz
zusammenstellen zu können. Er war gezwungen auf

Weitere Kostenlose Bücher