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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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gesehen hatte. Nur
das diese Äffchen hier fast so groß wie sie selbst war. Und es hatte
zwei Flügel auf dem Rücken. Lange zeit sieht sie es einfach nur an, dann
bemerkt sie plötzlich das dieses Affenwesen sie ebenfalls die ganze Zeit
beobachtet hatte. Erschrocken zuckt sie zusammen und das Affenwesen
verschwindet blitzartig wieder in den Kronengespinst der Bäume.
    Im laufe der nächsten
Wochen erscheint dieses Affenwesen immer häufiger am Fenster. Und es
kommt auch näher heran. Anscheinend erkennt es, das von Singha hinter dem
Fenster keine Gefahr ausgeht. Dann eines Tages sitzt das Affenwesen direkt
hinter der Scheibe als Singha sich durch die Öffnung von Ihrer Schlafhöhle
aus in den kleinen Fensterraum zwängt. Ihre Schwangerschaft ist nun unübersehbar.
Anscheinend auch für das Affenwesen vor dem Fenster. Es beginnt zu hüpfen
und Singha vernimmt auch leise laute. Das Fenster scheint nicht
Schalldicht zu sein. Nur trübe ist es wieder geworden.
    Inzwischen hat
sie aber herausbekommen das sie diese immer häufiger auftretende Eintrübung
mit Spucke wieder entfernen kann. Normales Wasser zeigte dagegen keine
Besserung. Anscheinend befand sich in ihrer Spucke ein Stoff der die Trübung
absorbieren konnte. Und Wasser enthielt diesen Stoff anscheinend nicht.
Nachdem Singha ans Fenster getreten war und es wieder einmal klar gemacht
hatte sah sie dem Affenwesen genau ins Auge. Es schien aufgeregt zu sein.
Deutete immer wieder auf Singhas Bauch und schnatterte unentwegt.
    Singha klopfte
leicht an die Scheibe und das Affenwesen verstummte sofort.
    „Ich heiße
Singha Tark“, sagte sie dann laut. Dann zeigte sie auf sich selbst und
sagte noch einmal „Singha Tark“.
    Das Affenwesen
verstand anscheinend nicht. So oft Singha ihren Namen auch wiederholte das
Affenwesen sah nur zu, sagte aber keinen Ton mehr. Dann verschwand es plötzlich.
Am nächsten Tag wenn man Singhas willkürliche Zeiteinteilung glauben
durfte, denn es gab keine Hell- und Dunkelphasen, erschien das Affenwesen
erneut. Aber diesmal nicht allein. Es hatte ein Junges das sich an ihrem
Bauch festklammerte. Es war also auch Mutter wie Singha es in wenigen
Wochen sein würde. In den nächsten Wochen wurde der Kontakt intensiver
hatte Singha das Gefühl. Es gab irgendeine Vertrautheit zwischen ihnen.
Auch wenn sie nicht sagen konnte wie das vonstatten ging.
    Dann kam der Tag
vor dem Singha sich insgeheim gefürchtet hatte. Die Wehen setzten ein als
sie am Bach Wasser schöpfte. Hechelnd holte sie Luft und wartete ab bis
die Wehe wieder verklang. Dann schleppte sie sich in ihre Schlafhöhle zurück.
Dabei hörte sie wieder das Knirschen oben in der Felswand. Aber sie sah
nicht mehr hoch denn außer das die Kugel hervorkam und nach wenigen
Minuten wieder verschwand war nie weiter etwas passiert. Und auch jetzt
hoffte sie darauf das es genauso ablief. Sie ließ sich ihre Wehen nicht
mehr anmerken bis sie in ihrer Schlafhöhle verschwunden war. Erst dort
ließt die Anspannung nach während sie sich auf ihr Gespinstlager legte.
    Die Geburt ihres
Kindes dauerte rund fünf Stunden. Stunden in denen sie immer wieder
aufschrie. Nicht immer nur vor Schmerz sondern auch vor Einsamkeit. Es war
niemand da der ihr helfen sollte falls die Geburt Probleme bereiten
sollte. Aber sie hatte Glück. Außer das es schmerzhaft war gab es keine
Probleme. Ihre Tochter erblickte das Licht der Welt, einige Lichtjahre
weit entfernt von der Erde an einen phantastischen Ort. Als sich Singha
ihre Tochter zum ersten mal an die Brust legte gab sie ihr den Namen
Sarah.
    Die nächsten
Tage liefen wie in Trance ab. Die Nachgeburt war anscheinend auch vollständig
herausgekommen aber trotzdem hatte Singha noch Nachblutungen. Nicht
schlimm aber ständig. Es machte ihr große Sorgen. Denn das war nicht in
Ordnung so. Ihrer Sarah allerdings ging es prächtig.
    So oft sie konnte
kletterte sie mit Sarah in den Fensterraum hinein und zeigte ihr die
Welt hinter dem Fenster und auch das Affenwesen. Selbst das Junge des
Affenwesens hatte inzwischen keine Scheu mehr vor Singha oder Sarah.
Im Gegenteil, Sarah schien das fremde Wesen zu gefallen. Dann, eine
Woche nach Sarahs Geburt ertönte wieder das Knirschen in der Felswand
als sie am Bach war und Sarah wusch. Diesmal kam nicht nur die große
Kugel aus der Öffnung heraus sondern auch zahlreiche von den kleinen
dreibeinigen Kugeln. Sie strömten so schnell den Felshang herunter und
auf sie zu das Singha zu keiner Reaktion fähig war.

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