Ringwelt
die schon vorhandenen
zurückzugreifen. Nur den allerletzten würde er sich mühsam
erarbeiten müssen, denn er wollte ja nicht im Solsystem aus
dem Hyperraum zurückkehren sondern im Perseussystem. Aber bis
dahin mußte er erstenmal den ersten Sprung schaffen.
Er seufzte einmal auf und aktivierte dann die Sprungsequenz. Computergesteuert
lief nun alles automatisch ab. Wolf saß derweil schwitzend
im Pilotensitz und hoffte keinen Fehler gemacht zu haben. Der Computer
gab die Energie der Batteriekugel frei und leitete sie in die sechs
Sprunggeneratoren. Der Countdown war nur kurz, dann erfolgte der
Sprung durch den Hyperraum und die SITAE legte einundzwanzig Lichtjahre
in einem Sekundenbruchteil zurück.
Das Aufwachen aus der Bewußtlosigkeit dauerte länger als
der Sprung des Schiffes durch den Hyperraum. Anhand der Optik konnte
Wolf Kasbow allerdings nicht erkennen ob der Sprung geglückt
war. Immerhin war das Schiff noch in einem Stück also schien
es funktioniert zu haben. Nur war er auch dort wo er hin wollte?
Dazu mußte er die Navigationszentrale aufsuchen.
Er brauchte einen halben Tag um den kleinen Ortungspunkt der im Raum
treibenden O-Neil Station wiederzufinden. Aber er fand ihn. Der
Hyperraumsprung hatte ihn also zu genau den Koordinaten im Weltall
zurück gebracht von wo aus die SITAE auf dem Herflug ihren
letzten Sprung gemacht hatte. Dort hatten sie ja eine treibende
Station gefunden die auf eine rund einundzwanzig Lichtjahre entfernte
Sonne hinwies. Dort, in dem fremden Sonnensystem hatten sie dann
die um einen Gasriesen treibende Ringstation vorgefunden.
Und nun war er einen Sprung näher an seiner Heimat. Für einen
weiteren Hyperraumsprung mußte er die Koordinatensätze
wieder zurückrechnen und zudem noch die Batteriekugel mit Energie
fluten. Aber bevor er sich an die Arbeit machte würde er sich
einige Stunden ausruhen. Immerhin war er jetzt nicht mehr ganz so
allein im unendlichen Weltall. Die fremde Raumstation trieb nur
wenige tausend Kilometer entfernt im Weltraum. Von ihr sah er jedoch
nur einen Ortungsimpuls auf dem Monitor.
Wolf bekam nicht mehr mit das sich dieser Ortungspunkt auf dem Monitor
in zwei verschiedene Punkte teilte, von dem der eine sich der Position
der SITAE näherte, da er sich bereits auf dem Weg zu seiner
Kabine befand. Den optischen Annäherungsalarm im Navigationsraum
sowie in der Kommandozentrale konnte er nicht sehen. Die Besatzungsstärke
des Fernraumschiffes SITAE war ja nun auf eine Person reduziert.
In den nächsten Tagen lernte Wolf die technischen Anlagen der
Energiezentrale kennen. Für diesen Bereich hatte er nur einige
wichtige Grundlagen mitbekommen. Es blieb ihm nichts anderes übrig
als sich selbst mit hilfe der Lernprogramme alles beizubringen.
Und selbst dann blieb ein hoher Unsicherheitsfaktor übrig etwas
falsch zu bedienen und das komplette Schiff in seine Einzelteile
zu zerlegen. Rettungslinsen waren keine mehr an Bord wie er wußte.
Nur eines der Expeditionsboote, die PYTHAGORAS, lag noch in ihrem
Hangar in der Kommandokugel. Aber sie war nicht Fernflugtauglich.
Immerhin bot sie ihm die Möglichkeit im Falle einer Flucht
das Schiff zu verlassen und für einige Monate zu überleben.
Mit den Rettungslinsen wäre er auch nicht weit gekommen. dafür
waren sie zu klein. Sie reichten gerade aus um für einige wenige
Tage eine Überlebenschance zu gewährleisten. Bis ein anderes
Raumschiff sie barg. Nur gab es hier keine anderen Raumschiffe.
*
Rückblick 29. Oktober 2104 AD
Etwas erschöpft saß Wolf vor dem zentralen Pult in der Energiezentrale.
Soweit er es sagen konnte hatte er den Ablauf des Flutungsprozesses
der Batteriekugel verstanden und würde ihn kontrollieren können.
Er hatte sich den Ablauf immer wieder eingeprägt und alle Hinweise
auf mögliche Fehlerquellen durchgelesen. Mehr hatte er nicht
tun können denn einen Simulationstest gab es nicht. Er würde
es entweder richtig machen oder im schlimmsten Fall dabei sterben.
Er aktivierte den Prozess. Der Fusionsreaktor begann seine Energie
zur Batteriekugel zu übertragen. Wolf hatte eigentlich nichts
anderes zu tun als den Fluß der Energie dem Füllungsgrad
der Batteriekugel anzupassen und nötigenfalls zu korrigieren.
Normalerweise wären dafür mehrere Personen nötig
aber Wolf war allein. So pendelte er immer wieder zwischen den diversen
Pulten hin- und her und kontrollierte den Fluß der Energie.
Nach sechs Stunden wurde
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