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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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hatte sie auch nur ein Triebwerk, das zudem nur
diesen einen Sprung überstehen würde. Die Triebwerke der SITAE dagegen
mussten viele Sprünge durchhalten.
    Im Augenblick ruhte die Nachrichtensonde in ihrem Abschusskanal und
wartete darauf abgeschossen zu werden. Wolf überprüfte noch einmal die
einzelnen Speicher. In ihnen war alles enthalten was sich während der
Reise bisher zugetragen hatte. Jeder Sprung mit den dazugehörigen
Triebwerksdaten usw. Es war wirklich jede Kleinigkeit eingespeichert
worden. Sollte die SITAE aus irgendeinen Grund verloren gehen, blieb ein
Großteil ihres Wissens erhalten. Vorausgesetzt natürlich, die
Nachrichtensonde kam auch am Ziel an. In diesem Fall war es das
Solsystem. Genauer gesagt, würde die Sonde im Jupiterraum
materialisieren. Durch einen Peilsender war es kein Problem für die
Fähren sie aufzusammeln.
    Durch ein paar Computerbefehle von ihm glitt die Sonde einen
Schleusenraum weiter. Als alle Dioden auf seinem Pult Grünwerte
anzeigten griff er zum Mikro.
    "Funkabteilung an
Comodore."
    "Comodore hört."
    "Nachrichtensonde ist überprüft und startbereit."
    "Verstanden. Ende."
    Aufatmend lehnte Wolf sich zurück. Den Rest der Prozedur
würde der
Pilot in der Hauptzentrale des Schiffes tun. Die Sonde abschießen und
auf Groben Kurs bringen. Dann würde der Bordcomputer der
Nachrichtensonde auf Automatik schalten und Geschwindigkeit aufnehmen.
Nach etwa Zehn Stunden würde sie dann im Solsystem eintreffen.
Eigentlich schade, das man von dort aus keine Sonde in umgekehrter
Richtung starten konnte. Dazu musste man schon den genauen Standort des
Empfängers kennen. Und den kannte man im Solsystem nicht.
    *
    "Comodore an Pilot."
    "Pilot hört."
    "Abschuss für Nachrichtensonde freigegeben. Ende."
    "Abschuss erfolgt in zehn Sekunden. Ende."
    Eine Nachrichtensonde war die einzige Möglichkeit, einen Kontakt
über Lichtjahre hinweg zu unterhalten. Jeder dieser Sonden war Dreißig
Meter lang und maß Vier Meter im Durchmesser. In ihr enthalten war ein
Speicher für die Nachrichten und ein Sprungtriebwerk.
    Durch einen Knopfdruck schoss Joy die Sonde aus dem Rumpf der SITAE
ab. Kurz darauf steuerte er sie über die Fernsteuerung in die grobe
Richtung wo sich das Solsystem befand und gab sie frei. Sofort richtete
sich die Sonde auf ihr eingespeichertes Ziel aus und begann zu
Beschleunigen. Bei etwa annähernd halber Lichtgeschwindigkeit würde
sie in den Hyperraum wechseln und im Solsystem wieder zum Vorschein
kommen.
    Dort würde sie dann von einem speziellen Nachrichtenraumschiff
geortet und geborgen werden. Diese Nachrichtenübermittlung lief
inzwischen recht gut. Das Problem war, das die SITAE nur Drei dieser
Nachrichtensonden besaß. Selbst herstellen konnte man sie hier an Bord
nicht. Sie mussten sehr sorgfältig mit ihnen umgehen.
    "Pilot an
Comodore."
    "Comodore hört."
    "Nachrichtensonde ist unterwegs zum Solsystem. Ende."
    "Verstanden ende."

Kapitel 6
    24. März 2104 AD
    Joy saß wieder an seinem Arbeitsplatz auf dem Pilotensitz
der SITAE. Die Batteriekugel war aufgeladen, der Fusionsreaktor auf
Standart heruntergefahren und die Sprungtriebwerke standen auf
Bereitschaft. Das Schiff war bereit für einen weiteren Sprung.
    "Kurswechsel einleiten."
    "Neuer Kurs gespeichert."
    Die Kommandos innerhalb der Hauptzentrale flogen nur so
durch die Luft. In diesen Augenblicken schien der Comodore ein anderer
Mensch zu sein. Es machte ihm anscheinend Spaß die SITAE zu befehligen.
Steuern taten Ken und Joy sie.
    Im Laufe der nächsten Stunden wendete Joy die SITAE auf
ihren neuen Kurs ein. Der Fusionsreaktor der SITAE hatte indessen die
Batteriekugel aufgeladen. Und zwar mit genau der Menge an Energie, die
für einen Sprung über Einundzwanzig Lichtjahre gebraucht wurden.
    "SITAE auf Zielkurs. Bereit für Sprung. Ende."
    "Verstanden ende."
    Nach wenigen Augenblicken meldete sich der Comodore
erneut. Diesmal an die gesamte Besatzung.
    "Comodore an Besatzung. Bereitschaftsmeldungen der
Abteilungen. Ende."
    Nur leise hörte Joy die Bereitschaftsmeldungen der
einzelnen Schiffsabteilungen. Er hatte im Augenblick genug mit der
Steuerung zu tun.
    "Start in drei Minuten. Ende."
    "Startvorbereitungen laufen."
    Joy aktivierte alle nötigen Systeme und wartete dann auf
das Verstreichen der Startzeit. Währenddessen nahm der Comodore die
Klarmeldungen der einzelnen Abteilungen entgegen. Noch zwanzig Sekunden.
Dann begann Joy mit den entsprechenden Schaltungen.
    Zwei Sekunden vor Ablauf der

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