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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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Kasbow und seine Gehilfen waren dabei die Krankenstation umzubauen um sie auch bei Schwerkraft
benutzen zu können. Da sie im Wohnring angesiedelt war lag sie zwar
permanent unter Schwerkrafteinwirkung aber bei dem baldigen Bremsmanöver
des Schiffes würde sich der Wohnring nicht mehr drehen sondern starr
verankert werden. Der Schwerkraftvektor würde sich dann um Neunzig
Grad verdrehen. Was vorher unten war würde sich in eine Wand verwandeln.
    Die Ingenieure hatten beim Bau der SITAE darauf geachtet, das man mit einigen Handgriffen die
Gerätschaften verdrehen und verschieben konnte um sie den veränderten
Schwerkraftvektoren anzupassen. Auf dem Papier und in den Computersimulationen
der Ingenieure hatte es ganz einfach ausgesehen.
    "Vorsicht Michael. Erst die Haltebolzen entfernen und dann verschieben. Das Verdrehen
folgt später."
    Wolf kümmerte sich nicht weiter um die Probleme seines Pflegers, er hatte mit seinen eigenen
genug zu tun. Endlich gelang es ihm das Krankenbett wieder zu befestigen.
Erst jetzt kümmerte er sich um seine Verletzung am Arm. Vielleicht
hätte er doch darauf warten sollen das der Ring aufhörte sich zu drehen.
In der Schwerelosigkeit wäre der Umbau leichter gewesen. Aber seine
Erfahrung sagte ihm das es besser war, wenn die Krankenstation schon
kurz nach der offiziellen Umbauaktion fertig war. Bisher hatte es
immer Verletzungen gegeben und für die Besatzungsmitglieder war es
hilfreicher wenn dann wenigstens die Krankenstation ihren Dienst tun
konnte.
    Nachdem er seine Verletzung versorgt hatte half er Michael dabei den Tomographen zu Verschieben.
Aus den umliegenden Krankenzimmern hörte man andere Pfleger und Pflegerinnen
arbeiten. Wolf machte sich auf zu einem Inspektionsgang durch seine
Abteilung.
    "Vergesst ja nicht alle beweglichen Teile gut zu verstauen. Nicht das es hier noch verletzte
durch herumfliegende Gegenstände gibt."
    "Wir achten darauf, Doktor."
    Die Antwort der Pflegerin hörte er kaum da er bereits wieder unterwegs war. Ein Klingeln veranlasste
ihn sich in sein kleines Büro zu begeben. Er aktivierte das Mikro.
    "Krankenstation."
    "Notfall. Hinterer Bereich des zentralen Schachtes. Ende."
    "Bin Unterwegs. Ende."
    "Michael, Beate. Ein Notfall im hinteren Bereich des zentralen Schachtes. Nehmt die Trage
mit."
    *
    Einige Techniker arbeiteten im hinteren Drittel des zentralen Schachtes an den Abdeckungen der
Fahrstühle. Seit etwa vier Stunden stand für die Besatzung fest, das
das Schiff ein Bremsmanöver durchführen würde. Unklar war nur die
Zeitdauer. Gerüchte sprachen von etwa einem halben Jahr. Genaueres
wusste noch niemand und genau deswegen war es das Bordgespräch überhaupt.
    Vom hinteren Zugangsring der Hangars aus wurden die Abdeckungen an den Wänden des Schachtes
entfernt. Zum Vorschein kamen die Gleitschienen des Fahrstuhls. Die
Fahrstuhlkabine selbst ruhte noch in ihrer Höhlung. Sie würde erst
ganz zuletzt an der Führungsschiene montiert werden.
    Am heckwärtigen Hangarzugangsring wurden gerade die Geländer installiert, die verhindern sollten das
man Abstürzte wenn sich das Schiff unter Schwerkraft befand. Von hier
aus erstreckten sich drei Gleitschienen zum Heck entlang. Drei weitere
in der anderen Richtung, etwas versetzt, erstreckten sich zum vorderen
Zugangsring. Dort arbeiteten ebenfalls einige Techniker.
    "Hey John. Ich brauche einen Schraubenschlüssel."
    "Hast wohl keine Kraft zum Drehen in der Hand. Was Brian?"
    "Die Schraube ist verklemmt John, da kann man mit der Hand nichts mehr ausrichten. Also wo bleibt
der Schraubenschlüssel!"
    John griff nach dem Werkzeug und gab ihm einen leichten Stoß, der es zu seinem Arbeitskollegen
bringen würde. Der Schraubenschlüssel drehte sich leicht während er
quer über den Schacht schwebte.
    "Schlüssel ist unterwegs. Achtung!"
    Brian griff nach ihm und zerrte dann damit an der Schraube herum. Sie rührte sich nicht. Um
einen etwas besseren halt zu bekommen veränderte er seinen Standort
ein klein wenig. Um die Schraube in der Schwerelosigkeit drehen zu
können musste er ihrer Drehbewegung widerstand bieten, sonst würde
er sich nur selbst drehen.
    Er setze den Schraubenschlüssel an und begann kraftvoll zu drehen. John war indessen damit beschäftigt,
die Verkleidungen einer Schiene zu entfernen und sie in die entsprechenden
Schlitze in der Wand zu schieben. Ein Aufschrei ließ ihn sich umdrehen.
    Brian trieb anscheinend bewusstlos durch den Schacht.

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