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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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nicht in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Ein gutes Zeichen.
    "Hatten Sie vorher schon mal welche gehabt?"
    "Kurz nach dem Zweiten Sprung hatte ich einen leichten Kopfschmerz, aber
der verging sehr schnell wieder. Allerdings wollte ich Sie sowieso
aufsuchen. Nach jedem Sprung dauerte meine Benommenheit nämlich immer
etwas länger."
    Wolf Kasbow schwieg eine weile. Seine Deutung war richtig gewesen. Er blickte
Gerrit an.
    "Sie wissen was das für Sie bedeutet?"
    "Das Ende meiner Laufbahn, Doc."
    "Nein. So schlimm auch wieder nicht. Zunächst einmal sind Sie für den normalen
Alltag an Bord der SITAE dienstfähig. Vor jedem anstehenden Hyperraumsprung
kommen Sie allerdings hierher. Ich werde Sie dann für die Dauer des
Sprunges in Tiefschlaf setzen müssen. Der Comodore ist bereits davon
unterrichtet."
    "Was geschieht nach Beendigung unserer Mission? Kann man mich wieder heilen?"
    "Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, Gerrit. Die Hyperraumkrankheit ist
noch ziemlich unbekannt. Möglich das auf der Erde bereits eine Heilmöglichkeit
existiert. Hier an Bord leider nicht."
    Gerrit schwieg eine weile. Es war nicht leicht, seine Laufbahn plötzlich beschnitten
zu sehen. Immerhin hatte er es bereits bis zum 1.Captain gebracht.
Der Sprung bis zum Comodore eines eigenen Schiffes war nicht mehr
weit gewesen. Und nun sollte damit Schluss sein? Auf Sprungschiffen
jedenfalls war es damit vorbei. Für ihn kamen jetzt nur noch die Systemschiffe
in Frage die im Solsystem oder in einem der beiden neuen Kolonien
verkehrten.
    "Das leben geht weiter, Gerrit. Es gibt schließlich auch noch die Systemschiffe.
Kopf hoch."
    "Kathrin hat recht, Gerrit. Sie können übrigens aufstehen."
    Gerrit setzte sich auf und sah sich nach seiner Kleidung um. Inzwischen verließ
Wolf den Raum. Nur Kathrin blieb zurück.
    *
    "Deine Kleidung liegt dort. Ich hole sie Dir eben."
    "Danke. Wie wär's, wenn Du dich kurz umdrehst damit ich mich anziehen kann?"
    "Wusste gar nicht das Du so prüde bist."
    Trotzdem drehte Kathrin sich um und hörte zu, wie Gerrit sich anzog. Sekunden später
war er damit fertig.
    "Was machen wir jetzt?"
    "Wie wäre es mit einer kleinen privaten Auferstehungsfeier in meiner Kabine?"
    Gerrit sah Kathrin verschmitzt an. Dann lachte er los.
    "Was gibt es dabei zu lachen, Gerrit?"
    "Entschuldige bitte. Ich musste nur daran denken, das ich Deinen Vorschlag eigentlich
selbst vorbringen wollte. Ich hatte bisher nur nicht den Mut dazu."
    Kathrin sah ihn an und umschloss ihn dann mit ihren Armen. Sie hatte ihn.
    "Nanana. Turteln könnt ihr auch woanders. Das hier ist eine Krankenstation
und nicht anderes. Wenn ich also bitten dürfte."
    Etwas überrascht trennten sie sich voneinander. Sie hatten im Überschwang der Gefühle
nicht mitbekommen, das Wolf Kasbow wieder ins Krankenzimmer gekommen
war.
    "Schon gut Doc. Wir verschwinden schon."
    Gerrit und Kathrin verließen die Krankenstation und ließen einen schmunzelnden
Doc zurück.

Kapitel 2
    25. März 2104 AD
    Ken Starkin blickte nicht einmal auf als der Comodore der SITAE die Kommandozentrale
wieder betrat. Seine Freischicht war beendet. Ken war von dem Problem
auf seinem Bildschirm fasziniert. Er war dabei die Daten der letzen
Aufklärererkundung zu sichten.
    Der Computer des Aufklärers hatte eine Unmenge an Daten über die fremde Raumstation mitgebracht.
Die Besatzung konnte sich damals nur nach Sicht oder nach den Anzeigen
richten. Aber natürlich wurden weit mehr Daten registriert und gespeichert.
    Es war jetzt seine Aufgabe, aus der Vielzahl der Einzeldaten, ein komplettes Bild zu machen. Im
Augenblick faszinierte ihn der Heckbereich der Raumstation. Der Computer
hatte Hinweise auf die Technik gespeichert. Der 4.Offizier der SITAE,
Mark Mastroni hatte recht gehabt, als er Triebwerke an der Raumstation
vermutete.
    Vor ihm baute der Computer jetzt ein Bild auf, das eine schematische Zeichnung des Heckbereichs
darstellte. Drei längliche Bereiche wurden vom Programm farbig markiert.
Die Triebwerke. Eine genauere und detailliertere Zeichnung würde noch
tagelange Arbeit bedeuten.
    "Joy?"
    Joy Mikels saß in der Reihe vor ihm auf dem Pilotensitz. Im Augenblick hatte er nicht viel zu
tun.
    "Ich höre, Ken."
    "Ich habe eure Triebwerke gefunden. Drei Stück."
    Einen kleinen Augenblick lang wusste Joy nicht wovon Ken eigentlich sprach. Dann viel ihm die
fremde Raumstation wieder ein die vor rund Zwei Wochen ihren Kurs
gekreuzt hatte. Ihr

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