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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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Kommandokugel. Ungesehen erreichte er den Beginn der
Kommandokugel. Der Schatten hielt an und begann an der Halterung einer
Lüftungsklappe zu arbeiten. Wenige Sekunden später verschwand er in
dem Lüftungsschacht. Von Innen wurde die Klappe wieder angebracht, sodass
ein zufällig vorbeikommendes Besatzungsmitglied nichts bemerken
konnte.
    Überall im Schiff gab es diese Lüftungsschächte. Sie durchzogen
das gesamte Schiff wie die Löcher einen Harzer Käse. Durch sie zog ein
permanenter Luftstrom. Dieser Luftstrom behinderte den Schatten aber
nicht in seinem vorwärtskommen. Mit gleichmäßigen Bewegungen schwebte
er seinem Ziel entgegen. Nach den erstem Zwanzig Metern erreichte er die
erste Abzweigung. Jetzt wurde der Schatten leiser und einige
Schweißtropfen auf der Stirn verrieten die Anspannung unter der er
stand.
    Einige schmale und vergitterte Öffnungen vor ihm leiteten die Luft
in die einzelnen Räume des Schiffes. Der Raum der jetzt vor ihm lag war
die Kabine des Comodore. Als einzigster hatte er seine Kabine in der
Kommandokugel.
    Vorsichtig schob sich der Schatten an die Gitter heran. Etwas Licht
fiel aus der Kabine in die Dunkelheit des Lüftungsschachtes hinein.
Geräuschlos blickte der Schatten durch das Gitter. Chratangi Tong lag
auf dem Bett und schlief. Jedenfalls hatte er die Augen geschlossen und
atmete tief und regelmäßig. Trotzdem bewegte der Schatten sich noch
vorsichtiger als vorher. Seine Ausbilder hatten ihn vor solchen
Situationen gewarnt. Man glaubte sich sicher und beging dann
unweigerlich einen Fehler. Und Fehler konnte der Schatten sich nicht
erlauben. Zu viel stand auf dem Spiel.
    Minuten später lag die Kabine des Comodore hinter ihm. Sein Ziel
war nicht mehr fern. Allerdings musste er jetzt eine Ventilatorstelle
passieren. Vor ihm bildete der Schacht eine Ovale Ausbuchtung aus. Genau
darin drehte sich der Ventilator und presste die Luft durch den Schacht.
Der Schatten stemmte sich bereits gegen dem Luftstrom, den der schnell
rotierende Ventilator in seine Richtung blies. Ventilatoren wie diese
gab es sehr häufig in den Lüftungsschächten. Wenn es möglich gewesen
wäre, hätte sich der Schatten einen anderen Weg gesucht um an sein
Ziel zu Kommen. Aber dies war der leichteste Weg den er nehmen konnte.
Allerdings musste er einen dieser Ventilatoren passieren.
    Je näher er an dem rotierenden Ventilator herankam, umso schwieriger
wurde seine Aufgabe. Die SITAE hatte sich im Zentrum einer fremden
Raumstation verankert und verfügte über keinerlei Schwerkraft,
ausgenommen der Ring in dem Schwerkraft durch Fliehkraft erzeugt wurde.
Aber davon hatte der Schatten im Augenblick nichts. Er schwebte
schwerelos im Lüftungsschacht wenige Meter vor einem sich drehenden
Ventilator. Vor dem davonschweben retteten ihn nur die Handmagneten.
Zusätzlich stemmte er seine Füße in die Querrippen des Schachtes.
Langsam bewegte er sich so weiter zu seinem Ziel vor.
    Wenige Zentimeter vor dem Ventilator verharrte er und überprüfte
seine Schutzbrille. Der Luftstrom war nicht immer ganz ohne
Verunreinigungen und ein Sand - oder Staubkorn der einem ins Auge
geblasen wurde konnte seine gesamte Mission zunichte machen.
    Breitbeinig stemmte der Schatten sich gegen den Luftstrom und suchte
mit einer Hand einige Dinge im Rucksack. Als erstes holte er einen
kleinen schwarzen Kasten hervor und befestigte ihn mittels eines
eingebauten Magneten an der Schachtwand. Daran befestigte er zwei Kabel
die noch frei im Luftstrom herumschwebten. Vorsichtig griff er nach dem
Energiekabel des Ventilators und legte zwei kleine Bereiche des Kabels
frei. Dort befestigte er nun seine beiden neuen Kabel. Als er sicher
war, das die Verbindungen fest waren aktivierte er das schwarze
Kästchen. Es simulierte einen Verbraucher wie der Ventilator einen
darstellte, nur bewegte sich an ihm nichts. Der eingebaute Computer gab
seine Bereitschaft an und der Schatten trennte das Energiekabel zum
Ventilator zwischen seinen beiden Zapfstellen.
    Innerhalb des schwarzen Kästchens wurde der Strom nun in einen in
einen Speicher geflutet. Gleichzeitig bekam der Ventilator keinen Strom
mehr ab und lief leise summend aus. Es dauerte einige Minuten bis sich
die Rotorblätter von ihrer hohen Umdrehungszahl herunterdrosselten. Der
Schatten half etwas nach indem er die Nabe durch anpressen einer
Hohlkugel der Reibung aussetzte.
    Als der Ventilator stillstand begann für ihn der Wettlauf gegen die
Uhr. Sein schwarzes Kästchen konnte einen

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