Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
Besiedlung reicht nicht aus um
völlig unabhängig zu sein. Sie werden auf Lieferungen aus dem
Solsystem angewiesen sein."
    "Eben nicht, Comodore. Denn jetzt kommen sie ins Spiel. Ich
nehme hiermit ihr Schiff in Besitz, Comodore."
    Chratangi Tong war sekundenlang sprachlos. Was wollte die Regierung
von ARKTUS mit seinem Schiff?
    "Sie wissen genau Wolf, das die Erdregierung dies nicht zulassen
wird."
    "Sie wird es nicht einmal bemerken,
Comodore. Zu einem
bestimmten Augenblick werden an Bord der Solarnischen Schiffe die sich im
Perseussystem befinden die Nachrichtenverbindungen unterbrochen. Dann
werde ich mit der SITAE auftauchen und den anderen Schiffen wird, dank
der besseren Bewaffnung, nichts als die Kapitulation
übrigbleiben."
    "Ich habe bereits unsere letzte Nachrichtensonde gestartet,
Wolf. Zwar weiß man nicht wer der Saboteur an Bord war, aber man wird
überall um ein vielfaches aufmerksamer werden."
    "Ihre Nachrichtensonden werden nicht ans Ziel kommen. Alle drei
nicht, Comodore. So, beenden wir unsere Unterhaltung. Leben sie wohl,
Comodore."
    Er hatte also auch an die Nachrichtensonden gedacht. Die Erde würde
niemals etwas über ihre Mission erfahren. Er hatte verloren.
    "Einen Augenblick noch, Wolf. Sie sind Arzt und damit
verpflichtet Leben zu retten und nicht um es zu töten."
    "Es gibt Aufgaben die manchmal wichtiger sind als der Eid des
Hypokratos."
    "Ich bitte Sie um mein Leben, Doc. Die Erde wird nie etwas
erfahren, dafür haben Sie ja bereits gesorgt. Die restliche Besatzung
hat das Schiff bereits verlassen. Lassen Sie mich ebenfalls das Schiff
verlassen."
    "Gut. Benutzen sie den Notausstieg mit der Linse. Allerdings
nicht ihren sondern den des Navigators."
    "Danke, Wolf."
    "Danken Sie mir nicht,
Comodore. Sie werden für immer hier
festsitzen. Vielleicht kommt in einigen Jahren mal ein arktussianisches
Schiff vorbei, das sie dann mitnimmt."
    Langsam und mit schmerzverzehrten Gesicht schwebte Chratangi Tong zu
dem Platz des Navigators hinüber. Über dem Sessel berührte er den
Ausstiegsknopf und schwebte in die Expressröhre hinein. Bevor sich die
Röhre wieder schloss rief er Wolf noch etwas zu.
    "Ich bin ebenso dafür gewesen das unsere Kolonien ARKTUS und
BATANIEN unabhängig werden. Aber nicht durch Gewalt. Das ist der
falsche Weg Wolf, sie werden es noch bemerken."
    Zischend schloss sich die Röhre und mit einem gewaltigen Ruck wurde
der Comodore der SITAE in eine Überlebenslinse geschossen. Automatisch
klinkte sie sich aus und schoss auf das Funkfeuer der ODYSSEUS zu. Aber
das nahm Chratangi Tong schon nicht mehr wahr. Durch den Ruck war er in
die Bewusstlosigkeit gesunken.
    *
    "Comodore. Wachen Sie auf. Was ist los mit der
SITAE. Warum ist
sie verschwunden? Comodore, bitte."
    Nur dumpf hörte Chratangi Tong die Worte. Durch die leicht
geöffneten Augen sah er Chan Singh über sich gebeugt. Sie weinte.
Anscheinend war er die ganze Zeit über, seit seinem Ausstieg mit der
Linse, Bewusstlos gewesen. Gott sei dank waren die Linsen reine
Rettungsgeräte und der Bordcomputer hatte folgerichtig reagiert. Da
sich bereits mehrere Aufklärer und auch schon ein Expeditionsschiff in
seinem Tasterbereich befanden, hatte er die Linse dorthin gesteuert.
    Nur langsam wurden seine Gedanken wieder klar. Er wandte seinen Blick
aus der Unendlichkeit zurück und sah Chan Singh an.
    "Mein Schiff ist entführt worden." Gab er leise von sich.

Kapitel 6
    30. September 2104 AD
    Joy aß den letzten Bissen der Wurst und warf den Pappteller in den
Müllschlitz. Dabei ließ er einen kurzen Blick durch das Fenster in die
Dunkelheit vor ihnen. Dort draußen drehte sich langsam der gigantische
Ring der Raumstation im Licht seiner Sonne. Die Nabe war bereits weit
hinter ihnen. Die zweite Expedition mit der ODYSSEUS musste sich schon
innerhalb der Nabenkugel befinden.
    "Wo fliegen wir ein?"
    Joy riss sich von den phantastischen Anblick des im Sonnenlicht
glitzernden Ringes los und wandte sich Claudia zu. Sie saß neben ihm
auf dem Platz des Copiloten und betrachtete die Displays.
    "Irgendwo würde ich meinen. Es ist sowieso alles unbekannt. Was
meinst Du dazu, Mark."
    "Versuch, ob Du uns genau unterhalb einer Speiche hineinbringen
kannst, Joy."
    "Ok, Mark. Dann beginnen wir jetzt mit dem Anflug. Alles
Anschnallen und das Rauchen einstellen."
    "Spaßvogel." Hörte Joy jemanden von hinten murmeln. Ob es
nun Sibill oder Cliff gewesen war konnte er nicht heraushören.
    Der Ring lag nun genau unterhalb der PROMETHEUS und Joy

Weitere Kostenlose Bücher