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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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immer noch als die kleine Knolle sie
bereits verschluckt hatte und wieder nach oben glitt.

Kapitel 4
    4. Oktober 2104 AD
    Als das letzte Besatzungsmitglied den Raum verlassen hatte, atmete
Chratangi Tong erstenmal tief durch. Wie er bereits vorher vermutet
hatte, war das Verhör sinnlos gewesen. Der Attentäter hatte die
Computeraufzeichnungen manipuliert. Wie sollte er jetzt vorgehen?
    Einige Minuten später schaltete er die Verbindung zum Hauptrechner
ab. Die Suche nach dem Attentäter war negativ verlaufen. Auf dem Weg
zur Hauptzentrale schwebte ihm ein Techniker über den Weg.
    "Wie sieht es inzwischen im Hangar Nummer fünf aus?"
    "Wir haben die größten Schäden inzwischen behoben. Der Hangar
ist bedingt einsatzfähig, Comodore."
    "Danke."
    Gedankenverloren schwebte Chratangi weiter. Als er die Hauptzentrale
erreichte, hatte er sich aber wieder seelisch gefangen. Bevor er sich in
seinen Sessel setzte, blickte er auf den Hauptbildschirm. Eine
Diagrammansicht hatte das eigentliche Bild abgelöst.
    Eine große runde Scheibe kennzeichnete den Planeten um den die SITAE
kreiste. Das Symbol des Raumschiffes blinkte in einem grünen Licht.
Eine reihe von winzigen Punkten markierte die Umlaufbahn. Einige
Zentimeter vor der SITAE, auf der gleichen Umlaufbahn, markierte ein
roter Ring den Standort der fremden Raumstation. Diese Darstellung war
natürlich nicht Maßstabsgetreu, aber übersichtlicher.
    Als Chratangi Tong sich auf seinen Platz setzte hatte er seine
Vorgehensweise festgelegt. Er aktivierte einen Funkkanal zur
Krankenstation.
    "Comodore an Krankenstation."
    "Krankenstation hört." Meldete sich ein Pfleger.
    "Wie geht es dem Verletzten inzwischen? Ende."
    "Er wird gerade operiert,
Comodore. Es sieht aber nicht gut für
ihn aus. Er hatte schlimme innere Verletzungen. Wolf Kasbow versucht
alles was er kann um ihn am Leben zu halten. Ende."
    "Rufen Sie mich zurück wenn die Operation beendet ist. Ende und
Aus."
    So wie es nun aussah hatte der Sabotageakt drei Menschenleben
gekostet. Ob der Saboteur einer der drei war? So zynisch dieser Gedanke
auch war, als Comodore musste er diese Möglichkeit einbeziehen.
Allerdings hatte er nicht die geringste Möglichkeit diese These zu
überprüfen.
    "Pilot."
    "Comodore."
    "Beginnen Sie mit dem Annäherungsmanöver an die Raumstation.
Wir verankern uns im Drehzentrum der Nabe innerhalb der
Nabenkugel."
    "Jawohl Comodore."
    Eigentlich sah seine Planung etwas anders aus, aber die Situation
hatte sich durch die Explosion geändert. Vielleicht konnte er mit
dieser unerwarteten Reaktion den Attentäter in Zugzwang bringen.
    "Comodore an Besatzung. Schubmanöver für die nächsten
Stunden. Ende."
    Inzwischen hatte Tom Lane die Vorbereitungen abgeschlossen und konnte
beginnen. Als er sich zum Comodore umblickte, nickte dieser.
    Als die Triebwerke ihre Arbeit aufnahmen kehrte die Schwerkraft
innerhalb des Raumschiffes zurück. Auf dem Diagramm verfolgte der
Comodore das Annäherungsmanöver. Das Symbol der SITAE näherte sich
dem der fremden Raumstation. Bis zum zusammentreffen würden allerdings
noch einige Stunden vergehen. In dieser Zeit musste er noch eine
traurige Pflicht erfüllen.
    "Krankenstation an
Comodore."
    "Comodore hört."
    "Wolf Kasbow spricht. Comodore ich habe die traurige Pflicht
ihnen sagen zu müssen, das mein Patient gestorben ist. Die Verletzungen
waren ernster als anfangs vermutet. Ende."
    "Bereiten Sie die Toten für eine Beisetzung in drei Stunden
vor. Ende und Aus."
    In den folgenden beiden Stunden verfolgte er stumm das
Annäherungsmanöver seines Raumschiffes. Dabei überdachte er die
gesamte bisherige Mission noch einmal. Hatte er richtig gehandelt, als er
die ursprüngliche Mission abänderte? War das der Grund für die
Sabotageakte? Was noch schlimmer für ihn persönlich war, hatte er die
Situation eigentlich noch unter Kontrolle?
    "Comodore an Besatzung. Die Beisetzung von Rolf Petersen, Indi
Aggasy und Thea Klagenfurt findet in einer halben Stunde im Hangar
Nummer eins statt. Ende und Aus."
    *
    Hangar Nummer eins füllte sich langsam. Alle Freischichten waren
gekommen. Alle anderen, die nicht von ihren Plätzen weg konnten, sahen
die Beisetzung auf ihren Monitoren. Innerhalb der Schleuse stand der
Sarg mit den Überresten von Rolf Petersen. Die Zwei anderen Särge
standen noch vor der Schleuse.
    Die Techniker hatten den Hangar etwas feierlich geschmückt. So lag
auf jedem Sarg die Flagge der Vereinigten Völker der Erde. An den
Wänden hingen

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