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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bemerke keine Veränderung! Dein Ballon-Stecker ist immer noch aufgebläht. Außerhalb des Ballons ist nur Nebel zu erkennen. Wir haben schon ein … paar Prozent der Ringwelt verloren!«
    Das Land am Rande des Nebels musste jetzt von Druckwellen verwüstet werden, die die Luft durchliefen, das Wasser, das Land und das Scrith-Fundament. Sämtliche Wetterverhältnisse mussten völlig durcheinander gebracht worden sein … Louis musste sich eingestehen, dass selbst diese Gedanken noch auf einer optimistischen Einschätzung der Lage beruhten. Er ging davon aus, dass Tonschmied das Loch tatsächlich stopfen würde – und damit den Verlust von Luft und Wasser aufhalten könnte.
    Vor einiger Zeit hatte Louis die Population der Ringwelt auf dreißig Billionen geschätzt, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass hominide Spezies jede erdenkliche ökologische Nische besetzt hätten. Dieses gewaltige Nebelfeld musste aus Wassertropfen bestehen, die durch den Druckabfall kondensiert waren. Sämtliche ökologischen Systeme, die sich unter dieser Wolkendecke befanden, mussten zwischenzeitlich dehydriert sein und langsam ersticken. Und im gesamten Gebiet, das sich um dieses Nebelfeld herum erstreckte, musste schon bald eine drastische Klimaveränderung stattfinden.
    Aber nur, wenn es Tonschmied wirklich gelingen sollte, dieses Wunder zu vollbringen!
    »Ich glaube, antispinwärts zu dem Loch im Fundament der Ringwelt ist ein in Stasis befindliches Schiff abgestürzt«, teilte Louis den anderen mit. »Aber ich kann das von hier aus nicht erkennen.«
    Hanuman sagte: »Wir werden uns erst in einem halben Tag darüber befinden. Ich werde uns nach Hause schnellen.«
    Einen Augenblick später – zuzüglich einer Viertelstunde – befanden sie sich wieder an Bord der Needle.
    Wenige Augenblicke später traf auch Tonschmied dort ein. »Hanuman! Lagebericht!«, verlangte er.
    »Deine Geräte wurden eingesetzt. Es wird mehrere Tage halten, aber es ist nicht vollständig dicht. Was erwartest du?«
    »Ich habe ein Knüpf-System ausgeschickt, das weiteres Scrith erzeugen soll. Das System basiert auf der Nanotechnologie des ’Docs an Bord der Needle. Alles sehr kompliziert, wirklich! Das System muss nicht nur das Scrith-Fundament ersetzen, sondern auch das Supraleiter-Gitternetz, das sich darin befunden hat.«
    Hanuman meinte: »Es gibt Spezies, deren Brüter Intelligenz entwickelt haben. Deren Protektoren wären klug genug, dir bei diesen Problemen behilflich zu sein.«
    »Aber auch klug genug, einen Streit anzufangen und zum Wohle ihres eigenen Genpools die gesamte Ringwelt praktisch als Geisel zu nehmen. Louis, erzähl mir, was du von dem abgestürzten Raumschiff gesehen hast!«
    »Nur einen Strich in der Landschaft«, erwiderte Louis.
    »Anders als andere ›Striche‹?«
    Er sprach viel zu geduldig. Louis schoss das Blut ins Gesicht. »Wir haben das aus großer Entfernung gesehen, aber … ich habe die Ringwelt mit einem Schiff erreicht, das sich in Stasis befunden hat. Die Lying Bastard ist mit einer Horizontalgeschwindigkeit von siebenhundertsiebzig Meilen pro Sekunde abgestürzt, so wie alles andere auch, das die Ringwelt streift. Wir haben einen Streifen geschmolzener Lava und nacktes Scrith hinterlassen. Jetzt habe ich etwas gesehen, das ganz genauso aussah. Ich halte es daher für möglich, dass das eine Schiff, als es explodiert ist, das andere mit sich in die Tiefe gerissen hat.«
    »Wir müssen es finden.«
    »Das dürfte nicht schwierig sein! Aber doch nicht jetzt!«, flehte Louis. »Deine Stepperscheiben im Orbit werden sowieso erst in zwölf Stunden in Sichtweite des Lochs im Fundament sein. Lass uns ein bisschen schlafen!« Er stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, so erschöpft war er – physisch wie psychisch.
    »Dann schlaf!«
    Sie schliefen an Bord der Needle. Louis teilte sich die Schlafplatten mit Hanuman. Der kleine Protektor musste diese Form des Schlafens einfach einmal ausprobieren.

 
KAPITEL ZEHN
GESCHICHTE, DIE ES ZU ERZÄHLEN GILT
     
     
    Sie wachten auf, sie frühstückten, sie kehrten in den Hangar unter dem Mons Olympus zurück, in dem Tonschmied bereits auf sie wartete.
    Tonschmied hatte ihre Ausrüstung ergänzt. Zu den Neuzugängen gehörten auch zwei Flugräder.
    Nessus und seine bunt zusammengewürfelte Mannschaft hatten damals vier Flugräder mit sich geführt: fliegende Gerätschaften, in etwa geformt wie eine Hantel, bei der ein Sitz zwischen den Gewichten angebracht war. Sämtliche

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