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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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als Wasserstoff-Fusionsmotoren fungieren konnten. Deine Banditen von den Kugelwelten beherrschen nicht einmal den Magnetismus in einem anständig zu nennenden Maße, und das, was sie an Technologien beherrschen, lässt sich nicht in beliebig großem Maßstab einsetzen. Sie könnten vielleicht etwas lernen, wenn sie unsere Motoren auf dem Randwall untersuchten. Sie werden also die ganze Ringwelt studieren. Sie brauchen sie dafür aber nicht zu bewahren. Ergibt das, was ich sage, wenigstens ansatzweise Sinn?«
    »Möglicherweise.«
    »Louis, ich möchte, dass du am richtigen Ort bist, wenn der Meteor-Stöpsel eingesetzt wird.«
    »Tonschmied, es beunruhigt mich, dass ich einem höheren Zweck geopfert werden könnte.«
    »Ich verwende die Phrase ›jemanden opfern‹ nicht, Louis. Ich verwende nicht einmal dieses Konzept. Jegliches Leben stirbt, jegliches Leben wehrt sich dagegen zu sterben. Unnötigerweise würde ich dich niemals in Gefahr bringen.«
    »Unnötigerweise? Interessantes Wort.«
    »Ich habe eine Stepperscheibe so positioniert, dass du von dort aus alle Vorgänge gut beobachten kannst. Das wird ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte! Hanuman wird sich in jedem Fall dort einfinden. Du auch? Und, Akolyth, was ist mir dir? Oder wollt ihr euch lieber hier gemütlich zurücklehnen und darauf warten, ob alles, was wir kennen, zerstört wird?«
    Akolyth blickte Louis an.
    Louis warf die Arme in die Luft. »Stet! Willst du, dass wir Druckanzüge anlegen?«
    »Auf jeden Fall!«, bestimmte Tonschmied. »Benutzt vollständige Ausrüstung!«

 
KAPITEL NEUN
AUS GROSSER HÖHE BETRACHTET
     
     
    An Bord der Needle legten sie ihre Ausrüstung an und schnellten von dort aus zu ihrem Bestimmungsort. Der Hinterste schloss sich ihnen nicht an. Sie ließen den Puppenspieler in seinem deprimierten, unkommunikativen Zustand zurück.
    Da sie sich mit Hilfe der Stepperscheiben mit Lichtgeschwindigkeit bewegten, trafen sie vor Tonschmieds Stöpsel-Paket ein.
    Akolyth trug Chmeees Ersatz-Druckanzug, den sie aus dem Lager der Needle geholt hatten. Darin sah er aus wie eine Traube voller einzelner Beeren. Hanuman, der einen hauteng anliegenden Anzug mit einem Helm wie ein Goldfischglas trug, ging als Erster. Dann trat Louis auf die Scheibe.
    Der Boden unter seinen Füßen verschwand.
    Freien Fall hatte Louis nicht erwartet. Er hatte auch nicht erwartet, sich in tausenden von Meilen Höhe wiederzufinden. Er griff nach dem Erstbesten, das er erreichen konnte: Hanumans Hand. Hanuman zog ihn auf die Stepperscheibe zurück.
    Die Ringwelt, die zwei- oder dreitausend Meilen unter ihnen lag, jagte mit atemberaubender Geschwindigkeit vorbei. Sie sah aus, als sei sie in alle Richtungen unendlich. Die Randwälle waren zu weit entfernt, als dass man mehr als zwei scharf abgegrenzte Linien hätte erkennen können.
    Akolyth maunzte.
    Louis wagte nicht, die Hand nach dem Kzin auszustrecken, der in Todesangst wild um sich schlug. Der Ersatz-Druckanzug von Akolyths Vater bestand nur aus aufgeblähten Ballons, doch an den Enden aller vier Gliedmaßen befanden sich Waldo-Klauen. Dazwischen zu geraten wäre etwa so, als würde man in einen Mähdrescher fassen.
    »Alles in Ordnung! Du hast Steuerdüsen!«, rief Louis. »Setz sie ein, wann immer dir der Sinn danach steht!«
    Das Maunzen hörte auf.
    Louis’ Magnetsohlen hielten ihn fest. Hanuman hatte die Stepperscheibe deaktiviert. Sonst hätten sie jetzt schon wieder an Bord der Needle gestanden.
    »Ist noch reichlich Zeit, Akolyth«, meinte Louis. »Wir umkreisen die Sonne.« Louis hielt seine Stimme bewusst gleichmäßig und beruhigend. Er ist doch erst zwölf. »Wir stehen praktisch still, und die Ringwelt dreht sich mit den gewohnten siebenhundertsiebzig Meilen pro Sekunde, deswegen werden wir sehen, wie sich das ganze Ding unter uns in siebeneinhalb Tagen dreht. Hanuman…?«
    »Acht«, vermeldete Hanuman. »Acht Stepperscheiben befinden sich jetzt im Orbit. Tonschmied wollte noch mehr Stepperscheiben positionieren. Das ist die nächstgelegene. Ich habe mir das Stepperscheiben-System eingeprägt. Wenn wir die Oberfläche erreichen müssen, dann ist in nicht allzu großer Entfernung ein Wartungsstapel, aber solange können wir uns alles ansehen. Kannst du das Loch ausmachen?«
    »Noch sehe ich es nicht.«
    »Schau in Richtung Antispin!«
    »Das ist hinter uns? Stet, ich hab’s! Sieht aus wie eine Zielscheibe.« Eine luftleere Mondlandschaft, von einer Wolke eingefasst, übersät

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