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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mit zerfurchter Küste, damit die Eingeborenen genügend Buchten und Hafenplätze haben, und dazu Billionen von Kilometern verschlungener Flüsse. Aber dazu gibt es auch noch diese beiden riesigen Ozeane, die einander ausbalancieren – den einen, in dem die ganzen Karten von echten Welten aus dem Bekannten Weltraum liegen – das ist sozusagen eurer Ozean, Luis –, und auf der anderen Seite diesen hier, in dem immer und immer wieder die gleiche Karte auftaucht. Wahrscheinlich ist das auch eine 1:1-Karte von irgendetwas, aber es ist nicht die Karte von einer Welt, die der ARM bekannt wäre.«
    Louis musste lachen.
    Roxanny blickte ihn finster an. Dann sagte sie: »Hier gibt es zweiunddreißig Mal die gleiche Karte – immer die gleiche Welt! Wenn wir also landen, dann wissen wir immer noch nicht, wo wir uns befinden! Ist es das, was du so lustig findest?«
    »Jepp. Weiß die ARM etwas darüber, wie die Heimatwelt der Pak ausgesehen hat?«
    »Ein ständiges Kriegsgebiet. Jeder Pak-Protektor will eben dafür sorgen, dass seine Gene eine ganze Welt beherrschen. Ich wiederhole nur, worüber wir offiziell in Kenntnis gesetzt wurden«, meinte Roxanny, »und alles, was wir wissen, haben wir von einem geflüchteten Pak-Protektor, jede Einzelheit übermittelt von Jack Brennan, immer nur von ihm, und der war ein Belter, der selber zu einem Protektor geworden war und dem man kein tanj bisschen vertrauen durfte. Also kurz gesagt: Nein, wir wissen nicht, wie die Kontinente auf der Welt der Pak ausgesehen haben. Vielleicht haben die sich auch ständig verändert. Diese Wesen waren wirklich mächtig.
    Diese Fremde – die sieht aus wie die Pak-Brüter-Skelette, die immer noch gelegentlich in Asien und Afrika entdeckt werden.
    Also woher stammt diese Fremde? Von der Heimatwelt der Pak? Aber vielleicht auch von der Karte der Erde. Luis, du hast doch gesagt, auf der Karte der Erde hätten ursprünglich Pak-Brüter gelebt.«
    Das Sonnenfisch-Schiff ging in Sinkflug über und steuerte eine Inselgruppe in der Nähe der antispinwärts gelegenen Küste des Anderen Ozeans an … ›nur‹ etwa fünfzigtausend Meilen davon entfernt. Von der perspektivischen Verzerrung der Landschaft war nun nichts mehr zu entdecken, nachdem sie der Landmasse nahe genug gekommen waren. Auf das Land fielen Schatten in Form von Mondsicheln und großen, ungleichmäßigen Flächen … aber wie konnte es dort Schatten geben, wenn die Sonne doch genau über dem Land stand? Die Schatten sahen fast aus wie Piktogramme oder wie Schriftzeichen. Eine einzelne Bergkuppe glitzerte fast genau in der Mitte des Kontinents. Siedlungen? Mit Fenstern?
    Das Land besaß immer noch diesen Anschein von Grobkörnigkeit, wie sie ihn auch an allen anderen Landmassen in diesem Ozean hatte entdecken können: Was das Land grobkörnig erscheinen ließ, entpuppte sich jetzt als ein Gewirr einander überlagernder, kreisförmiger Punkte, vermutlich Krater – als sei das Land von Meteoriten verwüstet worden. Dann glitt das Schiff über einen Wald hinweg; es bremste jetzt ab. Louis erkannte Reihen von Ellenbogenbäumen und anderen Ringwelt-Gewächsen.
    Er sagte: »Das meiste von dem, was es auf der Ringwelt gibt, muss sich aus Pak-Pflanzen und -Tieren entwickelt haben.«
    »Gut, Luis!« Ein verbales Tätscheln auf den Kopf.
    Irgendetwas an diesen Mustern hier …
    »Das ist ein Garten«, ließ Roxanny sich vernehmen.
    »Roxanny?! So groß?!« Sie befanden sich immer noch in einer Höhe von mehreren Meilen.
    Aber sie hatte trotzdem Recht. Die Landschaft bestand nicht aus Ackerflächen, aber sie war dennoch erkennbar künstlich angelegt. Abwechslung und Farben: ein ganzer Regenbogen, der aus tausenden von Quadratmeilen großen Blumenbeeten bestehen musste, verschiedene Arten des Baumbestands, der alle Farben eines Waldes im Herbst aufwies, und noch viele andere dazu; von hier oben aus gesehen wirkten sie nicht größer als die Härchen in einem kurz geschnittenen, gepflegten Dreitagebart. Eine Steppe im Schatten schwarzer Bögen. Teiche, Seen, riesige Wasserflächen, in deren Mitte kleine Inseln lagen.
    Roxanny sagte: »Echte architektonische Gärten werden immer in Rechtecken angelegt, es sein denn, sie sollen gezielt wie ›wild gewachsen‹ aussehen. Aber was für ein Garten besteht aus lauter Kreisen, und nicht zwei davon in derselben Größe? Das sieht ja aus, als ob … ja, genau.«
    Wie der Mond, dachte Louis. »Als ob hier ein Krieg stattgefunden hätte?« Lauter Kreise, lauter

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