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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Translator, den Roxanny ihm gegeben hatte. Jetzt würde es ihm leichter fallen, ihre Sprache zu erlernen … aber es würde immer noch Stunden dauern. Fremde wurden immer gut behandelt, aber der Vashneesht war ebenfalls ein Fremder. Wembleth wusste, dass er sich jetzt würde verstecken müssen, und zwar ohne jede fremde Hilfe.
    Die Häuser bestanden aus großen Schneehügeln mit einer einzigen Öffnung, die als Eingang diente. In einem dieser Häuser würde man ihn schnell finden, und dort gab es immer nur diesen einen Ausweg. Er zog in Erwägung, sich in einer Schneewehe zu verbergen, aber nur für einen Augenblick: Dort würde er erfrieren! Er trug zu wenig Kleidung. Und er hinterließ Fußspuren!
    Ein nackter Felsvorsprung bot ihm die Möglichkeit, unbemerkt auf dem gleichen Weg zurückzugehen, auf dem er gekommen war. Er ging so weit zurück, bis er über einen schmalen Schneestreifen hinweg auf den schief gewachsenen Stamm eines riesigen Ellenbogenbaums springen konnte. Seine Knie versagten, als er lossprang; er landete auf der Schräge, rutschte ab, konnte sich gerade noch halten und zerrte sich dann sechzig Fuß den nackten Baumstamm hinauf. Die Krone bestand aus einem dichten, grünen Büschel. Wembleth vergrub sich tief darin.
    Wenn er hinausspähte, konnte er ein bisschen von dem, was vorging, beobachten.
     
    Vier Schüttberg-Protektoren, trotz der Kälte nackt, nur in ihr eigenes, dichtes weißes Fell gehüllt, zwängten den ’Doc der Gray Nurse durch die Öffnung des Rettungskokons.
    Louis stöhnte auf, als sie ihn bewegten. Die Protektoren waren immens kräftig und gingen überraschend sanft vor, aber es schmerzte trotzdem. Sie senkten ihn in den Autodoc, und einer legte seine Hand hinter Louis’ Kopf. Sofort spürte Louis nichts mehr unterhalb seiner Lendenwirbel.
    Obwohl sie den Militär-Doc von der Gray Nurse abgekoppelt hatten, war es ihnen trotzdem gelungen, ihn wieder ans Laufen zu bringen.
    Der Fremdartige drehte sich um, als Roxanny ihm entgegenschleuderte: »Sie verletzten mehrere Dutzend Gesetze der ARM und zugehöriger Regierungen!«
    Der Fremdartige antwortete in einer Sprache, die sie beide nicht kannten.
    Roxannys Translator speicherte die Sprachfragmente. Gut, Louis’ Translator würde das Gleiche tun. Bewegungsunfähig, wie er nun einmal war, konnte er hier nichts mehr ausrichten. Louis schlief ein.
     
    Durch das Grün seines Verstecks hindurch sah Wembleth, wie der Protektor den Rettungskokon verließ. Roxanny folgte ihm. Ein Dutzend Kinder ging hinter ihnen her. Eine Zeit lang verfolgte der Protektor Wembleths Fußspuren, dann sprang er zu dem Felsvorsprung hinüber, die Nase dicht am Boden; und dann kam er direkt auf Wembleth zu, und Wembleth erkannte, dass dieser Protektor früher einmal eine Frau gewesen sein musste. Leichtfüßig lief er … sie den Baumstamm hinauf. Dann griff sie in die Baumkrone hinein und zerrte Wembleth heraus, sodass er mitten in der Luft hing.
    Sie ließ ihn einfach von ihrer Hand herunterhängen, während sie wieder hinunterkletterte. Wembleth war von Furcht und Kälte wie erstarrt.
     
    Ein Dutzend Kinder drängte sich jetzt in dem Rettungskokon, draußen liefen noch viel mehr umher. Hanuman gab für sie den Spaßmacher. Als Louis erwachte und sich rührte, schreckten sie zurück.
    Er lächelte eine Wand aus weißem Fell und ein Dutzend Augenpaare an. »Hallo!«, sagte er. Einige Stimmen antworteten ihm. Sein Translator reagierte nicht.
    Ein Großteil der Schmerzen oberhalb seiner Taille – im linken Arm und in den Rippen – war jetzt abgeklungen. Louis fragte sich, wie lange das so bleiben würde. Wenn Roxanny und der Fremdartige sich gegenseitig ihre Sprachen gelehrt hatten, dann bedeutete das, dass dieser Fremdartige nicht den hier üblichen Dialekt sprach, und das wiederum bedeutete, dass Louis nicht einmal mit diesen Kindern hier würde reden können.
    Doch jetzt kehrten Roxanny und der Fremdartige zurück, und Roxanny hielt Wembleth an der Hand.
    Sie konnten sich keinen Weg durch die Kinderschar bahnen, die sich vor dem Rettungskokon versammelt hatte. Sie versuchten es auch gar nicht. Der Fremdartige begann etwas zu erklären, deutete gelegentlich auf die Menschen und Wembleth. Im Inneren des Kokons konnten die Kinder ihn nicht verstehen, also traten sie ins Freie. Sofort schickte der Fremdartige Wembleth und Roxanny hinein, und gemeinsam schickten sie mit Gesten die vier Kinder hinaus, die im Kokon zurückgeblieben waren, und verschlossen ihn

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