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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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»Die sind größer, als sie aussehen. Weißt du, was das für Berge sind?«
    »Das sind ganz normale Berge«, entgegnete Louis, insgeheim belustigt.
    Die Schüttberge waren größer geworden. Über jedem der kleinen Kegel zogen sich einige silbrige Fäden hinweg – Flüsse.
    »Unter dem Boden der Ringwelt verlaufen Rohre«, erklärte Roxanny. »Dadurch wird der Schlamm vom Meeresgrund über den Randwall gepumpt. Sonst würde langfristig der gesamte fruchtbare Boden auf dem Meeresgrund landen, und nirgendwo könnte noch etwas wachsen.«
    Sie sanken jetzt langsam auf die Bergspitzen herab. Roxanny fuhr fort: »Diese Berge sind riesige Abfallhaufen, unmittelbar vor dem Randwall, vierzig bis fünfzig Kilometer hoch! Darauf leben Leute. Wir haben beobachtet, dass Ballons zwischen den einzelnen Bergspitzen hin und her fahren. Aber Luis, ich glaube, die, die uns angegriffen haben, das waren Protektoren. Weißt du, was Protektoren sind?«
    »Ist das das Gleiche wie ›Vashneesht‹? Zauberer. Sehr klug, sehr wild, und sie werden mit einem natürlichen Panzer geboren. Wir haben uns immer gefragt, ob das nur Legenden sind. Es gibt einige Artefakte.«
    »Oh, diese Protektoren gibt es wirklich. Einer von denen hat anders ausgesehen als die anderen«, erklärte Roxanny. »Ein primitiver Protektor ist mal bis zum Solsystem gekommen – vor siebenhundert Jahren. Hat den ganzen Weg vom Galaktischen Zentrum bis dorthin zurückgelegt. Dessen Gesicht hat genauso ausgesehen wie das von diesem einen hier.«
    »Der Fremdartige. Der leitet das Ganze«, meinte Louis.
    »Woher weißt du das?«
    Bram und Anne, beides Vampir-Protektoren, hatten festgestellt, dass es sehr einfach war, Schüttberg-Protektoren zu versklaven. Das Schüttbergvolk konnte auf der flachen Ebene nicht überleben. Für jede einzelne all ihrer verschiedenen Spezies galt, dass sie isoliert auf einem einzigen Berg lebten – sie waren dort gefangen, ohne jede Möglichkeit zur Flucht. Ein Schüttberg-Protektor kam schon in Gefangenschaft zur Welt.
    Das konnte Luis nicht wissen, deswegen erwiderte Louis: »Ich habe gehört, wie er den anderen Befehle gegeben hat.«
    Jetzt sanken sie vom Himmel auf einen der Schüttberge herab. Louis hörte ein leises Wimmern und spürte, dass der Rettungskokon erzitterte. Das Sonnenfisch-Schiff war nicht im Geringsten stromlinienförmig. Sie sanken neben einer eisbedeckten Bergspitze herab. Erst viel weiter unten war das erste Grün zu erkennen. Das Sonnenfisch-Schiff näherte sich dem Berg und glitt entlang einer Art Treppe aus einzelnen Felsvorsprüngen ein wenig seitwärts, und jetzt konnte Louis auch Bäume und in Terrassen angelegte Felder erkennen und sehen, dass der Schnee zu regelmäßig geformten Kegeln aufgetürmt worden war. Meilenweit unter ihnen war das atemberaubende Panorama endloser Landschaften zu erkennen, voller Details, mit winzigen Seen, Flüssen, Hügelketten.
    Dann hörte man einen dumpfen Aufschlag. Louis schwebte bis zur Wand des Kokons. Dann schaltete sich der Schwerkraft-Generator ein, und Louis schlug unter voller Schwerkraft gegen die geschwungene Wand. Schmerz durchfuhr sein Bein und seine Hüfte.
    Er verlor nicht ganz das Bewusstsein. Roxanny flüsterte ihm zu: »Im Krieg passiert so etwas eben, Luis. Du solltest mir das nicht vorwerfen«, während die Protektoren auf dem Eis und den Felsen hin und her eilten, ihre Schätze von der Gray Nurse lösten und forttrugen. Mehrere machten sich an dem Autodoc der Gray Nurse zu schaffen.
    Der besondere Protektor in diesem Spiel öffnete den Rettungskokon. Die warme Luft entwich, kalte Luft strömte herein. Der Fremde trat ein, schnüffelte, schaute der Reihe nach alle Insassen genau an. Roxanny wirkte vorsichtig, Wembleth kauerte sich voller Entsetzen zusammen. Hanumans Blick hielt dem des anderen Protektors stand. Sie versuchten nicht, miteinander zu sprechen, doch sie wussten beide, womit sie es zu tun hatten.
    Der fremdartige Protektor berührte Louis’ geschientes Bein, sehr vorsichtig und behutsam.
    Wembleth stürzte auf die Öffnung zu. Der Fremdartige schlug nach ihm, verfehlte ihn aber … oder er hatte es sich noch während der Bewegung anders überlegt. Wembleth schoss über den Felsvorsprung, an konischen Behausungen vorbei, und war verschwunden.
     
    Wieder drohte Wembleth zu ersticken. Es gab hier nicht genug Luft. Die Leute um ihn herum schienen keinerlei Schwierigkeiten zu haben. Einige Kinder beobachteten ihn neugierig.
    Hektisch griff er nach dem

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