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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Eismond der Gw’oth. Die Wälder von Elysium. Die Fabrikationsstätte von General Products. Die Arcologys auf Hearth. Das Institut für Menschenforschung …
    Die Fabrikationsstätte von General Products und die äußerst sorgfältige Überholung der Explorer. Jetzt dachte Kirsten laut nach: »Solange Nessus noch Kommandant des Schiffes war, hatte es einen Fusionsantrieb.« Plötzlich schwiegen die anderen. Sie hörten Kirsten tatsächlich zu! »General Products hat den Fusionsantrieb gegen Thruster ausgetauscht, bevor man uns dreien das Kommando über dieses Schiff übertragen hat. Nessus hatte seinerseits gewiss einen guten Grund, das Schiff mit einem Fusionsantrieb ausstatten zu lassen. Genauso muss er einen guten Grund gehabt haben, diesen Antrieb wieder ausbauen zu lassen. Und ich glaube, mir ist genau dieser Grund gerade klar geworden.
    Ein Fusionsantrieb, den man geradewegs auf die Oberfläche eines Planeten richtet, wäre ebenfalls eine Waffe – präzise, genau steuerbar und in der Wirkung schlicht und einfach entsetzlich. Viel einfacher auszurichten, viel effektiver, vielleicht sogar glaubhafter als eine kinetische Waffe.«
    Eric deutete auf das Hologramm des alten Ramjets, der immer noch in der Raummitte schwebte, und sprach jetzt den Gedanken aus, der – so vermutete Kirsten – in diesem Augenblick jedem Einzelnen hier durch den Kopf ging. »Die Long Pass verfügt über einen Fusionsantrieb – wir müssen ihn nur noch zum Einsatz bringen.«
    Aaron schüttelte den Kopf. »Zum Einsatz bringen?!«, fauchte Lacey. »Der ist …«
    »Der ist in einer Kiste eingesperrt«, schnitt Sabrina ihr das Wort ab. »Eine undurchdringliche Hülle. So entsetzlich diese Tat auch ist, die zu begehen Sie alle ernstlich in Erwägung ziehen – dieses alte Schiff dort wird uns in keiner Weise dabei nützlich sein.«
    »Eigentlich«, widersprach Eric leise, »ist die Tatsache, dass sich dieses Schiff immer noch im Inneren einer GP-Zelle befindet, möglicherweise unser geringstes Problem.«

 
KAPITEL EINUNDDREISSIG
     
     
    Mit ihren scharfen Kanten und den spitzen Ecken hatte Nike das Gefühl, die Kisten, die dort vor ihm aufgestapelt waren, würden selbst hier, im Depot des Außenministeriums, noch sonderbar fehl am Platze wirken, obschon diese Hallen von Alien-Artefakten fast überquollen. Als könnten diese Kisten ihn beißen, wenn er nur an ihnen vorbeiging. Sämtliche Kisten waren mit Warnschildern gepflastert, und zwischen den einzelnen Stapeln hatte man eine bewusst breite Gasse gelassen. Rings um sich herum sah Nike Lastschweber, Roboter, die Gefahrgüter transportierten, sowie stämmige Arbeiter, die in alle Richtungen liefen und dabei dieser geheimnisvollen Lieferung bemerkenswert weiträumig auswichen.
    Mit gesenkten Köpfen schlurfte einer der Arbeiter auf Nike zu. »Ich bitte um Verzeihung, Euer Exzellenz. Hier sind immer neue Container aufgetaucht – sie wurden vom Raumhafen hier abgeladen, und sie sind zu Ihrer persönlichen Kenntnisnahme markiert.«
    Wie fast jeder Ort auf Hearth war auch das Depot des Ministeriums nur einen winzigen Schritt von Nikes Büro entfernt. »Es war richtig von Ihnen, sich persönlich an mich zu wenden«, sagte Nike. Abgesehen von seinem eigenen Namen war jeder dieser Container mit einem auffallenden Schriftzug gekennzeichnet: Aegis. Nessus’ Schiff. Hier konnte sich Nike einfach keinerlei Gefahr vorstellen. Ich bin die letzte Person, die Nessus gefährden würde, dachte er.
    Zugleich dachte er wieder einmal darüber nach, wie sehr er diesen schmuddeligen Kundschafter doch vermisst hatte – und jedes Mal verwunderte es ihn etwas weniger. Schon bald würde er mit Nessus eine Abschlussbesprechung abhalten – sobald Nessus sich von dieser anstrengenden, weiten, einsamen Reise ein wenig erholt hatte.
    »Was können Sie mir über den Inhalt verraten?«, fragte Nike.
    Der Arbeiter richtete sich auf. Er war klein und stämmig, seine Augen waren auffallend dunkelbraun. Nur die Stoffhandschuhe, mit denen er seine Köpfe schützte, waren transparent – und natürlich auch gasdurchlässig. Den Rest seiner Schutzkleidung, die Beine, Torso und Hälse bedeckte, hatte man blau eingefärbt, um seinen Status als Vorarbeiter deutlich zu kennzeichnen. Kleidung wirkte bei einem Bürger, so angemessen es zu manchen Gelegenheiten auch sein mochte, immer wieder aufs Neue in höchstem Maße unpassend, ja sogar störend. Vor allem die bedeckte Mähne – unter dem schweren Stoff war sie kaum zu

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