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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Befunde: Die Reparaturarbeiten am Schiffsrumpf passten exakt zu dem Angriff, mit dem angeblich die offizielle Geschichte der Kolonie begonnen hatte. Die zahlreichen Artefakte an Bord, die eindeutig für Personen gedacht waren, deren Körperformen und -maße denen der Kolonisten entsprachen. Ein primitiver Synthesizer, der gefahrlos verzehrbare und äußerst nahrhafte Lebensmittel lieferte. Handwerklich hergestellte Kunstwerke aus Baumwolle und Leinen, deren Material eindeutig weiter zurückdatiert werden musste als die Kolonie in Arcadia. Die fast ebenso alte Stepperscheibe, mit der das Schiff nachträglich ausgestattet worden war.
    »Angenommen, Sie hätten tatsächlich recht …« Laceys Stimme klang skeptisch. »Warum sollte die Konkordanz uns derartige Dinge vorenthalten? Warum haben sie nicht einfach zugegeben, dass sie seinerzeit das Schiff unserer Vorfahren geortet haben?«
    Jetzt übernahm Kirsten die Steuerung des Projektors. »Deswegen.«
    Entsetzt keuchte Lacey auf, als sie sah, wie die Roboter – eindeutig von Bürgern konstruiert! – die Long Pass einnahmen. Schließlich fragte sie nur: »Können Sie die Echtheit dieser Aufnahmen bestätigen?«
    Sven straffte die Schultern. »Sie scheinen zumindest echt, und ich konnte keinerlei Hinweise auf Manipulationen gleich welcher Art finden.«
    »Sven ist unser Experte für derartige Fragen«, setzte Sabrina hinzu. »Also: Angenommen, die Long Pass ist tatsächlich das Schiff unserer Vorfahren. Wie sollen wir mit diesem Problem umgehen.«
    »Problem?«, fragte Lacey. »Solange diese Informationen geheim sind, haben wir kein Problem. Nicht, solange wir nicht die Konkordanz damit konfrontieren – falls Sie sich dafür entscheiden wollen.«
    »Sollen wir einfach totschweigen, was wir hier entdeckt haben? Es ignorieren?« Vor Zorn zitterte Kirsten am ganzen Leib. »Das können Sie doch unmöglich ernst meinen.«
    »Es muss mir nicht unbedingt gefallen«, gab Lacey zurück, »aber ich meine das durchaus ernst. Zu schweigen wäre die weiseste Art und Weise, damit umzugehen. Stellen Sie sich doch nur vor, was geschehen würde, wenn tausende von Kolonisten ebenso aufgebracht wären wie Sie. Stellen Sie sich dieses Chaos vor.«
    »Sie meinen: Kolonisten, die feindselig reagieren. Die rebellieren.« Kirsten war alles andere als zufrieden damit, hier auf Begriffe zurückgreifen zu müssen, die üblicherweise das Fehlverhalten aufsässiger Jugendlicher beschrieben. Wie drückte man denn Zorn und bewusste, absichtliche Feindschaft zwischen benachbarten Kulturen aus? Dafür musste es doch ein Wort geben!
    Jeeves sprach Englisch. Ganz offensichtlich hatte für die Besatzung der Long Pass das Gleiche gegolten. Gab es in der englischen Sprache – in der richtigen englischen Sprache – Vokabeln, die ihrer derzeitigen Situation angemessen waren? Was sonst hatten die Bürger ausgelöscht, außer sämtliche Hinweise auf die Koordinaten der Heimatwelt der Kolonisten – der Erde?
    Vielleicht war das ja bedeutungslos. Vielleicht würden ja Feindseligkeit und Rebellion ausreichen. Vielleicht war für die Kolonisten die Zeit gekommen, erwachsen zu werden und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
    »Ja, eine Rebellion«, pflichtete Lacey bei. »Genau das ist das Problem. Angenommen, wir würden wie ein unreifer Teenager einfach blindlings um uns schlagen. Wir könnten einige Felder mit Hearth-Früchten brachlegen oder Nahrungsmittellieferungen verhindern. Vielleicht könnten wir sogar die wenigen Bürger, die sich auf NSW 4 aufhalten, gefangen nehmen oder bedrohen. Was meinen Sie wohl, wie die Konkordanz dann reagieren wird? Und bevor Sie antworten, bedenken Sie bitte, dass sie auf den Naturschutzwelten Nahrung schon zu einer Zeit angebaut haben, als sie die Long Pass noch gar nicht entdeckt hatten. Schon lange vorher. Es ist einfach so: Die Konkordanz braucht uns nicht.«
    »Kinetische Waffen«, murmelte Eric vor sich hin. »Wie dieser Komet, den wir im Gw’oth-System vorbereitet haben.«
    »Bitte was?«, fragte Sabrina.
    Eric verzog das Gesicht und mühte sich nach Kräften, eine kurze Erklärung abzugeben. »Die Details sind nicht weiter wichtig. Wenn man einen Planeten mit irgendetwas trifft, das sich einfach nur schnell genug bewegt, dann wird das alles und jeden auf dem Planeten einfach auslöschen.«
    »Deswegen wurden wir angegriffen! Die Explorer, meine ich.« Jetzt war sich Kirsten ganz sicher. »Irgendjemand hat begriffen, dass wir unsere Befehle nicht befolgt

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