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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie Daten, die Diego bewusst aus sämtlichen Aufzeichnungen dieses Ramjets beseitigt hatte, wieder herstellen konnte.
    »Wir wussten, wie lange unser Signal brauchen würde, um Eiswelt zu erreichen. Wir haben sogar eine Party veranstaltet, als dieser Planet tatsächlich lange genug den Kurs gehalten hat, den wir extrapoliert hatten, um unsere Nachricht unzweifelhaft zu erhalten. Die uns bekannte Physik kennt keine Möglichkeit, mit Überlichtgeschwindigkeit zu reisen oder Signale zu übertragen. Wir hatten damit gerechnet, auf eine Antwort sehr lange warten zu müssen.
    Was waren wir doch naiv!
    Wenige Stunden nach unserer kleinen Party ist hier ein Schiff eingetroffen: ein Riesending, so groß wie ein Walfisch – groß genug, uns einfach zu verschlucken. Ganz offensichtlich konnte dieses Schiff Überlichtgeschwindigkeit erreichen. Sogar vielfache Überlichtgeschwindigkeit. Und damit begann unsere Sklaverei unter der Konkordanz.« Diego setzte ein verschlagenes Grinsen auf. »Aber erst, nachdem ich den Virus aktiviert hatte.«
    Walfisch erklärte sich aus dem Zusammenhang: irgendetwas wirklich Großes. »Sklaverei?«, fragte Omar. »Kennt irgendjemand dieses Wort?«
    »Völlige rechtliche und wirtschaftliche Abhängigkeit eines Menschen, der als Eigentum eines anderen definiert und entsprechend behandelt wird«, erklärte Jeeves. Die Vorstellung an sich schien ihn nicht im Mindesten zu stören.
    Diese Definition und das Entsetzen, darin eine perfekte Beschreibung ihrer eigenen Lage wiedererkennen zu müssen, verdüsterte Kirstens Stimmung nur noch weiter. Sie und alle ihre Artgenossen – sie alle hatte man zu gründlich manipuliert, als dass sie überhaupt begreifen konnten, in welcher Art Sumpf sie feststeckten.
    Wehmütig betrachtete Diego das Abbild seiner Frau. »Wir hatten bewiesen, dass wir den Kurs von Eiswelt nachverfolgen konnten – und natürlich ließ der Kurs dieses migrierenden Planeten auch Rückschlüsse auf die Heimat der Bürger zu. Auf die Koordinaten von Hearth. Wir wurden angegriffen, damit wir keinesfalls die Position von Hearth preisgeben konnten – diese Welt, die einen roten Riesenstern in der Ferne umkreiste. Und so wurden wir zur Weltenflotte gebracht – einem versteckten Ort, den wir, so haben sie mir gesagt, niemals wieder verlassen dürften.
    Und dann wurde unser Albtraum nur noch schlimmer.
    An Bord der Long Pass befanden sich mehr als zehntausend Passagiere – bei den meisten davon handelte es sich um eingefrorene Embryonen. Unsere Herren sagen, die Konkordanz habe Mitleid verspürt, und deswegen sei sie nicht imstande gewesen, so viele sterben zu lassen. Einige wenige Bürger geben zu – aber nur uns gegenüber, den wenigen, die für alle Zeiten an Bord dieses Schiffes gefangen bleiben werden –, dass sie die Absicht hatten, unsere hilflosen Passagiere zu einer Sklavenspezies zu machen. Ich glaube, dass sie wenigstens ehrlich sind.« Tränen schimmerten in seinen Augen (und Kirsten bemerkte, dass auch ihre Augen erstaunlich brannten). »Zwei der Kleinen da sind von Jaime und mir.
    Die Bürger haben unsere Schlaftanks auf eine Welt geschafft, die sie ›Naturschutzwelt Drei‹ nennen. Denjenigen, die sie aufgeweckt hatten, haben sie diese Lügengeschichte aufgetischt – über ein Raumschiff, das sie herrenlos im All treibend entdeckt hätten. Dennoch hatten die meisten ihre Zweifel daran. Als die Bürger sie dann ermuntert haben, dort die Kolonie zu errichten, die sie ohnehin geplant hatten zu gründen, haben die Frauen sich geweigert, sich die Embryonen von Bord einpflanzen zu lassen.
    An Bord der Long Pass befanden sich auch Embryonen verschiedener Säugetiere: Kühe und Schafe und dergleichen. Die wollten wir auf New Terra ansiedeln. Natürlich hatten wir für diese Tierembryonen auch künstliche Plazenten dabei. Und die Bürger waren entschlossen, ihre Kolonie jetzt wirklich zu bekommen. Also haben sie Experimente durchgeführt, bei denen es darum ging, menschliche Embryonen in künstlichen Tierplazenten heranreifen zu lassen. Sie haben sich schlichtweg geweigert zu akzeptieren, dass wir nicht bereit waren, uns unter diesen Umständen fortzupflanzen. Das würde ja zu einem ›wissentlichen und willentlichen Aussterben‹ führen, haben die damals gesagt.«
    Kirsten drückte Eric die Hand. Seit der Erwähnung von NSW 3 zitterte er am ganzen Leib.
    »Es kam zu spontanen Fehlgeburten, zu entsetzlichen Geburtsfehlern und zu

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