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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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beträchtlichen Entwicklungsproblemen.« Die Erinnerung an zahllose Tragödien ließ Diego jäh innehalten. »Für unsere Herren waren das nur Experimente. Für uns … ging es jedes Mal um ein Kind – ein Kind, das Vater und Mutter gehabt hat. Schließlich haben sich mehrere Frauen bereit erklärt, als Leihmütter zu fungieren, nur um diesen Experimenten ein Ende zu setzen.
    Nach einigen erfolgreichen Schwangerschaften verlangten unsere Herren, dass alle Frauen sich bereit erklärten, als Leihmütter zur Verfügung zu stehen. Nicht eine gehorchte. Einige der Frauen haben die Bürger dann einer Geistlöschung unterzogen. Daraufhin hat sich der Rest schließlich gefügt. Die Bürger sahen nichts Falsches darin, dass alleine die Männer die Kinder aufziehen sollten. Ich vermute langsam, dass die Weibchen der Bürger überhaupt nicht vernunftbegabt sind. Die wenigen Männer, die sich dagegen auflehnten – es wäre wohl besser zu sagen: die Amok liefen –, wurden zu der vierköpfigen Besatzung gebracht, die immer noch an Bord dieses Schiffes eingesperrt ist. Zu uns. Von diesen Männern habe ich auch den Teil dieser traurigen Geschichte gehört, in dem es um NSW 3 geht.
    Dann, eines Tages, wurden Jaime und Barbara abgeholt.« Vor Trauer und Zorn zitterte Diego jetzt. »Irgendjemand war zu dem Schluss gekommen, ihre Uteri seien wertvoller als ihr Verstand. Ich weiß, dass es ihnen nicht erlaubt werden konnte, den nichts ahnenden Erwachsenen auf NSW 3 irgendetwas über den Angriff auf die Long Pass zu erzählen. Sie müssen einer Geistlöschung unterzogen worden sein, bevor sie zur Kolonie gebracht wurden.«
    Schließlich klang Diegos Stimme wieder deutlich beherrschter. »Und die Männer, die sich immer noch an Bord dieses Schiffes befinden? Wir erteilen unseren Herren Ratschläge darüber, wie man eine Menschengesellschaft strukturiert. Wir versuchen, durch unsere Ratschläge das Leid zumindest ein wenig zu lindern. Wir versuchen, Zwangsschwangerschaften weitestgehend zu verhindern – vor allem diejenigen, denen eine Geistlöschung vorausgeht. Sämtliche Männer betonen immer wieder, wie entscheidend die Mutter bei der Erziehung eines kleinen Kindes ist. Dass wir so natürlich die Errungenschaften von zwei Jahrhunderten der Gleichberechtigung verraten haben, erschien uns ein angemessener Preis dafür, zu verhindern, dass die Frauen zu hirnlosen Gebärmaschinen gemacht werden.
    Wir tun, was immer wir können. Manchmal gelingt uns das nur, indem wir auch in dieser ›bereinigten‹ Form der englischen Sprache, die man die Kinder hier lehrt, noch einige alte Worte und Konzepte bewahren. Und manchmal beseitigen wir auch die Fehler, die die Bürger machen.« Unwillkürlich grinste er, sichtlich gegen seinen Willen. »Fehlerlos sind die Bürger wahrhaftig nicht. Sie selbst tragen keine Kleidung, also haben sie es für reine Rohstoffverschwendung gehalten, den Kolonisten Kleidung zu geben. Aber sie haben sehr schnell bemerkt, dass Nacktheit nicht damit in Einklang zu bringen ist, jede Form von Verhütungsmitteln abzulehnen und dennoch die einzelnen Blutlinien streng reguliert wissen zu wollen.«
    Das Lächeln schwand. »Ich fürchte, selbst unser indirekter Einfluss macht sie misstrauisch. Man hat uns von einer neuen Kolonie erzählt, dieses Mal auf NSW 4, in der Kinder ausschließlich unter der Aufsicht von Bürgern aufwachsen.
    Jetzt bleibt mir nur noch, für diese Kinder zu hoffen. Wenn ihr, die ihr diese Aufzeichnung seht, so seid wie ich, wenn ihr Menschen seid, dann solltet ihr Folgendes wissen: Ihr gehört zu einer sehr kultivierten Spezies. Wir haben unser ganzes Sonnensystem besiedelt. Wir haben Kolonien auf den Welten anderer Sonnen gegründet – und das friedlich!« Diego schluckte. »Ich wünschte, ich könnte euch den Weg nach Hause weisen. Die Erde ist eine wunderschöne Welt.
    Und falls ihr, die ihr diese Aufzeichnung seht, Bürger seid, dann kann ich nur sagen: Fahrt zur Hölle.«

 
KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG
     
     
    Unter dem wachsamen Blick von Zeus entschied Nike: Es ist an der Zeit.
    Er erreichte Nessus in seiner Kabine an Bord der Preserver, und der Augenblick war einfach zu schön, um sich Gedanken um die Umlaufverzögerung von fast zehn Sekunden zu machen. »Nessus, das Direktorat wird sehr bald ein wichtiges Kommuniqué veröffentlichen. Ich wollte, dass du es zuerst von mir erfährst.
    Darin wird über die widerrechtliche Inbesitznahme eines Schiffes der Flotte im Orbit von NSW 5 durch abtrünnige

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