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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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dieses Geheimnis der Long Pass klagen, das ihnen so lange vorenthalten worden war – die tiefer liegenden Wahrheiten, die diese Unruhen zum Kochen hätten bringen können, würden weiterhin verborgen bleiben.
    Schon bald würde bewiesen werden, dass Eos sich irrte. Schon bald würde bewiesen werden, dass Eos unfähig und unwürdig war, die Experimentalisten anzuführen. Und schon bald würde sich ein neuer Partei-Konsens an denjenigen wenden, der eine Krise verhindert hatte – eine Krise hier, im Herzen der Flotte.
    Und wenn das Volk seiner Enttäuschung und seinem Unmut lautstark genug Ausdruck verlieh? War die Zeit vielleicht gar reif für einen neuen Hintersten?
    Schon sehr bald …

 
KAPITEL SECHSUNDDREISSIG
     
     
    »Ich bin der Navigator des Raumschiffs Long Pass. Und ich habe eine Geschichte zu erzählen. Mein Name ist Diego MacMillan.«
    Im Gemeinschaftsraum der Explorer drängten sich Omar, Sven, Eric und Kirsten eng an die Wand. Die Holo-Aufzeichnung schimmerte in der Mitte des Raumes; projiziert wurde hier eine Kopie der Datei, die Kirsten auf ihren Taschencomputer übertragen hatte. Die Nachricht, die Diego so sorgfältig verborgen und geschützt hatte, konnte ausschließlich für die Augen und Ohren der Kolonisten gedacht sein.
    »Ich spreche hier als Mensch zu Mensch und als Vorfahr zu den Nachfahren. Trotz all der Dinge, die schief gelaufen sind, hoffe ich immer noch, dass eines Tages Menschen diese Aufzeichnung finden werden. Ich musste den Schlüssel dieses Geheimnisses in aller Öffentlichkeit verstecken und mich darauf verlassen, dass ich in der Lage sein würde, Hinweise zu hinterlassen, die ausschließlich Menschen als bedeutungsvoll erachten. Und doch …« Mürrisch verzog Diego das Gesicht. »Darauf allein kann ich mich nicht verlassen. Wenn unsere Nachfahren das hier sehen, dann … Ich weiß, wie sehr ihr euch danach sehnt, die Koordinaten eurer eigentlichen Heimat, der Erde, zu erfahren. Aber wenn ich euch diese Information zurückließe, würde ich riskieren, dass die Bürger davon erfahren, und damit würde ich diese Mörder selbst zur Erde lotsen. Und das werde ich nicht tun.«
    Eric hämmerte mit einer Faust gegen die Wand. Sven und Omar blickten einander frustriert an. Kirsten stieß einen Fluch aus. Selbstverständlich leuchtete ihr Diegos Argumentation sofort ein, aber: So konnte es nicht enden. So durfte es nicht enden! Das würde Kirsten einfach nicht ertragen.
    Schnell verzog sich Diegos mürrische Miene wieder. »Wir waren unterwegs, eine neue Heimat zu besiedeln. Wir hatten uns darauf geeinigt, sie ›New Terra‹ zu nennen. Und da sind wir auf etwas unglaublich Erstaunliches gestoßen. Etwas wirklich Ehrfurcht einflößendes. Wir haben eine Welt entdeckt, die durch das All reiste. Meine Beobachtungen ließen darauf schließen, dass diese Welt seit Jahren stetig beschleunigt hatte. Nachdem wir zu dem Schluss gekommen waren, dass für diese Bewegung des Planeten eine vernunftbegabte Spezies verantwortlich sein muss, haben wir versucht, via Komm-Laser Kontakt aufzunehmen.
    Die Erde ist ein sehr friedlicher Ort – sie war es zumindest zu meinen Lebzeiten. Wir alle glaubten, mit hinreichend fortschrittlicher Technik würden Friede und Wohlstand ganz von alleine kommen, auf völlig natürlichem Wege. Niemand von uns wäre jemals auf die Idee gekommen, dass die Fähigkeit, ganze Planeten zu bewegen, nicht auch mit beträchtlicher Weisheit einherginge. Das heißt: niemand außer Jaime.«
    Das Abbild einer wunderschönen blonden Frau erschien – ein Holo in einem Holo. »Das ist Jaime, meine Frau«, fuhr Diego fort, und seine Stimme klang unaussprechlich traurig. »Ihr werdet später noch mehr über Jaime hören, und auch darüber, warum sie nicht an diesem ›Tagebuch‹ mitmacht. Sie ist unsere Schiffsärztin. Barbara ist unser Captain und Sayeed unser Schiffsingenieur.
    Als wir Eiswelt entdeckt haben, da wagte Jaime doch tatsächlich zu fragen: ›Und wenn diese Aliens nicht friedlich sind?‹ Und weil sie sich darum Sorgen gemacht hat und weil ich sie liebe, habe ich die eine Vorsichtsmaßnahme ergriffen, die mir offen stand. Ich habe einen Computervirus vorbereitet, der sämtliche Astronomie- und sämtliche Astrogationsdaten restlos beseitigen würde.«
    Kirsten sackte noch weiter in sich zusammen. Die Art und Weise, in der Diego dieses Tagebuch versteckt hatte, war schlichtweg brillant – in gewisser Weise war er für Kirsten ein echter Gleichgesinnter. Und Kirsten konnte

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