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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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sind und die irgendetwas über uns wissen könnten. Oder die sind die Spezies, die damals das Schiff unserer Vorfahren angegriffen hat. Ich verstehe nur nicht, warum die uns nicht einfach erzählen könn…«
    Eric packte Kirsten am Arm, als sie ausglitt. War das etwa Lehmboden hier? »Sei vorsichtig«, keuchte er.
    Kirsten blickte sich um; allmählich stieg Panik in ihr auf. »Ich habe meinen Kompass verloren.«
    Eric kauerte sich auf den Boden und stocherte mit der Taschenlampe in dem weichen Grund, in dem sie immer tiefer einsanken. Fleischiges, fächerförmiges Laub dämpfte das Licht und tauchte den Boden in matte Pastelltöne. »Ich sehe ihn nicht.« Während Eric sich aufrichtete, hustete er ununterbrochen.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    »Komisch«, erwiderte er leise. »Vielleicht nicht.«
    Kirsten starrte ihn an. »Was meinst du damit?«
    »Als Kind hatte ich mit Asthma zu tun. Anscheinend hat sich das immer noch nicht ganz gelegt.« Er setzte sich auf einen Felsbrocken und atmete flach ein, fast als versuche er, Luft durch einen Schwamm einzusaugen. »Feuchtigkeit und bestimmte chemische Dämpfe können das auslösen.« Leises Lachen ging in trockenen Reizhusten über. »Und Stress macht’s noch schlimmer.«
    Sie standen hier mitten im Nichts, Meilen von der nächsten Stepperscheibe entfernt, und bei dem Gebäude, das ihnen hier am nächsten war, handelte es sich um etwas, von dessen Existenz sie eigentlich nichts wissen durften. Kirsten klopfte auf ihre Tasche und ertastete erleichtert ihren Kommunikator. »Wir können Hilfe herbeirufen.«
    »Und darauf warten, dass Bürger uns aus dem Wald holen? Mitten während eines Sturms?« Wieder ein Lachen, das sich in Husten verwandelte. »Dann können wir genauso gut auch selber gehen. Damit ersparen wir uns wenigstens deren Fragen.«
    Gehen? Wohin denn? Kirsten hatte den Kompass verloren. Die dichten Wolken verdeckten die Naturschutzwelten so sehr, dass sie sich kaum noch orientieren konnte – und selbst das nur dann, wenn sie sich gerade auf einer Lichtung befänden, von der aus man zum Himmel überhaupt aufschauen konnte. Die Wolken schienen nur wenige hundert Fuß über ihr dahinzuziehen. Beinahe streiften sie schon die Wipfel der Bäume, und dabei verdeckten sie fast das gesamte Licht, das die Außenwand dieser Arcology abgab.
    Plötzlich wurde Kirsten klar, was für eine fremdartige Welt Hearth doch war. Es gab hier keine kleinen Sonnensatelliten und keinen großen lodernden Zentralstern. Das rettende Tageslicht würde niemals kommen.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Eric. »Das Institut liegt doch am See, oder?«
    »Genau.«
    »Vielleicht können wir diesem Bach da folgen …« Eric deutete auf einen kleinen gurgelnden Wasserlauf. »Der müsste doch in den See münden, und dann können wir am Ufer entlanggehen.«
    »Wir wissen nicht, wie viele Windungen und Umwege dieser Bach macht. Und das Ufer des Sees verläuft auch alles andere als gerade. Das macht den Weg ungleich länger.«
    »Du hast unser Ziel mathematisch bestimmt.« Wieder hustete Eric trocken. »Ist doch vollkommen in Ordnung, es auf einem anderen Weg zu erreichen.«
    »Geh du vor.« Und als sie den Fuß des Hügels erreicht hatten, setzte Kirsten hinzu: »Ich bin froh, dass du mitgekommen bist.«
    »Ich nicht.« Eric hustete. »Ach, eigentlich stimmt das auch nicht. Aber irgendwie hatte ich mir unser erstes Date etwas anders vorgestellt.« Husten. »War ’n Scherz.«
    »Warum habe ich nichts von deinem Asthma gewusst?«, fragte Kirsten. Plötzlich schoss ihr das Blut ins Gesicht. Sie war äußerst dankbar dafür, dass die Dunkelheit es verbarg. Natürlich hatte sie die Frage in der Art und Weise gemeint, wie sie ein Schiffskamerad nun einmal stellte. Doch Eric würde die Frage ganz gewiss nicht in diesem Sinne verstehen. Man sprach niemals über Erbkrankheiten gleich welcher Art, außer mit Ärzten und Familienangehörigen – oder mit potenziellen Gefährtinnen oder Gefährten.
    »Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte Eric.
    »Wenn nicht, haben wir einen Haufen Ärger.«
    Dass Eric so flach atmete, ließ sein Lachen geradezu entsetzlich klingen. »Erkrankungen der Atemwege sind da, wo ich herkomme, gar nicht so selten.«
    »Wir kommen doch alle vom selben Ort.« Und von Asthma hatte Kirsten noch nie auch nur gehört.
    Husten. Keuchen. »Jetzt kommt das Geheimnis, Kirsten: Ich bin auf NSW 3 aufgewachsen – eine ganze Welt von dir entfernt. Da gibt es eine kleine

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