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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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noch nicht mehr geschafft, als die Leuchtkraft des Displays deutlich zu reduzieren – aber es arbeitete immer noch mit holografischer Darstellung. Kaum noch erkennbare Schriftzeichen verlangten einen identifizierenden Zungenabdruck.
    Der Marsch vom Schutzbunker mit seinen Stepperscheiben hierher hatte Stunden gedauert. Konnte Eric es überhaupt dorthin zurückschaffen? Er brauchte medizinische Versorgung – jetzt sofort. Ohne eine Stepperscheibe bedeutete das, andere von ihrer Anwesenheit in Kenntnis zu setzen. Es bedeutete: aufgeben.
    Kurz fing sie Erics Blick auf. Er zuckte mit den Schultern: Offensichtlich war er ebenso erfolglos wie sie dabei geblieben, hier irgendetwas Nützliches aufzuschnappen. Seine Brust hob und senkte sich nur schwach, das aber ungewohnt hastig. Kirsten glaubte, auch ein undeutliches Pfeifen zu hören. Was auch immer Asthma sein mochte, sie musste Eric unbedingt in einen Autodoc schaffen.
    Die Schriftzeichen des Begrüßungsbildschirms schienen sie verspotten zu wollen. Kirsten mühte sich nach Kräften, das Terminal auf exakt die Helligkeit einzustellen, die sie an diesem Gerät vorgefunden hatte, und schaltete es dann ab. Es war alles umsonst gewesen.
    Gerade, als sie bäuchlings auf Eric zuglitt, trällerte wieder ihr Kommunikator. Omar. »Nicht jetzt«, flüsterte sie nur.
    »Die Leitstelle hat die Geduld verloren. Wenn die Explorer in fünfzehn Minuten nicht startbereit ist, schicken die wirklich Hilfe. Ich werde der Leitstelle sagen müssen, dass du noch nicht an Bord bist.«
    Auf der unteren Ebene waren immer wieder Bürgerstimmen zu vernehmen. Sie wurden leiser, schwollen dann wieder an, zugleich musisch und dissonant. Hologramme schwebten umher, flammten auf und verschwanden wieder, ganz offensichtlich von den einzelnen Mitarbeitern aufgerufen oder deaktiviert – doch zu welchem Zweck? Immer noch standen Wachposten vor den Stepperscheiben. Selbst wenn man sie aktivieren könnte, würden Eric und sie nur ein Gebiet erreichen, das ebenso wenig öffentlich zugänglich war.
    Die einzige Möglichkeit, die beide bislang gefunden hatten, die Galerie zu erreichen, bestand darin, durch die Außenwand zu kommen. Wie bewegten sich denn die Bürger nach hier oben? Und wie kamen sie wieder fort von hier? Ganz offensichtlich erreichten sie das Institut nicht auf dem Landweg, sonst hätten dort draußen Wachen gestanden. Langsam kroch Kirsten wieder zu Eric zurück. Auf halber Strecke ertastete sie, eingelassen in den Galerieboden, eine Stepperscheibe. Kirsten wedelte mit den Armen, um Eric auf sich aufmerksam zu machen. »Hol unsere Stiefel!«, formte sie lautlos mit den Lippen. »Wickel sie in dein Hemd ein.«
    Höchstwahrscheinlich würde diese Stepperscheibe sie nur in das geschäftige Treiben auf der Hauptebene unterhalb der Galerie befördern. Aber vielleicht konnten sie die Einstellung daran verändern …
    Vorsichtig hob sie die Stepperscheibe an. Eric, der gehorsam sein Hemd abgestreift hatte, betrachtete den Steuerungsmechanismus am Rand. »Sieht aus wie eine Standardausführung – nur dass das übliche Wartungstastenfeld entfernt wurde. Und in dem Chip könnte wer weiß was gespeichert sein.« Allmählich wurden Erics Lippen widernatürlich blau, das Atmen fiel ihm sichtlich schwerer. »Wenn wir den Programmierchip rausnehmen, stellt sich das Gerät vielleicht auf die Werkseinstellung zurück.« Husten. »Nicht, dass wir wüssten, wohin uns die Werkseinstellung schicken würde.«
    »Gibt es keine Möglichkeit, dem Ding eine Kennung einzugeben?«
    »Nur mit einem Kommunikator, und das auch nur mit einem Authentifizierungscode, den wir diesem Ding unmöglich geben können.«
    Jetzt hatten sie keine Wahl mehr. »Eric, wir müssen uns stellen. Du brauchst dringend ärztliche Hilfe.«
    Husten. »Ich dachte, ich wäre dir egal.«
    »Du bist mitgekommen, um mir zu helfen. Und damit bin ich für dich verantwortlich.« Und tatsächlich stellte Kirsten fest, dass ihr Eric wirklich nicht egal war – wenn auch nicht in dem Sinne, der Eric wohl vorschwebte. »Es sei denn, du hast eine bessere Idee.«
    »Du marschierst nach draußen. Und ich erzähle denen, ich wäre alleine hierher gekommen.«
    Dieses Angebot sorgte dafür, dass Kirsten sich noch schlechter fühlte. »Wir stecken hier gemeinsam drin.«
    Das Gemurmel auf der unteren Ebene hörte sich für Kirsten zunehmend spöttisch an. Durch das Geländer konnte sie immer wieder undeutlich Hologramme erkennen: Kolonisten/Menschen. Ein

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