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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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erklärt, bevor er zu seinem Sendestudio hinübergeschnellt war.
    Unmittelbar nach seiner Rede schnellte Nike wieder zurück, und sofort brachte Vesta ihn auf den neuesten Stand der Dinge. Eine sofort durchgeführte Zielgruppenanalyse ergab eine positive Gesamtreaktion. Semantische Untersuchungen ließen vermuten, dass die Medien zum Standpunkt der Experimentalisten tendierten. Analysen von Echtzeitaufnahmen, die von den zahllosen Kameras im Dienste der öffentlichen Sicherheit auf ganz Hearth stammten, ergaben unzweideutig, dass immer mehr Bürger ihre Kleidung mit irgendetwas Orangefarbenem schmückten. Gegenkundgebungen der Konservativen wurden nur recht spärlich besucht. Ganz gewiss erreichte die allgemeine Unterstützung der Bevölkerung allmählich den kritischen Punkt.
    Und zu all dem sagte Nike nur: »Ein Mandat gibt noch keine Marschroute vor.«
    Vesta empfand diese Anmerkung als Tadel. Unruhig scharrte er über den Boden; unter seinen zierlichen Hufen klirrte der Marmor. »Selbstverständlich, Nike. Zweifellos. Wir werden immer noch die Outsider versöhnlich stimmen müssen. Da wir außerstande sind zu beweisen, dass sich NSW4 nach wie vor in unserer Obhut befindet, werden wir dafür zahlen müssen, den Planetenantrieb anderen überlassen zu haben. Dafür werden wir beträchtliche Geldmengen benötigen. Von den Menschen oder den Kzinti«, setzte er unglücklich hinzu.
    »Ich brauche neue Optionen, keine Klagen«, schalt Nike ihn. »Wir haben ein Jahr Zeit, und wir können uns glücklich schätzen, dass die Outsider uns dieses eine Jahr zugebilligt haben. Und dann?«
    Unterwürfig senkte Vesta die Köpfe.
    Während der arme Vesta sich noch mühte, eine Rechtfertigung zu finden, fragte sich Achilles: In welcher Währung hoffte Vesta denn, diese Zahlung zu leisten? Während die Herde immer weiter davongaloppierte, verloren die Outsider verständlicherweise zunehmend das Interesse am Geld der Konkordanz. Doch um wessen Währung es hier ging, war kaum von Bedeutung; die Menge war das Hauptproblem. Der Preis für den Planetenantrieb war enorm.
    Achilles war recht überzeugt davon, die Dinge stets realistisch einzuschätzen. Die Konkordanz konnte es sich nicht leisten zu zahlen. Die lästigen Flüchtlinge auf dieser Welt würden das Ausmaß dieser Zahlung nicht einmal verstehen – nicht, dass irgendjemand den Vorschlag gemacht hätte, sie überhaupt dazu zu Rate zu ziehen. Damit blieb nur noch die Möglichkeit, Naturschutzwelt Vier wieder irgendwie zur Flotte zurückzuholen – ob das irgendjemand auf NSW4 wollte oder nicht.
    Oder es bestünde, nur der Vollständigkeit halber, auch noch die Möglichkeit, NSW4 einfach zu zerstören – auch das würde den Vorwürfen der Outsider jegliche Grundlage nehmen. Die Herausforderung würde dann darin bestehen, NSW4 gefahrlos zu zerstören. Gewiss, die Konkordanz brauchte nicht weiter den Einsatz von Antimaterie zu befürchten. Doch die Ex-Kolonisten verfügten immer noch über eigene General-Products-Schiffe. Sie hatten immer noch den Ramjet ihrer Vorfahren. Selbst noch die Trümmer, die unweigerlich zurückblieben, wenn die Konkordanz NSW4 tatsächlich zerstörte, würden – so sie denn in der Bahn der Flotte verblieben – eine immense Gefahr darstellen. Nur durch äußerste Verzweiflung ließe sich ein derartiges Vorgehen rechtfertigen …
    Und abgesehen davon, kann ich ja wohl kaum über NSW4 herrschen, wenn ich zulasse, dass sie zerstört wird.
    Ein leises Vibrato erklang aus der Tasche in seiner Schärpe: Das Klingeln bedeutete, dass Pan erfolgreich gewesen war – es war dem ranghöchsten von Achilles’ Anhängern gelungen, Baedeker zu erreichen. »Nike, Vesta, ich habe für unsere Beratungsgespräche einen unabhängigen Experten hinzugezogen.«
    Kurz darauf trat Baedeker ein; er bewegte sich steif, die Pracht rings um ihn schien ihn nicht im Mindesten zu beeindrucken. Vier der persönlichen Leibgarde des Hintersten eskortierten ihn.
    »Unser einsiedlerischer Meister-Ingenieur ist zurückgekehrt«, trällerte Nike. Die Untertöne seiner Sprachmelodie verrieten Überraschung und Missbilligung gleichermaßen. Sich aus dem sozialen Netzwerk zurückzuziehen, war natürlich legal – aber es war äußerst ungewöhnlich. Und dass Baedeker nicht einmal für eine unmittelbare Vorladung des Hintersten persönlich zu erreichen gewesen war … das war, wenngleich immer noch nicht illegal, so doch beispiellos.
    »Allerdings.« Achilles sah keinerlei Grund zu erwähnen, dass

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