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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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war bösartig und leichtsinnig. Unglücklich sagte Baedeker: »Verschaffen Sie mir Zugang zu unserem eigenen Planetenantrieb. Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
     
    In der Privatsphäre, die Vestas Büro im Geheimen Direktorat bot, hob Achilles einen Pokal. »Auf den Fortschritt.«
    »Auf den Fortschritt«, stimmte Vesta zu. »Die Frage bleibt weiterhin: Wird Baedeker Erfolg haben?«
    Achilles leerte sein Gefäß und legte sich bequem auf einen Kissenstapel. Wenn sie alleine waren, bestand nicht mehr die Notwendigkeit, den Eindruck zu erwecken, er würde von seinem gewissenhaftesten Jünger Anweisungen entgegennehmen. »Baedeker wird Erfolg haben. Nachdem er sich jetzt unsinnigerweise derart viel Sorgen um New Terra macht, treibt sie ihn nur um so mehr an, davon bin ich überzeugter denn je.«
    Achilles war tatsächlich so sehr davon überzeugt, dass er zu dem Schluss gekommen war, es sei jetzt wirklich an der Zeit, seine offizielle Residenz auf Naturschutzwelt Vier zu planen – seinem zukünftigen Reich.

 
KAPITEL 61
     
     
    Alles auf Hearth war alt.
    Der Marmorfries, der jetzt sämtliche Wände des ganzen Büroraumes zierte, sah sogar alt aus – und unendlich prächtig. Sein Honigton, der in der sanften Raumbeleuchtung von innen heraus zu strahlen schien, war wahrhaftig das Werk eines unbestrittenen Meisters. Götter, Menschen, Pferde – jede einzelne Figur in jeglicher Hinsicht perfekt, von den feinsten Details der Muskulatur bis hin zu unendlich subtilen Nuancen im Faltenwurf der Kleidung, den emporgerissenen Hufen und den wirbelnden Mähnen – verlangten die reine Ehrfurcht des Betrachters.
    Hätte Lord Elgin diese unschätzbaren Schnitzereien seinerzeit an Ort und Stelle im Parthenon belassen, wären sie jetzt längst zerstört. Und wenn ich sie nicht aus dem British Museum geholt hätte?
    Nessus versuchte sich selbst einzureden, Phidias’ Meisterwerk sei hier sicherer als auf der Erde, und dabei ignorierte er geflissentlich, dass die Bürger mittlerweile zur größten Gefahr für die Erde geworden waren. Und dass ihn selbst nicht einmal ein Funken Altruismus dazu bewogen hatte, diesen Fries hierher zu bringen.
    Vielleicht war es ein gutes Zeichen, dass Nike den Fries mitgenommen hatte, nachdem man ihn zum Hintersten ernannte. So viel war zwischen ihnen war noch unausgesprochen geblieben. Nessus konnte sich nur an Anzeichen und Schlussfolgerungen orientieren, und doch war seine Leidenschaft – wenn das überhaupt möglich war – in all den Jahren, die er fort gewesen war, nur größer geworden. Sollte Nike jemals vermuten, dass Nessus mehr getan hatte, als sich nur für die Freiheit der Ex-Kolonisten auszusprechen … Nessus strich eine ungebärdige Strähne zurück, während er darauf wartete, dass die Wachen, die ihn hierher begleitet hatten, den Raum verließen.
    »Es ist gut, dich wiederzusehen, Nessus.« Zur Begrüßung berührte er die Köpfe des Kundschafters mit den seinen. Einladend, das wohl, aber doch reserviert.
    »Es ist lange her«, trällerte Nessus. Wie sehr er sich doch wünschte, wenigstens einen Hauch von Nikes sicherem Auftreten zu haben.
    Nike deutete auf einen Kissenstapel, bevor er sich dann auf einem anderen Stapel selbst niederließ. »Mir ist aufgefallen, dass du den Fries betrachtet hast. Er ist wirklich einzigartig. Ich weiß dieses Zeichen unserer Freundschaft sehr zu schätzen.«
    Freundschaft! Einst hatte die Möglichkeit hierfür ungleich mehr bestanden. Bevor New Terra die Freiheit erlangt hatte. Bevor es zu Zweifel und Misstrauen gekommen war, wie weit jeder von ihnen zu gehen bereit war, um ein gewünschtes Ziel auch zu erlangen.
    Doch Nessus versuchte, sich seinen Schmerz nicht anmerken zu lassen. »Meine Freundschaft wird dir immer gehören.«
    »Aber ich frage mich: Warum hat es so lange gedauert?« Auf seinem Kissenstapel richtete sich Nike ein wenig auf; in seinen Stimmen schwang jetzt ein äußerst formaler Unterton mit. »Es sieht dir gar nicht ähnlich, einen Rückruf in die Heimat zu missachten.«
    So viel zum persönlichen Teil dieses Gesprächs. »Ich bitte um Verzeihung, Nike. Ich bin so schnell zurückgekehrt, wie ich nur konnte. Aber sich auf so vielen Welten um die Interessen von General Products zu kümmern …« Sich undeutlich auszudrücken, ist noch keine Lüge, sagte sich Nessus. Und er war die Lügen so leid.
    »Worum ging es?«, fragte Nike nach. »Auf welchen Welten?«
    »Erde, Jinx, Down … du kannst aufzählen, welche Welt auch

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