Ringwelt 12: Weltenwandler
seine Stimme doch noch wieder. »Nicht ›akzeptabel‹. Das wäre ›perfekt‹.«
Mühelos zog der Mähdrescher über das Getreidefeld hinweg. Das Dröhnen des Motors erfüllte die ganze Kabine. Hinter dem Mähdrescher schwebte ein kleiner Anhänger, in den ein endloser Strom winziger orangefarbener Samenkörner hineingelenkt wurde. Die Ernte verschwand sofort, sie wurde zu einem weit entfernten Lagerhaus teleportiert.
Endlose Ernte. Endlose Felder. Endloses Dröhnen. Endlose niedere Arbeit. Und wie dieser Anhänger, der sich unablässig eigenständig entleerte, blieb auch für ihn selbst nichts zurück, was er hätte vorweisen können.
Achilles starrte zu den Sonnen hinüber, die am Horizont versanken. Wie die Felder und das Dröhnen, veränderten sich auch seine Gedanken die ganze Zeit über nicht. Er hatte die Macht über eine Welt wie diese schon fast mit den Mündern greifen können. Er wusste selbst nicht genau, wie es geschehen war, doch man hatte ihn verraten. Gewiss hatte Nessus ihn verraten – schon wieder! Die heimtückischen Menschen hatten ihn verraten. Baedeker hatte ihn verraten.
Jeden Tag kämpfte Achilles darum, sich daran zu erinnern. Wie war das alles denn nur gescheitert? Welche wichtigen Hinweise hatte er übersehen? Würde er es jemals erfahren, oder waren diese Erinnerungen für alle Zeiten verloren?
Schmählich war er nach Hearth zurückgekehrt: in einem Autodoc. Die Knochen über seinem Hirnbuckel hatten sich wieder zusammengefügt. Seine Mähne war wieder nachgewachsen, ebenso schimmernd und voll wie zuvor. Der verletzte Hirnlappen verheilte. Was jedoch das Loch in seinen Erinnerungen betraf …
Aber an einige Dinge konnte er sich sehr wohl erinnern. Dieses großartige Gefühl, auf Hearth zu leben. Die Schönheit der Bräute. Dieser unvorstellbare Augenblick, wenn sich ein Mond in Neutronium verwandelte. Die Schmeicheleien seiner Anhänger.
Dass es Baedeker einst gelungen war, einen Ausweg aus seinem Exil zu finden.
Das werde ich ebenfalls tun, dachte Achilles. Wenn der Tag gekommen ist, schuldet mir jemand eine Welt … Und ich habe die Absicht, sie einzufordern.
Weitere Kostenlose Bücher