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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Massenkörper zu einer Kemplerer-Rosette vereinigen!
    »Das ist unglaublich!« murmelte Louis, »das ist einmalig! Bisher hat noch niemand eine Kemplerer-Rosette am Himmel entdeckt .« Er brach den Satz mit einem Murmeln ab.
    Und woher stammte das Licht, das diese Körper aussandten? Sie hatten doch gar keine eigene Sonne! Louis war vollkommen verwirrt. »Nein«, sagte Louis Wu schließlich heiser. »Sie können mich nicht überzeugen.
    Für was für einen Dummkopf halten Sie mich eigentlich?«
    »Wovon wollen Sie sich nicht überzeugen lassen, Louis?« fragte Nessus sanft.
    »Das wissen Sie ganz genau, was ich nicht glauben kann!«
    »Wie Sie wollen, Louis. Auf jeden Fall ist dieses Fünfeck unser Reiseziel. Wenn Sie uns in die Reichweite dieses Pentagons bringen, kommt uns ein Schiff entgegen, um unsere Reisegeschwindigkeit der Landegeschwindigkeit anzupassen.«
    Das fremde Schiff tauchte urplötzlich neben ihnen auf.
    Das Rendezvous-Schiff hatte einen Mark-3-Rumpf und stellte einen Zylinder mit abgerundeten Enden dar. Der Rumpf war in einem schrecklichen Rosa gestrichen und besaß keine Fensterluken. Angetrieben wurde es von reaktionslosen Schubaggregaten. Der Raumschifftyp war Louis vertraut. Die Menschen verwendeten ein ähnliches Modell.
    Nessus hatte Anweisungen gegeben, das Steuermanöver ganz dem fremden Schiff zu überlassen. Die Long Shot mit ihrem Fusionsantrieb hätte bestimmt Monate dazu gebraucht, um ihre Geschwindigkeit der Reisegeschwindigkeit anzupassen, mit der die »Flotte« der Puppetiers durch das All raste. Dem Schiff der Puppetiers gelang dieses Manöver in fünfzig Minuten. Es tauchte längsseits der Long Shot auf und schob die Kopplungsbrücke wie eine gläserne Schlange auf die Luftschleuse der Long Shot zu.
    Das Umsteigen war ein Problem. Es war nicht genügend Raum vorhanden, um alle Besatzungsmitglieder zu gleicher Zeit aus dem Stasisfeld zu wecken. Außerdem bot sich jetzt die letzte Gelegenheit für den Kzin, die Long Shot für sich zu erobern.
    »Glauben Sie, er wird meinem Tasp gehorchen, Louis?« fragte Nessus und bewegte nervös seine beiden Schlangenköpfe.
    »Nein. Ich vermute, er wird einen letzten Versuch wagen, sich die Long Shot unter seine Krallen zu reißen. Ich habe einen Plan!« Louis deutete stumm auf das Kontrollpult. Nessus bewegte zustimmend die Lippen.
    Sie unterbrachen die Verbindung zwischen der Kontrollkonsole und den Fusionsmotoren der Long Shot . Selbstverständlich konnte der Kzin diese Unterbrechung mühelos wieder zusammenflicken. So viel technische Begabung konnte man von einem physikalisch geschulten Laien jederzeit erwarten.
    Doch der Kzin würde einfach nicht die Zeit dazu haben .
    Louis beobachtete, wie der Puppetier durch den Kopplungsbalg schwebte, den Druckanzug des Kzin zwischen den Zähnen, die Augen fest geschlossen. Dieser Feigling, dachte Louis lächelnd.
    »Freier Fall«, seufzte Teela kläglich, als Louis sie aus ihrer Stasiskoje erlöste. »Ich fühle mich gar nicht gut, Louis. Du mußt mich stützen, Liebling!« Sie blickte sich benommen um. »Wo sind wir überhaupt?«
    Louis schwebte Arm in Arm mit Teela zur Luftschleuse und schilderte ihr in kurzen Worten die Lage. Doch sie konzentrierte sich offenbar mehr auf ihren Magen als auf seine Sätze. Sie sah ganz grün im Gesicht aus.
    »Auf dem anderen Schiff gibt es künstliche Schwerkraft«, tröstete Louis seine Geliebte und bewegte sie mit einem sanften Klaps auf den Ausstieg zu.
    Und jetzt sah sie auch die winzige Rosette - das Fünfeck aus fünf hellen Sternen, auf das Louis stumm mit dem Finger deutete. Sie drehte sich schwerelos mit fragenden Augen zu ihm um. Die Bewegung war viel zu stark, wirbelte sie um ihre Längsachse. Dann schoß sie wie ein Blitz durch die Luftschleuse und verschwand im dunklen Balg, als würde sie vom schwarzen All verschluckt.
    Als Louis schließlich den Deckel über der Stasiskoje des Kzin aufklappte, knurrte er, noch ehe das Tigerwesen die Augen aufschlug: »Machen Sie nur keine Dummheiten! Ich bin bewaffnet!«
    In dem haarigen orangefarbenen Tigergesicht des Kzin zuckte kein Muskel. »Sind wir am Ziel?«
    »Ja, das sind wir. Außerdem habe ich den Fusionsantrieb abgeklemmt. Sie werden den Schaden nicht so rasch reparieren können, wie Sie sich das vielleicht einbilden! Außerdem haben uns zwei große Rubinlaser im Visier!«
    »Und wenn ich jetzt mit dem Hyperdrive-Motor abhaue?« knurrte der Kzin böse. »Nein, das wird nicht gehen«, setzte er kleinlaut

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